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Erster Aufschlag in der Halle des TC Bruchköbel

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Freuen sich, dass es losgeht: Vorsitzender Stefan Oßwald und sein Vize Dirk Heck.
Freuen sich, dass es losgeht: Vorsitzender Stefan Oßwald und sein Vize Dirk Heck. © -

Bruchköbel – Tennis ist ab kommender Woche in Bruchköbel ein Ganzjahressport. Denn nach einer nur halbjährigen Bauzeit ist die neue Tennisshalle des TC Bruchköbel kurz vor der Fertigstellung. „Zumindest sind wir so weit, dass wir jetzt spielen können“, freuen sich Vorsitzender Stefan Oßwald und sein Stellvertreter Dirk Heck.

Baustellenbesuch gestern Nachmittag: Im Inneren der Halle leuchtet der tiefblaue Boden. Es riecht nach Lösungsmittel. Auf dem Feld sind Mitarbeiter einer niederländischen Spezialfirma dabei, den Belag zu verkleben. „Betreten absolut verboten“, sagen die Bodenleger und schieben die Besucher freundlich, aber bestimmt vor die Tür. Erst nächste Woche darf man drauf auf den Proflex Hardcourt-Platz, einen flächenelastischen Schwingboden. „Auf so einem Belag spielen sie auch bei den Australian Open und in Flushing Meadows“, sagt Oßwald, während er von außen durch die großen Fenster in den hell erleuchteten Innenraum blickt. Um so eine Halle zu finden, müsse man schon weit fahren, fügt der Vorsitzende stolz hinzu.

Weite Wege gefahren

Oßwald und seine Mitstreiter beim TCB haben solche weiten Wege zuvor auf sich genommen und zahlreiche Hallen besichtigt. Ihr eigenes Modell haben sie sich aus allen guten Komponenten zusammengestellt.

An hellen Tagen braucht es die moderne LED-Lichtplatten-Beleuchtung nicht. Durch die transparente und und zu öffnende Dachkuppel sowie die großen Seitenfenster dringt genügend Tageslicht nach innen, um die drei Spielfelder auszuleuchten. Für eine konstante Innentemperatur von etwa 17 Grad Celsius sorgen Dunkelgasstrahler an der Decke. An den Wänden sind spezielle, visuell kaum wahrnehmbare Platten angebracht worden, die den Schall dämpfen.

Knapp 1,9 Millionen Euro hat der Tennis Club in die Halle investiert, die durch einen Gang an das Clubhaus angebunden ist. Somit habe man sich den Bau eines neuen Umkleidetrakts gespart, sagen Heck und Oßwald. Unterstützt wurde der Club von allen politischen Ebenen. Geld gab es vom Land und dem Kreis, die Stadt hat das Grundstück, auf dem der Nachbarclub SG Bruchköbel einst Feldhandball spielte, auf Erbpacht zur Verfügung gestellt. „Wir haben großartige Unterstützung erfahren“, meint Heck. Und Oßwald fügt hinzu: „Die offizielle Einweihung mit allen Beteiligten holen wir dann nach, wenn es die pandemische Lage zulässt.“ Und wenn die Anlage fertig ist. Denn noch ist viel zu tun. Gebaut wird noch an der Außenanlage und auch am Clubheim, das eine größere Küche bekommt.

Hallenbau eine Notwendigkeit

Der Hallenbau war für den Club eine Notwendigkeit geworden. Weil in der Region in den vergangenen Jahren zahlreiche Hallen geschlossen wurden und zu Anfang dieses Jahres auch die Neuberger Body & Ball Halle verkauft und zu einem Logistik-Standort umgebaut wurde, hätten die Aktiven unter den mehr als 400 Clubmitgliedern in diesem Winter auf der Straße gestanden. Jetzt können sie sich ihren Platz zwischen 7 Uhr morgens und 22 Uhr abends über ein Online-Buchungsportal reservieren. Die Stunde kostet je nach Tageszeit zwischen 13 und 25 Euro.

Mit den Einnahmen trägt sich die große Investition. Dabei steht die Halle nicht nur den Clubmitgliedern zur Verfügung, wenngleich diese die Felder für einen vergünstigten Preis nutzen dürfen. „Das müssen wir schon allein aus steuerlichen Gründen so machen“, sagt Oßwald. Einmieten kann sich auch der TC Roßdorf. „Darüber freuen wir uns sehr, weil die Halle somit auch so etwas wie ein Bruchköbeler Projekt ist“, sagt Oßwald. Anfragen gab es auch von vielen anderen Clubs aus der Region. Aber für alle habe man dann doch nicht genügend Plätze, bedauert Vize Dirk Heck.

Die neue Halle gibt dem TCB auch die Möglichkeit, sportlich weiter zu wachsen. Der Verein trägt alljährlich ein ITF-Turnier aus, bei dem es auch um Weltranglistenpunkte geht. Zudem gilt der Club neben dem THC Hanau als eine der großen Talentschmieden in der Region. Die hochklassig spielenden Teams empfangen mitunter Mannschaften mit weiten Anreisen. Sollte das Wetter an Spieltagen schlecht sein, könne man nun auch in die Halle ausweichen. (Von Holger Weber)

In der kommenden Woche darf gespielt werden: die neue Tennishalle des TC Bruchköbel.
In der kommenden Woche darf gespielt werden: die neue Tennishalle des TC Bruchköbel. © Reinhard Paul

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