Winterdienst in Langen: 22 Mann stehen auch nachts bereit

Der Winterdienst der Kommunalen Betriebe Langen (KBL) ist bereit für Schnee und Glätte. Für Fußgängerwege sind jedoch die Anwohner zuständig.
Langen – Der Dezember ist da, das erste Türchen am Adventskalender darf geöffnet werden. Und passend dazu könnten in dieser Woche auch am Sterzbach die ersten Schneeflocken fallen. Das sagt zumindest der Wetterbericht. Schnee, Eis, Glätte – die Stadt sieht sich dank ihrer Kommunalen Betriebe (KBL) wie jedes Jahr gut für die Herausforderungen der kalten Jahreszeit gewappnet. „Unser Streusalzlager ist voll, die Räumfahrzeuge sind betriebsbereit“, sagt Peter Müller, Leiter des KBL-Winterdienstes.
Er verfügt über ein eingespieltes Team mit 22 Mann, das bei Bedarf Sonderschichten schiebt und auch mitten in der Nacht ausrückt. Tagsüber kann die Winterdiensttruppe um weitere Beschäftigte aufgestockt werden. Da das Personalkontingent aber begrenzt ist, arbeiten die KBL wieder mit einem privaten Dienstleister zusammen. Dieser kümmert sich um das Wirtschaftszentrum Neurott. Für die Nordumgehung (B 486) ist der Winterdienst von Hessen Mobil zuständig.
Zum Streuen und Räumen im Langener Stadtgebiet sind vier Großfahrzeuge jederzeit startklar, Traktoren übernehmen die Radwege. Fußgängerüberwege, Bushaltestellen und Bahnunterführungen müssen in Handarbeit gestreut werden. Priorität haben die Strecken, auf denen der meiste Verkehr im Stadtgebiet rollt: Südliche Ring- und Mörfelder Landstraße mitsamt der dazwischenliegenden Brücke über die Bahnlinie, aber auch Bahn-, Frankfurter, Darmstädter Straße und Fahrgasse werden vorrangig gesäubert. Gleich danach sorgt der Winterdienst für rutschfreie Fahrbahnen auf dem Steinberg und ist rund ums Rathaus sowie auf den Busschleifen tätig. Nebenstraßen werden aufgrund des hohen Zeit- und Kostenaufwands nur bei extremer Glätte gereinigt.
Mit dem Winterdienst erfüllen die KBL im Auftrag der Stadt die gesetzlich vorgeschriebene Reinigungs- und Verkehrssicherungspflicht. Sie gilt jedoch nur auf wichtigen und gefährlichen Straßen wie zum Beispiel Steigungs- und Gefällstrecken. Fußgängerwege müssen von den jeweiligen Anliegern durchgängig von 7 bis 20 Uhr schnee- und eisfrei gehalten werden. Dazu können sie sich auf dem Wertstoffhof an der Darmstädter Straße kostenlos abstumpfende Mittel wie Sand und Splitt besorgen. Auch die an mehreren Stellen im Stadtgebiet aufgestellten Splittkästen dürfen in Anspruch genommen werden. Streusalz ist gemäß der Langener Straßenreinigungssatzung für den Privatgebrauch nicht zulässig.
Eingesetzt werden darf es allerdings auf Straßen, öffentlichen Plätzen, an Bushaltestellen, auf Fußgängerüberwegen und vor Gebäuden wie Krankenhäusern, Kindergärten oder Schulen. Dabei setzen die Kommunalen Betriebe auf sogenanntes Feuchtsalz, das die Umwelt so wenig wie möglich belastet. Bei dem Verfahren befeuchtet das Räumfahrzeug herkömmliches Streusalz direkt vor dem Auswerfen mit einer Natriumchlorid-Lösung. Diese verhindert, dass trockenes Salz durch Windböen oder fahrende Autos in den Straßengraben geweht wird. Das senkt den Verbrauch und schont die Vegetation. „Und natürlich achten unsere Winterdienst-Mitarbeiter darauf, so wenig Salz wie nötig zu verwenden“, erklärt KBL-Betriebsleiter Manfred Pusdrowski. Feuchtsalz taut bis minus acht Grad Eis und Schnee problemlos auf. Wenn es noch kälter wird, ist Splitt die einzige Möglichkeit, Verkehrsteilnehmer vor dem Rutschen zu bewahren.
Unabhängig vom Einsatz des Winterdienstes weist die Stadt darauf hin, dass eine den Wetterverhältnissen angepasste Fahrweise oder gutes Schuhwerk das Unfallrisiko minimieren. Und es manchmal besser ist, lieber zu Hause zu bleiben. (msc)