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Von Omi-Treff bis Theatergruppe

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Startschuss mit Schere: Dekan Reinhard Zincke, Carolin Jendricke und Teilnehmer beim Kick-Off für die Plattform, durch die Menschen in der Region zusammenfinden und ihre Ideen selbstorganisiert umsetzen können.
Startschuss mit Schere: Dekan Reinhard Zincke, Carolin Jendricke und Teilnehmer beim Kick-Off für die Plattform, durch die Menschen in der Region zusammenfinden und ihre Ideen selbstorganisiert umsetzen können. © Lotz

Neue Ideen zur abwechslungsreichen Freizeitgestaltung zu haben, ist das eine. Die Motivation und die Hilfsmittel für die Realisierung zu haben, das andere. Als Teil der Route 55 + will das Evangelische Dekanat Dreieich Menschen in der sogenannten „dritten Lebenshälfte“ dabei behilflich sein, ihre Ideen von der Theorie zur Praxis zu bringen.

Langen – Dazu gab es am Samstag die erste von insgesamt drei Auftaktveranstaltungen im Dekanat – und zwar im Katharina-von-Bora-Haus in Langen. Nach Hanau, dem Vogelsberg und Ziegenhain ist das Dekanat Dreieich als vierter Standort Teil der Route 55 + in Hessen. Interessierte aus Dreieich, Langen, Egelsbach und Neu-Isenburg können nun gemeinsam mit Gemeindepädagogin Carolin Jendricke die Route „befahren“ und ihre Ideen verwirklichen. „Mit unserer Route wollen wir Menschen und Gemeinden des Dekanats zusammenbringen und ihnen bei der Realisierung ihrer Projekte behilflich sein“, erzählt Jendricke. Zwar trägt die Route 55+ das Alter der primären Zielgruppe im Namen, dennoch soll diese Zahl keine magische Grenze sein.

„Die Idee dahinter ist, dass Menschen ihre Ideen zur Freizeitgestaltung vorbringen, Mitinteressenten finden, das Projekt dann umsetzen und am Ende eigenständig organisieren“, erläutert die Gemeindepädagogin das Konzept. Sie ist als Standortkoordinatorin für das Dekanat Dreieich hauptsächlich für die Rahmenbedingungen zuständig. „Ich helfe bei der Kontaktaufnahme, bei der Raumfindung oder bei der Öffentlichkeitsarbeit. Zum Schluss sollen Sie aber eigenständig Ihre Projekte leiten und aufleben lassen“, erklärt Jendricke den rund 30 Anwesenden die Vorgehensweise.

Die Auftaktveranstaltung dient einer ersten Ideenfindung und Kontaktaufnahme. Viele Teilnehmer haben bereits konkrete Vorstellungen mit ins Katharina-von-Bora-Haus gebracht. „Ich hatte schon lange die Idee eines regelmäßigen Treffs für jung gewordene und jung gebliebene Omis“, erzählt Heike Lewe. „So können wir uns austauschen oder Neu-Omis sogar ein bisschen auf das Bevorstehende vorbereiten.“ Weitere, bereits sehr konkrete Ideen sind beispielsweise eine Theatergruppe oder ein regelmäßiger Treff für Männer. „Frauennachmittage gibt es zuhauf. Wieso nicht auch etwas für uns?“, merkt ein Mann an.

Doch auch grundsätzliche Wünsche und Vorstellungen werden geäußert: Zusammen kochen, Musik machen oder tanzen sind Dinge, die viele gerne in ihrer Freizeit angehen wollen. „Dabei muss sich aber manchmal gar keine neue Gruppe bilden“, merkt Jendricke an. „Oft gibt es ähnliche Angebote bereits in der Umgebung, von denen man nur nichts weiß.“ Auch dafür, Kontakte herzustellen, ist die Gemeindepädagogin zuständig. „So kann man sich auch einer bereits bestehenden Gruppe anschließen.“

Der Kick-Off in Langen war die erste von insgesamt drei Auftakt-Terminen. Weitere Treffen finden jeweils ab 11.30 Uhr am Sonntag, 27. Oktober, in Offenthal sowie am Samstag, 16. November, in Sprendlingen statt. „Nach allen drei Veranstaltungen werde ich die Projektideen auf der Homepage der Route 55+ zur Verfügung stellen“, berichtet Jendricke über das weitere Vorgehen. „Danach steht Ihnen nichts mehr im Wege, mit Ihren Projekten auf der Route 55+ Vollgas zu geben.“ Auch Austauschtreffen – etwa ein regelmäßiger Stammtisch – sind geplant.

Mit dem Durchschneiden eines Flatterbands wird die Route 55+ am Samstag schließlich symbolisch von Dekan Reinhard Zincke und Carolin Jendricke eröffnet, nun kann es losgehen. „Die Möglichkeiten sind beinahe grenzenlos“, merkt die Gemeindepädagogin an. „Manchmal braucht man nur den richtigen Anstoß.“

VON JULIA LOTZ

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