Wünsche fürs Nordend: Ein „Schwatzbänkle“ als Treffpunkt

Was ist gute Nachbarschaft und wie sollte sich ihr Viertel weiterentwickeln – im Zuge der Interkulturellen Wochen in Langen konnten Bürger aus dem Nordend Perspektiven und Wünsche für den Stadtteil auf Plakaten zum Ausdruck bringen. Immerhin 53 waren es am Ende der Aktion. Ganz nach dem Motto „#offengeht“ waren alle Generationen und etliche Nationalitäten vertreten.
Langen – Zusammen formulierten die Kinder der Kita Nordlicht, Bewohner der Albrecht-Tuckermann-Wohnanlage und des Apartmenthauses Langen, Eltern und andere Besucher des Familienzentrums sowie Senioren und andere Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Langen konkrete Wünsche auf den Plakaten, die man an den jeweiligen Gartenzäunen begutachten konnte.
Genauso divers wie die verschiedenen Teilnehmergruppen waren auch die Forderungen. Während sich die Kita-Kinder einen Ausbau der Fahrradwege und breitere Bürgersteige wünschen, appellieren die Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde an eine allgemeine Stärkung der sozialen Interaktion und des Entgegenkommens, wozu ein „Schwatzbänkle als Treffpunkt“ oder „regelmäßige Treffen“ beitragen könnten.

Ähnlich sehen auch die Vorstellungen von Bewohnern der Tuckermann-Anlage und des Apartmenthauses Langen der Behindertenhilfe Offenbach aus. Sie sehnen sich nach mehr sozialer Integration und offenen Dialogen. In ihren abstrakten Zeichnungen fordern sie die Stärkung eines Gemeinschaftsgefühls durch Zusammenkünfte und gemeinsame Feste. Im Familienzentrum setzt man sich besonders für kulturelle Toleranz und Subventionen für Jugendfreizeiteinrichtungen ein, auch bezahlbarer Wohnraum und eine bessere Infrastruktur zählen zu den Anliegen. Unabhängig von den Kooperationspartnern haben fünf Bürger die Initiative ergriffen. Sie haben sich mit ihren Plakaten für vielfältige Spielplätze, mehr Grün sowie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im Neubaugebiet des Nordends eingesetzt.
Das Familienzentrum möchte die Anliegen der Bewohner an die zuständigen Stellen der Stadt vermitteln. Ob sich die Wünsche realisieren lassen, ist offen, aber als Zeichen für Zusammensein in der Pandemie war die Aktion auf jeden Fall ein Erfolg.
Von Ayana Hagos