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Musikalischer Leuchtturm in Langen als Ziel

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„Spitzenklang für Langen“ ist ihnen ein Herzensanliegen: Bei der Eröffnung der Spendenkampagne machten sich (von links) Propst Stephan Arras, Pfarrerin und Kirchenvorstandsvorsitzende Stefanie Keller, Orgelsachverständiger Thomas Wilhelm, Floria Landgräfin von Hessen, Stadtkirchenpfarrer Michael Holst, Kantorin Elvira Schwarz und Dekan Steffen Held für eine neue Orgel in der Stadtkirche stark.
„Spitzenklang für Langen“ ist ihnen ein Herzensanliegen: Bei der Eröffnung der Spendenkampagne machten sich (von links) Propst Stephan Arras, Pfarrerin und Kirchenvorstandsvorsitzende Stefanie Keller, Orgelsachverständiger Thomas Wilhelm, Floria Landgräfin von Hessen, Stadtkirchenpfarrer Michael Holst, Kantorin Elvira Schwarz und Dekan Steffen Held für eine neue Orgel in der Stadtkirche stark. © dekanat

Die Evangelische Kirchengemeinde Langen hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Für eine neue Orgel in der Stadtkirche will sie in den kommenden Jahren 800 000 Euro investieren, ein großer Teil davon soll neben Eigenmitteln und kirchlichen Zuschüssen aus Benefizaktionen und Spenden kommen. Nun hat die größte Gemeinde der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zusammen mit Floria Landgräfin von Hessen als Schirmherrin das Projekt vorgestellt.

Langen - Ein bisschen brummt es hier, ein wenig scheppert es da, als Elvira Schwarz zur Eröffnung des Spendenprojekts „Spitzenklang für Langen“ Dietrich Buxtehudes Präludium in C-Dur anstimmt. Die Kantorin an der Stadtkirche zeigt, was deren Orgel kann –und was sie nicht oder nicht mehr kann.

Die „Königin der Instrumente“ ist in die Jahre gekommen. Gebaut in den 1960er-Jahren in das historische Gehäuse von 1883, sind ihre Register für viele Musikgenres wie etwa die Romantik schlicht ungeeignet. „Das Instrument wird heutigen Konzertanforderungen nicht gerecht“, so die Kirchenmusikerin, die Manuale und Pedale nicht nur selbst bedient, sondern regelmäßig Konzerte mit Gästen veranstaltet.

Nicht nur dieser Umstand sorgt dafür, dass der Wunsch nach einer neuen Orgel schon länger Kirchenvorstand und musikalisch Aktive umtreibt. „Zur Bauzeit hat man zeitgeistgemäß an hochwertigen Materialien ebenso gespart wie an zeitaufwendiger Präzisionsarbeit“, erklärt der Orgelsachverständige Thomas Wilhelm. In der Folge ist die Technik schwergängig, die Störanfälligkeit nimmt zu, die klanglichen Anforderungen für Gottesdienste, Trauungen oder eben Konzerte werden nicht mehr erfüllt.

„Eine Sanierung wäre nur teilweise möglich und zudem ebenfalls sehr kostspielig“, so der Sachverständige der hessen-nassauischen Landeskirche, der aus wirtschaftlicher, technischer und künstlerischer Sicht zu einer Kompletterneuerung rät.

Michael Holst, Pfarrer an der Stadtkirche, steht voll hinter dem Projekt und sieht gleich mehrere gute Gründe, die Gemeinde bei ihrem ambitionierten Vorhaben dauerhaft zu unterstützen: „Mit unserem ‚Dom der Dreieich‘ haben wir eine wunderschöne, denkmalgeschützte Kirche, die allein schon aufgrund ihres Innenraums eine adäquate Orgel braucht.“

Zudem gebe es weit und breit im Dekanat und damit im Kreis Offenbach keine Orgel für den ganz großen kirchenmusikalischen Hörgenuss. Den will die Kirchengemeinde Langen bieten – und deshalb bittet der Kirchenvorstand Freunde und Freundinnen musikalischer und kultureller Vielfalt, Menschen, die der Gemeinde verbunden sind, Firmen und Privatpersonen in den kommenden Jahren um große und kleine, gerne regelmäßige Zuwendungen, um die Stadtkirche und die Kirchenmusik zukunftsfest zu machen.

„Helfen Sie mit!“ appelliert auch Floria von Hessen an Privatpersonen, Geschäftsleute, aber auch kulturpolitisch Verantwortliche in Stadt und Region. Die Hausherrin von Schloss Wolfsgarten hat gerne die Schirmherrschaft für dieses Fundraising-Projekt übernommen. „Auch Orgeln sind nicht für die Ewigkeit gebaut, und jetzt ist es Zeit für Neues“, so die Landgräfin, der besonders der Gedanke, einen weithin strahlenden musikalischen Leuchtturm in der Region zu bauen, einleuchtet.

Propst Stephan Arras spricht sich für hochwertige Angebote in allen Bereichen kirchlicher Arbeit aus, „auch wenn wir als Kirche künftig kleiner werden: Wenn wir Gebäude erhalten, dann die, die am besten zu uns sprechen; und wenn wir Orgeln bauen, dann für das beste Hörerlebnis“. Denn dies sei auch Gottes- und Glaubenserfahrung, gerade durch ein Instrument, das Besucher nicht nur hören, sondern im ganzen Körper spüren könnten. red

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