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Einbrüche im Peller verängstigen Bruchköbeler

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Die Anwohner sind sensibel geworden: Jeder passe auf das Haus des anderen auf, sagten sie gestern beim Ortstermin im Neubaugebiet Peller.
Die Anwohner sind sensibel geworden: Jeder passe auf das Haus des anderen auf, sagten sie gestern beim Ortstermin im Neubaugebiet Peller. © Holger Weber-Stoppacher

Bruchköbel – Im Bruchköbeler Neuaugebiet Peller herrscht Unruhe, seit es in den vergangenen gut zwei Wochen immer wieder zu Einbrüchen, Diebstählen und jetzt auch zu Autoaufbrüchen gekommen ist. Die Serie in dem Wohngebiet, das im Süden der Stadt gleich an den Bruchköbeler Wald grenzt, begann nach Angaben der Anwohner in der Nacht vom 26. auf den 27.

April. Damals brachen Unbekannte in eine Garage ein und ließen neben zwei Fahrrädern auch noch eine Bohrmaschine mitgehen. Die Täter hatten eine Seitentür der Garage aufgehebelt.

Noch nicht einmal eine Woche später gingen sie an einem anderen Haus an der Willy-Brandt-Straße nach dem gleichen Modus vor. Diesmal verschafften sie sich über die Hintertür Zutritt zur Garage. Ihre Beute: wieder Fahrräder. Derlei Fälle wurden der Polizei nach Erkenntnissen unserer Zeitung im Übrigen auch in den Hanauer Stadtteilen Mittelbuchen und Hohe Tanne gemeldet.

Im Baugebiet Peller sind alle Taten gut dokumentiert, die Täter wurden von Videokameras aufgenommen. Auf den Filmen kann man erkennen, wie sich die Diebe im Schutze der Dunkelheit aus dem Staub machen. Jedes Mal verschwinden sie übers Feld in Richtung Friedhof. Die Anwohner gehen davon aus, dass sie dort ein Fahrzeug abgestellt hatten.

Der vorläufige Höhepunkt im Baugebiet Peller ereignete sich am vergangenen Freitag mit dem Aufbruch eines BMW, in dem die unbekannten Täter Fahrzeugteile und Elektronik ausbauten und mitnahmen. Es war nur einer von fünf Tatorten in der ganzen Stadt Bruchköbel (siehe Kasten). Ob es einen Zusammenhang zwischen den Einbrüchen in die Garagen und die Autoaufbrüche gibt, ist unklar.

Die Polizei geht eher davon aus, dass es sich um verschiedene Verursacher handelt. „Die Täter haben unterschiedliche Zielgruppen“, sagt Andreas Leipold, Sprecher des Polizeipräsidiums Südosthessen. Er rät dazu, hochwertige E-Bikes weder in Gartenschuppen noch an nur schlecht verschließbaren Orten aufzubewahren. Wenn möglich, sollten die Räder im Haus untergebracht werden, wo die Diebe nicht so schnell Zugangang bekommen.

Die Anwohner, die namentlich nicht in der Zeitung genannt wollen, sind verängstigt. „Erst hebeln sie die Garagentür auf, dann brechen sie Autos auf. Und als nächstes steigen sie noch in unsere Häuser ein“, sagt einer. „Es ist vor allem das ungute Gefühl, dass wir im Visier der Täter sind“, fügt er hinzu. Die Situation hat jedoch auch ihr Gutes: Die Anwohner passen jetzt gegenseitig auf sich auf, haben sich zusammengetan. Man sei jetzt sehr sensibel, jeder achte auf das Haus des anderen, sagt einer.

In ihrer Not haben sie sich auch an die Stadt Bruchköbel gewandt. Bürgermeisterin Sylvia Braun habe umgehend geantwortet und Verständnis für die Sorgen der Anwohner geäußert, teilte die Stadt Bruchköbel mit. Der Bruchköbeler Stadtpolizei sei die Lage bewusst, zu den regulären Arbeitszeiten werde das Gebiet immer wieder bestreift. Auch die zuständige Landespolizei habe die Häufung der Fälle auf dem Radar und bereits verdeckt Maßnahmen eingeleitet, so die Pressestelle der Stadt.

Die Verwaltungschefin, selbst früher Polizistin, habe die E-Mails der Anwohner an die zuständigen Behörden weitergeleitet, um dem Sachverhalt mehr Gewicht zu geben. Auch habe sie direkt mit der zuständigen Dienststelle Kontakt aufgenommen. Zusätzlich zu den repressiven Maßnahmen soll das Beratungsmobil des Präventionsprogramms Kompass kurzfristig in Bruchköbel Station machen, um die Bürger bei Selbstschutz-Maßnahmen zu stärken.

Hinweise zu den Taten oder verdächtigen Personen nehmen die Ermittler der Polizei unter z 06181 100-123 entgegen.

Von Holger Weber-stoppacher

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