Einweihung des lange ersehnten neuen Butterstädter Feuerwehrhauses

Groß war die Freude in Butterstadt am vergangenen Samstagabend (22. April), als das neue Feuerwehrgerätehaus im kleinsten Bruchköbeler Stadtteil eingeweiht werden konnte. Lange Jahre hatten die Verantwortlichen der Feuerwehr dafür gekämpft, da das bisherige Domizil längst nicht mehr den wachsenden Anforderungen genügte.
Bruchköbel – Mit einer Ruhebank, einem Bild, einer Kehrmaschine und einem Hochdruckreiniger als Geschenke im Gepäck war Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt zur offiziellen Einweihung des modernen und funktionalen neuen Feuerwehrgerätehauses nach Butterstadt gekommen und hatte mit seinen Mitbringseln die letzten Ausstattungslücken geschlossen. Die kleinste Stadtteilwehr verfügt nun über eine neue Heimat, die sich sehen lassen kann.
„Der Weg bis heute war nicht immer einfach, es waren einige Beschlüsse im Parlament notwendig, die Kosten mussten im Lauf der Jahre nachjustiert werden und die Wehr hatte eine lange Durststrecke zu überwinden, um aus der schon länger nicht mehr zeitgemäßen Unterkunft endlich in das neue Gebäude umziehen zu können“, stellte Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) in ihrer Begrüßung vor geladenen Gästen fest. „Früher mussten erst die beiden Fahrzeuge aus der Halle gefahren werden, damit sich die Wehrleute umziehen konnten – ein unhaltbarer Zustand. Jetzt ist das Feuerwehrhaus auf dem neuesten technischen Stand, was neue Entwicklungsmöglichkeiten für Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr bietet“, betonte die Rathauschefin, die daran erinnerte, dass man frühzeitig ein Grundstück gekauft habe, um so die Weichen für einen Neubau stellen zu können. „Der Konsens für diesen Schritt war im Parlament gegeben und die Unterstützung durch die Verantwortlichen bei der Stadtbrandinspektion und der Stadtteilwehr war groß“, freute sich Braun im Rückblick auf die Planungs- und Bauphase.
Neue Ära der Feuerwehren der Stadt Bruchköbel
„Mit der heutigen Einweihung beginnt eine neue Ära der Feuerwehren der Stadt Bruchköbel“, blickte Stadtbrandinspektor Matthias Schmidt in die Zukunft. Er vergaß aber nicht, seinen Vorgänger Klaus Lauterbach zu erwähnen, der ein entscheidender Motor für die Realisierung des Gebäudes gewesen sei. „Das funktionelle und ästhetisch gelungene Feuerwehrgerätehaus macht nun noch effizientere Einsätze möglich und soll im Katastrophenfall als Anlaufpunkt für die gesamte Bevölkerung dienen“, stellte Schmidt fest.

„Wehrführung, Aktive und Verein bedanken sich für die tollen Geschenke, den großen Zuspruch am heutigen Tag und für die Geduld der Butterstädter während der Bauphase, die Entscheidungen im Stadtparlament und die Zuschüsse vom Land für das Neubauprojekt“, fasste der stellvertretende Wehrführer und Vizevereinsvorsitzende Sebastian Pauly zusammen, ehe er die Geschichte der 1929 gegründeten Wehr Revue passieren ließ. Immerhin ist das neue Haus der bereits dritte Standort im gut 200 Einwohner zählenden Stadtteil. „Die Wehr war in alle Prozesse eingebunden und konnte auch über die Inneneinrichtung mitbestimmen“, lobte Pauly die Verantwortlichen an „diesen besonderen Tag“, der in der Zukunft „neue Chancen für die Feuerwehr Butterstadt“ eröffne.
Nur zufriedene Gesichter bei der feierlichen Einweihung
„Jetzt stehen eine bedarfsgerechte Unterbringung und Ausrüstung bereit, die ein Mehr an Sicherheit für die Bürger mit sich bringen“, stellte Stadtverordnetenvorsteher Guido Rötzler fest. Kreisausschussmitglied Hugo Klein (CDU) betonte seine Wertschätzung für die freiwillige Arbeit der Bürger, die sich bei der Feuerwehr engagieren, denen nun ein adäquater „Arbeitsplatz“ zur Verfügung gestellt worden sei. Landtagsabgeordneter Christoph Degen (SPD) verwies darauf, dass alle Parteien an einem Strang gezogen hätten und freute sich darauf, die „neue Heimat“ der Butterstädter Wehr mit Leben erfüllt zu sehen. Architekt Christian Stark blickte auf eine Bauzeit für das „kompakte Gebäude, das sich gut ins Ortsbild einfügt“ von nur 18 Monaten zurück, das im Kostenrahmen geblieben sei.
Mit einem Eingangslied und zwei weiteren Gesangsbeiträgen umrahmte die Harmonie Butterstadt unter Hannelore Ehling die offizielle Einweihungsfeier. Pfarrer Eric Mambu zog Vergleiche zwischen der Botschaft Jesu Christi und dem Motto der Wehren „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ und segnete das Gebäude, ehe die Bürgermeisterin, assistiert von den Wehrführern, die Einweihungstorte mit einem Bild des neuen Feuerwehrhauses anschnitt.
Gesamtkosten betragen 1,5 Millionen Euro, das Land steuert 200.000 Euro bei
Die Gäste hatten anschließend die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten zeigen zu lassen, zu denen neben der Fahrzeughalle eine Schleuse, Umkleideräume, Duschen und barrierefreie WC sowie Büro- und Schulungsraum und Raum für die Jugendfeuerwehr gehören. Im Außenbereich gibt es einen Übungsplatz mit 200 Quadratmetern, 14 Parkplätzen, Fertigteilgaragen für Lager und Notstromaggregat sowie den Feuerwehrsirenenmast.
Gekostet hat das neue Butterstädter Feuerwehrgerätehaus 1,5 Millionen Euro, 200 000 Euro stellte davon das Land zur Verfügung. Die Wehr verfügt derzeit über 14 Mitglieder in der Einsatzabteilung und drei Mitglieder in der Jugendwehr. Nach dem Discoabend am Samstag hatte die Bevölkerung beim Familientag am Sonntag die Gelegenheit, Gebäude, Fahrzeuge und Ausrüstung der Butterstädter Feuerwehr zu besichtigen.
Von Thomas Seifert