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Zerstörtes Badezimmer: Mieter in der Klemme - „Habe gedacht, mich trifft der Schlag“

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Von: Nicole Jost

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Einem Vonovia-Mieter wird bei Reparaturen das Badezimmer zerstört. Jetzt wurde ihm endlich von der Wohnungsgesellschaft geholfen.

Langen – Die aufgebrochene Wand offenbart das ganze Dilemma: Ein reichlich korrodiertes Toilettenrohr führt in die Wand. Die Leitung nach unten ist kaum noch vorhanden. Im Bad von Werner Helm in Langen (Landkreis Offenbach) riecht es wie in einer Kloake. „Ich habe gedacht, mich trifft der Schlag, als ich das gesehen habe.“

Für den Mieter einer kleinen Wohnung im zehnten Obergeschoss des Hochhauses in der Südlichen Ringstraße 185 beginnt das Toiletten-Theater mit einem Flyer im Briefkasten. Es gibt einen Wasserschaden, die Handwerker müssen in seine Wohnung. „Ich habe mir erst mal nichts dabei gedacht. Die Handwerker waren da, als ich arbeiten war. Sie haben mir dann Fotos geschickt und gesagt, dass die Wohnung so erst mal nicht bewohnbar ist.“

Toiletten-Debakel: Das Klo war nicht mehr nutzbar.
Toiletten-Debakel: Das Klo war nicht mehr nutzbar. © privat

Zerstörtes Badezimmer: Vonovia-Hotline hilft nicht weiter

Helm wendet sich an die Servicetelefonnummer seines Vermieters Vonovia. Er will wissen, was er jetzt tun soll, wie es mit der Baustelle in seinem Bad weitergehen wird und wer sich darum kümmert, dass der Schaden behoben wird. Dort blitzt er ab. Der Mitarbeiter in der Telefonzentrale ist unhöflich, sagt, er sei nicht zuständig, er möge sich an das Haustechnik-Unternehmen wenden. Auch dort ruft der Mann an.

„Die Dame dort war sehr nett, sie verstand mein Problem und es tat ihr leid. Sie konnte mir aber auch nicht helfen. Wohnungsbesitzer ist die Vonovia, sie muss den Auftrag zur Reparatur vergeben.“ Ein zweiter Anruf bei der Hotline bringt Helm auch nicht weiter. Er wendet sich an unsere Zeitung und erzählt seine Geschichte von der schief gegangenen Sanierung des Rohrbruchs und der Unerreichbarkeit seines Vermieters.

Er fühlt sich von Deutschlands größtem Wohnungsunternehmen, das seit Januar diesen Jahres auch das Haus, in dem Helm wohnt, in ihrem Besitz hat, im Stich gelassen. Die Nacht muss er in seiner übel riechenden Wohnung und ohne nutzbare Toilette verbringen. „Zum Glück habe ich eine Freundin, die im selben Haus im ersten Stock wohnt und deren Toilette ich benutzen konnte“, berichtet der 53-Jährige.

Aufgebrochene Wände an Badewanne und Toilette: Werner Helm in seinem Badezimmer mit Wasserschaden.
Aufgebrochene Wände an Badewanne und Toilette: Werner Helm in seinem Badezimmer mit Wasserschaden. © JOST/p

Zerstörtes Badezimmer von Vonovia-Mieter: Erst Anruf bei der OP bringt Hilfe

Der Anruf der Redaktion bei der Pressestelle am frühen Morgen hilft: Der bei Vonovia für Süddeutschland zuständige Pressesprecher Olaf Frei teilt mit, dass das Unternehmen die Einschränkungen, die Werner Helm durch das defekte WC-Rohr erfahren hat, sehr bedauert. Weiter schreibt Frei: „Wir bedauern auch die erzeugte Irritation im Kontakt mit dem Kundenservice.“

Vonovia handelt dann sehr schnell, um Werner Helm aus der unerträglichen Situation zu befreien: Der Objektbetreuer sieht sich den Schaden im Bad an und beauftragt ein Unternehmen, das noch am selben Tag die Rohrleitungen erneuert. WC, Dusche und die Küche sind wieder nutzbar. „Wäre eine Reparatur nicht möglich gewesen, dann stellen wir in solchen Fällen eine Ersatzunterkunft für unsere Mieter zur Verfügung“, erläutert der Vonovia-Sprecher.

Werner Helm ist sehr erleichtert, dass ihm dann doch umgehend geholfen werden konnte. „Es ist jetzt alles in Ordnung. Alle Löcher an der Toilette, an der Badewanne und in den Wänden sind wieder verschlossen. Es riecht noch ein bisschen komisch, aber das verfliegt hoffentlich schnell. Die Jungs haben saubere Arbeit geleistet“, ist der Langener zufrieden, dass sein Bad wieder funktionstüchtig ist. (Nicole Jost)

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