Pittler ProRegion und Fraport kooperieren seit 20 Jahren

Langen - Die Pittler ProRegion Berufsausbildung GmbH (PBA) ist eine absolute Erfolgsgeschichte. Möglich war sie in dieser Weise aber nur durch einen starken Partner: den Flughafenbetreiber Fraport AG. Die Zusammenarbeit begann vor genau 20 Jahren. Von Markus Schaible
„Ohne die Beteiligung der Fraport-Stiftung Pro Region wäre die wahnsinnig gute Entwicklung der PBA nicht möglich gewesen.“ Bürgermeister Frieder Gebhardt lässt keinen Zweifel daran, welch großen Einfluss der Flughafenbetreiber auf das Wachsen der Ausbildungsgesellschaft hatte und noch hat. Die hatte die Stadt 1997 in größter Not übernommen, nachdem das frühere Langener Vorzeigeunternehmen Pittler (und damit auch ihr Ausbildungsbetrieb) in massive finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Bereits ein Jahr später begann die Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Flughafens (der damals noch FAG hieß). Der ließ seine Elektroberufe schon vorher von einem externen Partner ausbilden, wechselte aber nach Langen, weil das Konzept überzeugte: Neben der reinen Ausbildung unterhält PBA auch eine Fertigungsabteilung – als zusätzliches Standbein, das zur Finanzierung des Ausbildungsbetriebs beiträgt. Zudem ist der Nachwuchs an der Fertigung von realen Projekten mit Marktrelevanz beteiligt.
„Die Azubis lernen dann nicht nur wie in ihren Lehrgängen die Theorie, sondern erleben auch die Praxis, wenn sie für Kunden beispielsweise Transportwagen für Essensboxen in Flugzeugen, Trichter für Geldzählmaschinen oder Schwimmgaragen für Rettungsboote bauen“, betont PBA-Geschäftsführer Thomas Keil. Als 2006 der Auszug aus den angemieteten Hallen der Maschinenfabrik (am Ort des heutigen Fachmarktzentrums in der Pittlerstraße) anstand, stieg die Fraport über ihre Stiftung Pro Region groß ein, wurde mit einer Einlage von einer Million Euro Mitgesellschafter und sorgte für eine Erweiterung des Firmennamens. Das sicherte die Finanzierung des neuen Ausbildungszentrums an der Ampèrestraße, das zu einem Meilenstein innerhalb der Kooperation wurde.
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Die nahm im Laufe der Jahre immer größere Dimensionen an. 2004 wurde aus dem alten Berufsbild des Energieelektronikers zum einen der Elektroniker für Betriebstechnik und zum anderen der für Gebäude- und Infrastruktursysteme. Hinzu kamen die Ausbildung zum Anlagenmechaniker, das Einstiegsqualifizierungsprogramm „Startklar“ und das Programm für junge Geflüchtete. „Insgesamt haben wir in den vergangenen 20 Jahren gemeinsam rund 1000 jüngere Menschen fit für den Beruf gemacht“, bilanzieren Keil und Fraport-Arbeitsdirektor Michael Müller, zugleich Vorsitzender des Beirats der Stiftung.
Auch die nächsten Schritte sind bereits fest geplant: So wird die Fraport ihre Mechatroniker für Kältetechnik in Langen ausbilden lassen und mit der PBA einen dualen Studiengang umsetzen. „Es ist eine sehr lange, erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, betont Müller: „Die PBA überzeugt mit Leistung.“ Am Standort Flugplatz habe der operative Betrieb Vorrang. „Wir haben dort zwar auch Ausbildungsstätten, können aber nicht alle Felder abbilden“, erläutert der Arbeitsdirektor. „Wir sind sehr froh, dass wir die Partnerschaft eingegangen sind.“