Bruchköbeler Hallenbad sieht jetzt aus wie früher


Bruchköbel – Zurück in die Zukunft: Bruchköbels Hallenbad sieht nach der nun abgeschlossenen energetischen Sanierung so aus wie in den 70er Jahren. Wie damals gibt es an der Vorderseite des Gebäudes wieder eine markante Glasfront. Die Scheiben des Ursprungsgebäudes waren bei der verheerenden Explosion bei der Firma Reinelt am 9. Februar 1982 zerborsten.
Danach hatte man großflächig Metallpaneele über die Glasfront gesetzt, die einen Blick von innen nach außen verhinderten.
„Schön, dass das Hallenbad nun fast genau 40 Jahre danach wieder so transparent ist wie damals“, freute sich Bruchköbels Bürgermeisterin Sylvia Braun gestern bei einem Ortstermin gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Oliver Blum, dem Leiter der Wirtschaftlichen Betriebe, Daniel Weber, sowie Ulrich Wagner, dem Architekten der Planungsgesellschaft CNK in Hanau. Von der Sanierung versprechen sich alle Beteiligten jedoch mehr als nur eine optische Verbesserung. Künftig soll das Hallenbad nun auch weniger Wärme nach außen abgeben und Heizkosten sparen.
Eröffnungstermin immer wieder nach hinten verschoben
Die Sanierungsarbeiten hatten wesentlich länger gedauert als ursprünglich vorgesehen. Wegen Materialmangels musste der Eröffnungstermin immer wieder nach hinten verschoben werden. Am Ende entschied sich die Stadt dafür, das Hallenbad im Winter gar nicht mehr zu öffnen und dafür das Freibad früher in Betrieb zu nehmen. Das große Becken im Hallenbad wird nun erst im Herbst befüllt – zum offiziellen Saisonstart.
Die Sanierung hat insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gekostet. Das Projekt wurde mit Geldern des Kommunalen Investitionsprogrammes (KIP) gefördert. Die Fördersumme von Bund und Land belief sich auf rund 980 000 Euro.
Die gesamte Dachfläche von 680 Quadratmetern ist neu gedämmt worden. Das Material wurde von acht auf 28 Zentimeter verstärkt. Von der Glasfassade, zuvor ein Schwachpunkt, erhofft sich Architekt Ulrich Wagner die größte Energieeinsparung. Der Wärmeverlust über die Fassade sei nun noch ein Viertel so groß wie zuvor, so der Experte. Und auch die Akustik im Bad sei wesentlich gedämpfter, berichtet Bruchköbels Bäderchef Daniel Weber. Energetisch besitze das Hallenbad noch mehr Einsparpotenzial durch die mögliche Erneuerung der Lüftungsanlage, so Ulrich Wagner. Dies wäre jedoch mit einer größeren Investition verbunden und ist daher auch eine politische Frage.
Bad wird möglicherweise nach Sarah Köhler benannt
Zur Eröffnung denkt Bürgermeisterin Sylvia Braun zudem über eine Namensänderung nach. „Wir könnten uns vorstellen, das Sportbad nach Sarah Wellbrock (ehemals Köhler; Anm. der Red.) zu benennen.“ Der Bruchköbeler Schwimmstar, Olympia-Dritte, Europa- sowie Weltmeisterin, hat in Bruchköbel das Schwimmen gelernt. Beim Schwimm Club Undina, der im Bruchköbeler Hallenbad beheimatet ist, wurde auch das Talent der Sportlerin entdeckt.
Auch in Zukunft soll das Hallenbad vor allem auf den Leistungs- und Freizeitsport ausgerichtet bleiben und von den Vereinen genutzt werden. Derzeit trainieren im Hallenbad neben den Schwimmern des SC Undina Bruchköbel Mitglieder der DLRG, des Tria-Teams Bruchköbel, einige Rehagruppen sowie Schüler aus den örtlichen Schulen. Die 25-Meter-Bahn entspricht der Wettkampfnorm und bietet gute Voraussetzungen für Meisterschaften.
Physiotherapeutische Einrichtung
Doch gibt es bereits Ideen, wie man das Hallenbad auch im Bereich Gesundheit nutzen könnte. Bürgermeisterin Sylvia Braun und Erster Stadtrat Oliver Blum können sich eine physiotherapeutische Einrichtung als Ergänzung vorstellen. Zum Beispiel im nebengelegenen Haus der Fraktionen, das derzeit von den Bruchköbeler Parteien genutzt wird. Dafür müsste das Bad jedoch noch barrierefrei werden, etwa durch den Bau eines Aufzugs von außen. (Von Holger Weber)
