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Ukraine: Drei Langener Schulen setzen Zeichen der Solidarität

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Weiße Luftballons mit kleinen Botschaften ließen die Klassen der Albert-Schweitzer-Schule in die Luft steigen.
Weiße Luftballons mit kleinen Botschaften ließen die Klassen der Albert-Schweitzer-Schule in die Luft steigen. © Kegler

Die kleinsten in der Gesellschaft erfahren in diesen Tagen auf eine besondere Art und Weise von den Geschehnissen in der Ukraine. Für viele ist Krieg noch zu abstrakt, um ihn zu begreifen. Dennoch machen sie sich Gedanken zu den Menschen, die dort leiden. Mehrere Langener Schulen haben sich diese Woche überlegt, wie sie helfen können und sind dabei auf ganz verschiedene Ideen gekommen.

Langen – Über 20 weiße Luftballons mit kleinen Botschaften daran lassen am Mittwochvormittag die Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule fliegen. Die Aktion soll als Zeichen für Frieden auf der ganzen Welt dienen. Alle Klassen versammeln sich auf dem Schulhof und jede erhält einen eigenen mit Helium gefüllten Ballon, den sie zusammen aufsteigen lassen.

Auf dem Hof der Wallschule findet sich am Donnerstagmorgen die gesamte Schulgemeinde zu einer ganz besonderen Versammlung ein. Es erklingt das Lied „We Are The World“ von U.S.A. For Africa, ehe Schulleiterin Anja Knauß an das Mikrofon tritt und erklärt: „Wir alle sind ein Teil der großen Familie der Menschen auf der Welt. Im Kinderparlament kam aus der Schülerschaft völlig selbstständig die Idee, jetzt selber aktiv zu werden und etwas für den Frieden zu machen.“ Die Entscheidung fällt auf einen großen Spendenlauf, bei dem jedes Kind einen oder mehrere Spender findet, die je zurückgelegter Runde einen bestimmten Betrag spenden. Der Anreiz, möglichst viele Meter hinter sich zu lassen, ist unter den Schülerinnen und Schülern daher riesig.

Bereits am Vortag haben die dritten und vierten Klassen ihren Teil absolviert und sind im Schwimmbad über 400 Runden geschwommen. Die ersten und zweiten Klassen rennen für ihre Spenden nun um den Schulhof und das Schukihaus. Erwartet wird eine Spendensumme von zusammen rund 8 000 Euro. „Die Hälfte des Geldes geht an das Bündnis Katastrophenhilfe. Den anderen Teil behalten wir in der Schule, um Kindern, die aus der Ukraine geflüchtet sind, Schulsachen zu kaufen und sie so direkt vor Ort zu unterstützen“, erklärt Knauß.

Musik ukrainischer und russischer Komponisten gab es beim Konzert der Dreieichschule zu hören.
Musik ukrainischer und russischer Komponisten gab es beim Konzert der Dreieichschule zu hören. © Kegler

Gleich mehrere Aktionen hat sich die Dreieichschule überlegt. Vor einigen Wochen gab es bereits eine Kuchenspendenaktion, bei der rund 700 Euro zusammenkamen. „Unseren Spendenlauf veranstalten wir sonst jedes Jahr für alle sechsten Klassen“, gibt Organisator Christian Herget bekannt. In diesem Jahr bot es sich einfach an, den Spendenzweck der „Aktion Deutschland Hilft“ und der Hilfe in der Ukraine zu widmen, so der Sport- und Musiklehrer weiter. Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler mitmachen können, wurde der Lauf auf die siebten und achten Klassen sowie die Oberstufe ausgeweitet. Insgesamt sind so am Donnerstag etwa 600 Athletinnen und Athleten auf der rund 500 Meter langen Strecke auf dem Schulhof unterwegs. Außerdem haben sich bereits einige Großspender angekündigt, die den gesammelten Betrag aufstocken wollen.

Zusätzlich findet am Abend ein großes Benefizkonzert im Musiksaal der Schule statt. Auch dieses jährliche Event wurde kurzerhand mit einem Spendenaufruf für die Ukraine versehen. „Für uns ist es zudem das erste richtige Konzert mit richtigem Publikum seit Beginn der Pandemie“, meint Musiklehrer Stefan Gunkel. Neben Stücken von Mozart und Tschaikowski erklingen auch Töne von Bryan Adams („Summer of ’69“), Robbie Williams („Angels“) und John Lennon („Imagine“). „Wir spielen bewusst Musik von ukrainischen und russischen Komponisten, um ein Zeichen für Toleranz und der Verbindung durch die Musik zu setzten“, sagt Herget. Zum Abschluss erklingt daher auch die „Magische Geige“ des ukrainischen Komponisten Igor Poklad.

Die Spendenbox im Anschluss klingelt eifrig: Über 700 Euro kommen allein durch das Konzert zusammen und werden direkt weitergeleitet. Der Betrag aus dem Spendenlauf wird in den nächsten Tagen noch ermittelt. (Moritz Kegler)

Rund 8 000 Euro brachte der Spendenlauf der Wallschule ein.
Rund 8 000 Euro brachte der Spendenlauf der Wallschule ein. © Kegler

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