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Einsatz in Bruchköbel bis der Ofen streikt

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Bei der Spendenübergabe im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe: Monika Pauly, Holger Siegel, Elfie Fritsch, Einrichtungsleiter Roland Penz, Günter Fritsch und Cornelia Siegel (von links).
Bei der Spendenübergabe im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe: Monika Pauly, Holger Siegl, Elfie Fritsch, Einrichtungsleiter Roland Penz, Günter Fritsch und Cornelia Siegl (von links). © PM

Bruchköbel – Immer Anfang Januar ist mit ihrem Anruf in der Redaktion zu rechnen. Dann hat Elfie Fritsch Kassensturz gemacht. Diesmal versucht sie, es ganz spannend zu machen, bevor es dann doch aus ihr herausbricht: „Rekord“ schallt es aus dem Hörer, wobei sich ihre Stimme fast vor Begeisterung überschlägt. 4500 Euro haben sie und ihre immer größere werdende Zahl von Helferinnen und Helfer in diesem Jahr bei ihrem familiären Weihnachtsbasar in Bruchköbel eingenommen.

Schon seit 18 Jahren öffnet die Familie pünktlich zum ersten Advent die Ausstellung im Keller. War es zunächst nur der harte Kern der Familie, sprich Elfie, ihr Mann Günter sowie Tochter Cornelia, Schwiegersohn Holger und Enkel Benedikt, so ist der Kreis mit den Jahren gewachsen. Und gleichzeitig die Anzahl der Produkte. Strickwaren, Süßes, Vogelhäuschen aus Holz, die seit einigen Jahren der Hausherr selbst produziert – all das und vieles mehr kann man im Keller der Familie Fritsch erstehen.

Geöffnet wird seit der Corona-Pandemie immer erst nach Anmeldung. Dann aber können die Kunden in aller Ruhe im Sortiment stöbern und sich auch an ein bisschen weihnachtlicher Gemütlichkeit im Hause Fritsch erfreuen.

Plätzchen der Verkaufsschlager

Verkaufsschlager sind nach wie vor die Plätzchen, die so viele Abnehmer finden, dass die vielen fleißigen Bäckerinnen in den Wochen vor Weihnachten kaum noch nachkommen. 40 Kilogramm wurden in vergangenen Vorweihnachtszeit produziert. Das hält der stabilste Backofen nicht aus. Das Gerät von Tochter Cornelia hat während der Akkordarbeit den Geist aufgegeben und muss jetzt ersetzt werden. Natürlich auf eigene Kosten. Denn alles, was zum Basar beigesteuert wird, geht zu Lasten der Produzenten. Das ist Elfie Fritsch ganz wichtig zu betonen.

Ganz neu im Angebot sind auch die Gewürzprodukte von Monika Pauly, auch bekannt als Bruchköbeler Kommunalpolitikerin der SPD, die sich nun an der Seite der Familie Fritsch engagiert und jetzt auch bei der Spendenübergabe dabei war.

Sämtliche Einnahmen kommen jedes Jahr dem Kinder- und Jugendhospiz Balthasar im sauerländischen Olpe zugute. Der neue Leiter der Einrichtung, Roland Penz, habe gar nicht glauben können, dass so viel Geld bei einem Familienbasar zustande gekommen sei, berichtet Elfie Fritsch stolz. Derlei Summen nimmt die Institution sonst nur bei gewerblichen Spendern ein. Im Laufe der Jahre haben die Bruchköbeler Bäcker und Bastler bereits mehr als 35 000 Euro für das Kinderhospiz gespendet. Das Geld wird vor allem dafür verwendet, den Kindern ihre Zeit dort so schön wie möglich zu gestalten. Beispielsweise wurde ein Therapiehund angeschafft. Auch ist ein Alpaka-Park angelegt worden, durch den die Kinder und Eltern jetzt flanieren können. Nicht zuletzt der Mutter-Kind-Bereich der Einrichtung habe von den finanziellen Hilfen aus Bruchköbel profitiert.

Nach dem Basar ist vor dem Basar

Ist die Spendenübergabe vorbei, geht es bei der Familie Fritsch gleich wieder an die Arbeit. Denn seit Jahren gilt das Motto: Nach dem Basar ist vor dem Basar. Bereits im Frühjahr und im Sommer werden alle Produkte gefertigt, die nicht verderblich sind. Und im Spätherbst werden dann auch die Backöfen wieder angeworfen. Bis dahin hat Tochter Conny also Zeit, das sich verdient gemachte Gerät gegen ein neues auszutauschen. Bäcker und Bäckerinnen sind es auch, die Elfie Fritsch für die kommende Produktion noch dringend sucht.

Alle Fans und Produzenten des Fritsch’schen Basars müssen sich bereits ein Datum vormerken: Am 25. November öffnet sich wieder der Keller in Bruchköbel.

Von Holger Weber-stoppacher

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