Bruchköbel: Kulturverein Wundertüte organisiert erstes Konzert mit „Nöööö“ im „Lotti"s“ in Roßdorf

„Dafür dass die Vorlaufzeit sehr kurz war und wir kaum Werbung machen konnten, sind wir mit dem Besuch vollauf zufrieden“, blickt der Vorsitzende des Kulturvereins Wundertüte Sven Kusnetzoff mit Wohlwollen auf die gut 60 Besucher, die zum ersten von mehreren Konzerten in das „Lotti’s“ in Roßdorf gekommen sind. Die wurden am Wochenende bestens von der Band „Nöööö“ mit Songs der Neuen Deutschen Welle unterhalten.
Bruchköbel – Das Anwesen mit Hof gehört Charlotte Schmidt, Geschäftsführerin des Restaurants und Hotels „Zum Schwanen“ gegenüber in der Hanauer Straße. „Der Wundertüte-Vorstand und ich hatten gemeinsam die Idee, das alte Anwesen für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen, und am schnellsten ließ sich eine Konzertreihe in der Hofreite organisieren“, blickt Schmidt zurück. „Es ist sehr wichtig, dass wieder Begegnungen stattfinden, dass die Leichtigkeit wieder zurückkommt – und wie ginge das besser als mit guter Musik?“
Der Hof biete sich geradezu an, dass in überschaubarem Rahmen Menschen wieder miteinander ins Gespräch kommen, ihr Handy mal Handy sein lassen und entspannt miteinander kommunizieren. „Und wenn dann das Wetter noch so mitspielt und man bei einem guten Getränk kultigen Songs lauschen kann – was will man mehr?“
Nachbar beklagt sich zur Premiere über Lärm

Obwohl – und das hatte das Team der Wundertüte wohl so nicht erwartet – schon beim Soundcheck der Band ein Nachbar gegen die Veranstaltung protestierte. Schmidt blieb aber ganz cool: „Wir lassen uns nicht unterkriegen.“ Auch Sven Kusnetzoff blieb gelassen, „denn wir sind rechtlich auf der sicheren Seite, weil um Punkt zehn Uhr die Band den letzten Ton spielt“, kündigte er an. Aber es sei schade, dass der Versuch, hier eine kleine Konzertreihe für Roßdorf, Bruchköbel sowie benachbarte Orte zu etablieren, von Beginn an negativ gesehen werde.
Abgesehen von diesem Vorfall freut sich der Vorsitzende mit seinem Team einfach über die Gäste, die mitsangen und mitklatschten und erstaunlich textsicher waren. Mit der Band „Nöööö“ trat eine Combo auf, bei der Kusnetzoffs Stellvertreter im Wundertüte-Vorstand an den Trommeln sitzt. Für Mario Wiegand war der Abend ohnehin eine Familienangelegenheit, weil Sohn Wesley am Reglerpult für den Ton verantwortlich zeichnete und seine Ehefrau Claudia hinter dem Tresen für reibungslosen Getränkenachschub sorgte. Weitere Mitglieder des Kulturvereins kassierten oder machten Fleischkäsebrötchen für hungrige Gäste fertig.
Gute Stimmung bei Musik aus den 80ern

Für Drummer Mario Wiegand und seine fünf Mitmusiker, der von der Bühne aus das Geschehen im Hof bestens im Blick hatte, war der Abend „phänomenal“. „Die Leute haben von Anfang an mitgemacht, das gibt uns eine tolle Rückmeldung, und dann macht das Spielen doppelt Spaß.“ Die Band – Wiegand ist einer der Gründer – gibt es seit sechs Jahren. „Wir haben von Anfang an voll auf die Songs aus den 1980er-Jahren der Neuen Deutschen Welle gesetzt. Da gab es so viel gute Musik“, schwärmt der Schlagzeuger. Dementsprechend fanden sich auf der Setliste von Extrabreit bis Peter Schilling, von Falco bis zur Münchner Freiheit, von DAF bis zu Ideal, von Klaus Lage bis zu Rio Reiser, Nena, Spliff oder der Spider Murphy Gang alle Größen und die besten Songs der NDW.
„Der Auftakt war vielversprechend.“ Und für das nächste Konzert am Freitag, 28. Juli, um 19 Uhr im „Lotti’s“ mit „Garden of Delight“, die Irish Folk Music interpretieren, hat Sven Kusnetzoff bereits 50 Anmeldungen. (Von Thomas Seifert)