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Aschermittwoch im Zeichen der Wahl

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Fiebern dem Wahlkampf entgegen (von links): Christoph Degen, Gina Anna Maria Mahlke, Patrick Woschek und Bundestagsabgeordneter Lennard Oehl.
Fiebern dem Wahlkampf entgegen (von links): Christoph Degen, Gina Anna Maria Mahlke, Patrick Woschek und Bundestagsabgeordneter Lennard Oehl. © -

Bruchköbel – Vor den Heringen gab es zunächst Schelte für den politischen Gegner: Der politische Aschermittwoch in Bruchköbel stand ganz im Zeichen des Landtagswahlkampfs. Sowohl SPD als auch CDU in Bruchköbel hatten ihre Wahlkreiskandidaten als Gastredner aufgeboten: SPD-Generalsekretär Christoph Degen sprach in der Roßdorfer Mehrzweckhalle, CDU-Kandidat Max Schad trat derweil im Bürgerhaus in Oberissigheim ans Rednerpult.

Als Vertreter der Wiesbadener Regierungskoalition fiel der Beitrag von Schad naturgemäß zahmer aus als die Rede seines Kontrahenten. Er lobte die „geräuschlose“ Arbeit von CDU und Grünen in Wiesbaden, die durch den Wechsel an der Spitze noch einmal zusätzlich Schwung bekommen habe. Boris Rhein, der mitten in der Legislaturperiode Volker Bouffier abgelöst hatte, „macht einen guten Job“, befand Schad und betonte die Bildungsarbeit der Regierungskoalition. Man wolle in Zukunft 4000 weitere Lehrerstellen in Hessen schaffen und die Relation zwischen Schülerzahl und Lehrkräften weiter senken. Schad wies auf die bereits beschlossene Lohnsteigerung bei Grundschullehrern hin und pries die digitale Ausstattung der Schulen im Land.

Auch mit Blick auf die Sicherheit habe seine Partei wichtige Arbeit geleistet, beispielsweise das Personal um 20 Prozent erhöht und die Polizei wesentlich besser ausgestattet. Das Ergebnis sei eine Aufklärungsquote von 66 Prozent, die es zuvor im Land Hessen noch nie gegeben habe. Schad warnte dennoch davor, die Wahlen auf die leichte Schulter zu nehmen. Berlin habe gezeigt, dass manchmal nur wenige hundert Stimmen einen Unterschied machten. Er ermunterte seine Parteifreunde, im Wahlkampf alles zu geben und die Christdemokraten zu mobilisieren.

Wunschzettel für die Mitglieder

Vor dem Landtagsabgeordneten richteten auch Stadtverbandsvorsitzende Karina Reul sowie Fraktionschef Reiner Ochs das Wort an die Parteimitglieder und versprachen, dass man als Oppositionspartei im Bruchköbeler Stadtparlament weiterhin ein offenes Ohr für die Belange der Bürger haben werde. Auf den Tischen lagen dann auch „Wunschzettel“ aus, auf denen die Parteifreunde ihre persönlichen Anliegen hinterlassen konnten.

Auch die SPD wertete ihren politischen Aschermittwoch als „vollen Erfolg“. „Mit so großem Andrang haben wir nicht gerechnet, die Leute haben nach langer, coronabedingter Pause Lust auf politischen Austausch mit und bei der SPD“, so Kreistagsabgeordnete Veronika Viehmann, die das Heringsessen des Stadtverbands organisiert hatte.

Auch Ortsvereinsvorsitzender Patrick Woschek zeigte sich sehr zufrieden mit den vollbelegten Tischen in der Mehrzweckhalle: „Während der Pandemie haben wir als Ortsverein viel geleistet, ob bei der Spendenaktion für die Ukraine in Kooperation mit der Reservistenkameradschaft Hanau, ob in der Bruchköbeler Stadtpolitik oder zuletzt mit einem sehr erfolgreichen Landratswahlkampf für Thorsten Stolz.

Degen kritisiert Finanzpolitik

Christoph Degen, Generalsekretär der Hessen-SPD, kritisierte die Finanzpolitik des Landes: „Wir müssen unsere Kommunen endlich finanziell so unterstützen, dass sie handlungsfähig bleiben und Kommunalpolitikerinnen und -politiker nicht die Sündenböcke einer verfehlten Landespolitik sind.“ Von Kitas bis Schwimmbäder: Das Land setze große Erwartungen in die Gemeinden, halte sich bei der Finanzierung aber vornehm zurück. Das Bildungssystem müsse modern und zukunftsfähig werden, die Blockadehaltung gegenüber dem Ausbau der Windenergie müsse enden. „Wir brauchen genügend Haus- und Fachärzte, ausreichende Pflegeplätze vor Ort, Wohnraum, Infrastruktur. Hessen braucht endlich den Wechsel und der geht nur mit der SPD!“ Degen warb für Unterstützung der Spitzenkandidatin Nancy Faeser, was für Applaus sorgte.

„Scholz ist der Richtige für den Bund, Stolz der Richtige für den Main-Kinzig-Kreis und mit Degen und Faeser haben wir ein geniales Gespann für Hessen. Wir freuen uns auf den Wahlkampf und die kommenden Wochen mit Euch“, schloss Stadtverbands-chef Patrick Woschek.  (how)

Die CDU kam im Bürgerhaus in Oberissigheim zusammen: Stadtverbandsvorsitzende Karina Reul, Landtagsabgeordneter Max Schad und Fraktionschef Reiner Ochs.
Die CDU kam im Bürgerhaus in Oberissigheim zusammen: Stadtverbandsvorsitzende Karina Reul, Landtagsabgeordneter Max Schad und Fraktionschef Reiner Ochs. © Privat

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