1. Startseite
  2. Region
  3. Langen

„Jugend gründet“: Dreieichschüler aus Langen räumen ersten Platz bei Pitch-Event ab

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jan Lucas Frenger

Kommentare

Mit ihrer App „PocketPay“ zur kontaktlosen Bezahlung in Bus und Bahn überzeugten die Schüler David Leng und Liam Kürschner (oben von links) die Jury von „Jugend gründet“ bei einer Online-Präsentation.
Mit ihrer App „PocketPay“ zur kontaktlosen Bezahlung in Bus und Bahn überzeugten die Langener Schüler David Leng und Liam Kürschner (oben von links) die Jury von „Jugend gründet“ bei einer Online-Präsentation. © PM

Die beiden Langener Dreieischüler Liam Kürschner und David Leng haben beim Wettbewerb „Jugend gründet“ erneut einen wichtigen Schritt Richtung Finale gemacht.

Langen – Vielen Menschen zieht sich schon alleine beim Gedanken daran, eine Geschäftsidee innerhalb kürzester Zeit vor den kritischen Augen knallharter Experten vorzustellen, der Magen zusammen. David Leng und Liam Kürschner gehören offensichtlich nicht dazu. Die beiden Dreieichschüler nehmen derzeit am bundesweiten Wettbewerb „Jugend gründet“ teil, wo sie nach ihrem souveränen Erfolg in Runde eins zu den besten 32 gehören, die es in Phase zwei geschafft haben. Dort sicherten sie sich nun beim Pitch-Event „A digital world – Softwarelösungen für Mensch und Tier“ den ersten Platz.

In einer knapp dreiminütigen Online-Präsentation (Pitch) ist es dem Duo gelungen, die hochkarätige Fachjury – bestehend aus Verantwortlichen verschiedener Unternehmen sowie ehemaliger Teilnehmer – von seiner Idee mit dem Namen „PocketPay“ zu überzeugen. Bei dem Konzept handelt es sich um eine App für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), die den Aus- und Einstieg einer Person erfasst und auf Basis hinterlegter Daten automatisch den Preis für die zurückgelegte Fahrstrecke ermittelt – die Bezahlung läuft dabei vollkommen kontaktlos ab. Mithilfe von „PocketPay“ soll die Nutzung des ÖPNV laut den Dreieichschülern deutlich effizienter und einfacher gestaltet und obendrein auch noch die Umwelt geschont werden.

Schüler-Duo aus Langen bei „Jugend gründet“: Jury lobt Idee

Ein ähnliches, kartenbasiertes System gebe es laut Kürschner unter anderem schon in Irland, wo sein 16-jähriger Teamkollege David noch bis Juni ein Auslandsjahr absolviere. „Wir haben uns gefragt, warum es so etwas nicht auch in Deutschland gibt“, erläutert der 15-Jährige. So sei schließlich die Idee für „PocketPay“ entstanden. Die Jury lobte insbesondere die Kombination aus Innovation, Skalierbarkeit und Inklusion des Projekts. Es sei ein Thema, das sehr viele Menschen weltweit betreffe.

„Wir wollten mit unserem Pitch Emotionen erzeugen und eine Geschichte erzählen“, berichtet Kürschner. Das ist den Zehntklässlern offensichtlich gelungen. „Die Freude ist natürlich übergroß. Es ist einfach schön, dass wir uns für die harte Arbeit belohnen konnten“, freut sich der 15-Jährige. Mit dem deutlichen Erfolg habe er allerdings nur bedingt gerechnet: „Wir hatten zwar ein gutes Gefühl, aber es hätte in beide Richtungen gehen können, da jeder Jury andere Punkte wichtig sind.“ Das mache eine vorherige Einschätzung oftmals sehr schwierig.

„Jugend gründet“: Langener Dreieichschüler hoffen auf Finale

Mit ihrem Sieg haben die beiden Freunde nochmals wichtige Punkte auf dem Weg ins große Finale, das Ende Juni in Stuttgart stattfindet, gesammelt. Denn in Runde zwei erwartet die Teams neben den Präsentationen auch ein Online-Planspiel. Dort gilt es seit Anfang Februar, Management-Qualitäten zu beweisen und ein eigenes virtuelles Start-up zu führen. Die zehn besten Teams aus beiden Phasen kommen weiter und haben die Möglichkeit, eine geführte USA-Reise ins Silicon Valley – Heimat zahlreicher Tech-Giganten wie Google oder Apple – zu gewinnen.

Das allein sei jedoch nicht der Hauptgrund für ihre Teilnahme am Wettbewerb. Die wichtigen Erfahrungen, die sie bisher sammeln konnten, stünden ebenfalls im Vordergrund. „Unser erstes Ziel war es, unter die besten 32 zu kommen. Jetzt werden wir natürlich weiter unser Bestes geben und hoffen, dass wir am Ende nach Stuttgart fahren dürfen“, sagt Kürschner. Sein Teamkollege David Leng gibt sich unterdessen sogar noch ein bisschen optimistischer: „Wir befinden uns in einer aussichtsreichen Lage und ich bin zuversichtlich, dass wir das Bundesfinale erreichen werden. Dort wollen wir dann auch wieder ganz vorne angreifen.“ (Jan Lucas Frenger)

Der Wettbewerb „Jugend gründet“

Bei „Jugend gründet“ handelt es sich um einen bundesweiten, zweistufigen Online-Wettbewerb für Schüler und Auszubildende rund um die Themen Innovation und Gründung. Seit 2003 wird der Wettstreit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Der Ablauf ist in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Runde gilt es, einen Businessplan für eine Geschäftsidee zu entwickeln. Die zweite Phase teilt sich in Pitch-Events (Präsentation der Idee vor einer Jury) sowie ein Online-Planspiel (virtuelles Start-up führen) auf. Die zehn besten Teams erhalten Mitte Mai eine Einladung zum Bundesfinale nach Stuttgart.

Auch interessant

Kommentare