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Metal Convention lockt Musikfans nach Langen

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Auf Schatzsuche: Die Verkaufsstände mit Schallplatten, CDs und Fanartikeln sind das Herzstück der Metal Convention in der Stadthalle, dazu haben die Veranstalter ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt.
Auf Schatzsuche: Die Verkaufsstände mit Schallplatten, CDs und Fanartikeln sind das Herzstück der Metal Convention in der Stadthalle, dazu haben die Veranstalter ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. © kegler

Meterlange Tische mit tausenden CDs und allerlei Koffer voller Schallplatten – am Sonntag wird die Langener Stadthalle wieder einmal zum Mekka für Rock- und Heavy Metal-Liebhaber.

Langen – Bei der diesjährigen Metal Convention kommen die Fans der harten Musik voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Händler haben ihre eigene Sammlung aussortiert und hoffen darauf, dass möglichst viele Tonträger den Besitzer wechseln. In den Kisten schlummern zahllose Klassiker bekannter Bands wie Metallica, Europe oder AC/DC, aber auch besondere Raritäten für Sammler aus den Bereichen Power Metal oder Black Death.

Andreas Niermeyer hat sich bereits durch ein breites Vinyl-Sammelsurium gesucht und gerade zwei Platten der US-Band Blackfeet und der polnischen Death-Metal-Gruppe Vader ergattert. „Man neigt hier schnell dazu, das fünfte oder sechste Album der Lieblingsband zu suchen und vergisst dabei, dass es ja noch so viel andere gute Musik gibt“, stellt der Darmstädter fest. Seit Ende der 70er Jahre ist er Metal-Fan und setzt seither ausschließlich auf traditionelle Langspielplatten: „Viele Menschen haben ihre Platten verkauft und sind auf CDs umgestiegen. Ich habe deren Sammlungen dann übernommen und so mittlerweile eine stattliche Zahl von über 3 500 Tonträgern angehäuft.“ Doch nicht nur der steigende Wert spricht laut Niermeyer für die LPs: „Sie haben auch einfach den besten Sound!“

Schätze aus Vinyl und Textil ergattern

Am Tisch nebenan hat Jürgen Ruf seine Lieblingsstücke und ikonischsten Singles und Alben aus den letzten 45 Jahren mitgebracht. Der Händler ist extra aus Konstanz am Bodensee angereist und bereits zum dritten Mal Teil der hiesigen Tauschbörse. „Wir Metal-Freunde sind schon eine große Familie und man sieht immer wieder bekannte Gesichter von Festivals, Konzerten oder vergangenen Conventions. Da reicht es aus, jemanden auf sein Band-Shirt anzusprechen und schon hat man sich tausende Geschichten zu erzählen“, erzählt er.

And the winner is... Frank Kramer hat sich mit diesem Stück den ersten Platz beim T-Shirt-Contest gesichert.
And the winner is... Frank Kramer hat sich mit diesem Stück den ersten Platz beim T-Shirt-Contest gesichert. © Moritz Kegler

Die kultigen Band-Shirts spielen an diesem Tag nämlich eine besondere Rolle. Bei der Wiederauflage des Old-School-T-Shirt-Contests wird das älteste Original-T-Shirt gesucht und natürlich auch prämiert. Letztendlich kann sich – mit einem knappen Vorsprung – Frank Kramer mit seinem 42 Jahre alten Stück der britischen Band Motörhead durchsetzen. Und wie es der Zufall will, hat Kramer das T-Shirt sogar ganz in der Nähe erworben: „Am 30. November 1981 war ich während der ersten Tour der Heavy-Metal-Band beim Konzert in Offenbach, habe es dort gekauft und seither stets aufgehoben.“

Jen Majura, ehemalige Gitarristin der US-Band Evanescence, zeigte ihr Können auf der Bühne.
Jen Majura, ehemalige Gitarristin der US-Band Evanescence, zeigte ihr Können auf der Bühne. © Moritz Kegler

Um einer Convention gerecht zu werden, bekommen die Besucher auf der Bühne der Stadthalle außerdem den ganzen Tag über Livemusik auf die Ohren. Bei den Gitarren-Kliniken plaudern Jen Majura, ehemaliges Mitglied der Band Evanescence, und Pete von den Holy Moses mit den Zuhörern über die Geschichten hinter ihren Songs und sorgen mit wilden Gitarrensoli und gekonnten Improvisationen für mächtig Begeisterung. Als Majura nach ihrem Lied „Tobi Didn’t Show Up for Breakfast“ ein bisschen aus dem Nähkästchen erzählt, witzelt sie: „Der Titel ist kein Zufall, denn ich habe mich früher immer mal mit einem guten Freund zum Frühstücken getroffen und eines Tages ist er einfach nicht aufgetaucht.“

„Bei uns in der Metal-Familie kann man mit jedem plauschen. Das ist einfach toll“, freut sich Andreas Niermeyer am Schluss der Platten-Jagd. Seine frisch erworbenen Schätze bringt er geschwind nach Hause, um sie sofort auf seinem Plattenspieler aufzulegen und den Klängen von E-Gitarren, Schlagzeug, Bässen und Keyboards zu lauschen. „Als Ausgleich für den Alltag ist diese Musik für mich perfekt“, sagt der Fan.

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