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Die „Kouh“ wird ins Museum geschickt

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Kennen sich mit dem neuen Fahrzeug schon aus: Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt (links) und der Roßdorfer Wehrführer Mathias Möller.
Kennen sich mit dem neuen Fahrzeug schon aus: Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt (links) und der Roßdorfer Wehrführer Mathias Möller. © Holger Weber-Stoppacher

Bruchköbel – Im Roßdorfer Feuerwehrgerätehaus hat sich ein Generationswechsel vollzogen. Gestern Morgen wurde ein funkelnagelneues Löschfahrzeug, ein sogenanntes LF 10 KatS, feierlich in Betrieb genommen. Zur gleichen Zeit wurden zwei in die Jahre gekommene Fahrzeuge ausrangiert: ein 28 Jahre altes Tanklöschfahrzeug sowie die alte Rundkappe. „Die Kouh“, wie die Roßdorfer das Löschgruppenfahrzeug 16 TS in den eigenen Reihen liebevoll nannten, war schon stolze 38 Jahre im Dienst der Brandschützer.

Es soll nun in einem Museum ausgestellt werden.

Beim Festakt im Feuerwehrgerätehaus begrüßten Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt sowie der Roßdorfer Wehrführer Mathias Möller neben Mitgliedern des Rates und des Magistrats unter anderem Bürgermeisterin Sylvia Braun, den Landtagsabgeordneten Max Schad, Kreisbrandinspektor Matthias Busanni, Stadtverordnetenvorsteher Guido Rötzler sowie Roßdorfs Pfarrerin Christine Binder.

Investition von 600 000 Euro

Rund 600 000 Euro hat das neue Fahrzeug gekostet, ein Drittel davon hat die Stadt Bruchköbel bezahlt, den Rest das Land Hessen. Kreisbrandinspektor Busanni rechnete vor, dass bei einer wahrscheinlichen Dienstzeit von 25 Jahren das Fahrzeug die Stadt monatlich rund 660 Euro koste. „Das ist gut investiertes Geld in die Sicherheit der Bürger“, sagte er. Sowohl Busanni als auch Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt und Wehrführer Mathias Möller betonten in ihren kurzen Ansprachen, den sich stets wandelnden und wachsenden Zuständigkeitsbereich der Feuerwehren. Vor allem der Katastrophenschutz, sprich Hochwasser- und Waldbrandeinsätze, nehme zu. Dafür brauche vor allem die Roßdorfer Feuerwehr als kommunaler Katastrophenschutzzug in Bruchköbel eine entsprechende Ausrüstung, meinte Busanni. Mit dem Fahrzeugtyp werden die hessischen Feuerwehren seit 2004 ausgestattet. Laut Busanni läuft nun schon die 12. Landesbeschaffungsmaßnahme. Dabei gleiche bei der Auslieferung jedoch kaum ein Modell dem anderen. Jedes Fahrzeug werde speziell auf die Anforderungen der einzelnen Wehren abgestimmt. In Roßdorf wurde dafür eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich über die Ausstattung des LF 10 rund zwei Jahre lang Gedanken gemacht hat. Mathias Möller bedankte sich dafür bei den Einsatzkräften Dominik di Vincenzo, dem stellvertretenden Stadtbrandinspektor Patrick Faber, Alexander Hufnagel und Jan Schmidt. Das Quartett habe in ständigem Austausch mit dem Hersteller gestanden.

Das neue Löschfahrzeug ersetzt nun beide ausgemusterten Modelle. Zwar ist der Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 1200 Litern etwas kleiner als der im alten Tankfahrzeug (1800 Liter), doch die verbesserte Technik gleiche dies wieder aus, so Stadtbrandinspektor Schmidt. Durch die Stilllegung der alten Fahrzeuge erwartet Schmidt sinkende Wartungskosten. Zudem gebe es jetzt im Gerätehaus mehr Platz, sodass das Mannschaftstransportfahrzeug, das bisher immer vor dem Gebäude stehen musste, nun auch in der Garage Platz findet. Derzeit werden die Einsatzkräfte an dem neuen Fahrzeug geschult. Angesichts der komplexen Technik an Bord wird dies einige Zeit dauern. Allein die Anleitung zur Bedienung der Pumpenanlage dauere pro Mann mehrere Stunden, so Möller.

Engagement gelobt

Bruchköbels Bürgermeisterin Sylvia Braun sowie der Stadtverordnetenvorsteher Guido Rötzler dankten den Einsatzkräften für ihr Engagement. Und auch der Landtagsabgeordnete Max Schad lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Roßdorfer. „Immer, wenn ich hier bin, habe ich das Gefühl, dass hier in Roßdorf eine starke und motivierte Truppe zusammenarbeitet.“ Schad betonte, dass man beim Land Hessen einen gestiegenen Beschaffungsbedarf für Katastrophenschutz sehe, dem man bei den anstehenden Haushalteberatungen gerecht werden wolle.

Wie immer, wenn es in Roßdorf etwas zu feiern gibt, war auch diesmal eine Abordnung der Partnerfeuerwehr aus Sankt Andrä-Wördern dabei. Die österreichischen Kameraden beglückwünschten die Roßdorfer zu dem neuen Fahrzeug, dessen Lack am Tag der Inbetriebnahme in der Sonne glänzte. Der Festakt endete mit einem Segen durch Roßdorfs Pfarrerin Christine Binder, die dafür einen Spruch aus dem Alten Testament ausgewählt hatte: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“. Dies gelte sowohl für das neue Fahrzeug als auch die Insassen, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellten.

Von Holger Weber-stoppacher

Den Schlüssel, den Bürgermeisterin Sylvia Braun symbolisch überreichte, gab es dann nach dem Spanferkel zum Nachtisch.
Den Schlüssel, den Bürgermeisterin Sylvia Braun symbolisch überreichte, gab es dann nach dem Spanferkel zum Nachtisch. © -

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