Neue Anlaufstelle für Bedürftige: Stadt Langen richtet Spendencenter in früherem Rewe ein

Die leer stehende ehemalige Rewe-Filiale an der Darmstädter Straße hat einen neuen Zweck: Die Stadt Langen hat dort ein Spendencenter eröffnet.
Langen – In die leer stehende ehemalige Rewe-Filiale an der Darmstädter Straße 47-49 zieht wieder etwas Leben ein: Die Stadt hat in dem einstigen Supermarkt ein Spendencenter eröffnet. Geflüchtete, Bedürftige und alle, die ihnen mit Sachspenden helfen möchten, haben damit nun eine neue Anlaufstelle. Zu regelmäßigen Terminen können dort Wäsche und Haushaltsgegenstände abgegeben beziehungsweise abgeholt werden.
Rewe hatte die Filiale im Dezember 2020 aufgegeben, seitdem ist auf dem 5 200 Quadratmeter großen Areal nichts mehr passiert. Daran änderte auch der Kauf des Grundstücks durch die Mannheimer Firma Axxus Capital im Mai 2021 nichts. Langfristig will der Projektentwickler in Absprache mit der Stadt dort eine Kombination aus Einzelhandel und Wohnungen errichten, konkrete Pläne hat er aber noch nicht vorgestellt. Nun bekommen die leeren Räumlichkeiten – zumindest vorübergehend – wieder einen Zweck. Wie Stadt-Pressesprecher Markus Schaible auf Anfrage erläutert, stellt Axxus Capital der Stadt die Räumlichkeiten zu einem „sehr fairen Preis deutlich unter Marktwert“ zur Verfügung. Ebenso habe der Eigentümer der Stadt in der Immobilie acht Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge überlassen.
Um den Betrieb des neuen Spendencenters kümmert sich die städtische Koordinationsstelle Miteinander. Das ehrenamtliche Organisationsteam bilden Manuela Mrotzek, Angelika Ilies, Felicitas Korn-Wendisch, Margit Gaber und Regina Mumper, die von rund 20 weiteren ehrenamtlichen Kräften unterstützt werden. Darunter sind auch einige Geflüchtete aus der Ukraine, die ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache weiterhelfen. Die nächste Spendenannahme findet bereits am morgigen Samstag, 11 bis 13 Uhr, statt. Weitere Termine sind Freitag, 22. Juli, 14 bis 16 Uhr, und Samstag, 6. August, 11 bis 13 Uhr.
Wie die Stadt mitteilt, werden unter anderem Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, Besteck und Kochgeschirr benötigt. Spielzeug, neu gekaufte Drogerie- und Hygieneartikel oder ungeöffnete Windelpakete sind ebenfalls gern gesehen. Mit Blick auf das neue Schuljahr nimmt das Center auch auch gut erhaltene Ranzen, Etuis, Stifte, Schreibhefte und ähnliches entgegen. Kuscheltiere sind aus Hygienegründen tabu, auch wird derzeit keine Kleidung mehr benötigt.
Die wöchentlichen Ausgabetermine finden an wechselnden Wochentagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Bedürftigen werden über Beratungsnetzwerke direkt informiert. Wie die Stadt berichtet, hat es bereits einige erste Ausgabetermine gegeben, zu denen knapp 90 Frauen, Männer und Kinder kamen. Die nächsten Öffnungszeiten zur Spendenausgabe: Mittwoch, 13. Juli, 16 bis 18 Uhr, Donnerstag, 21. Juli, 11 bis 13 Uhr, und Montag, 1. August, 16 bis 18 Uhr. Weitere Termine sollen folgen.
Neu ist auch eine Kooperation mit dem Wertstoffhof. Dort können Spender kleine Haushaltsgegenstände sowie unbeschädigte und funktionstüchtige Elektrokleingeräte abgeben. Sie werden separat gesammelt und über das Spendencenter verteilt. Der Wertstoffhof, Darmstädter Straße 70, ist dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 17 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr geöffnet. (Manuel Schubert)