Mit Vollgas über den rutschigen Asphalt

Bruchköbel – Für Rekorde war der Asphalt zu rutschig, dennoch gaben die mehr als 100 Teilnehmer gestern beim Schubkarrenrennen zum Abschluss der Roßdorfer Kerb wieder einmal alles. Der schnellste Läufer war Budimir Wiegand. Mit 1:06,22 Minuten blieb er nur knapp über der magischen Minuten-Grenze. Die schnellste Frau auf dem 400 Meter langen Rundkurs war Katharina Fleischer mit 1:27,37 Minuten.
Doch die Zeiten waren auch bei der 97. Ausgabe des Traditionswettbewerbs wieder einmal nur eine Nebensache. Es sind vor allem die kleinen Geschichten am Rande, die das Roßdorfer Schubkarrenrennen hessenweit einzigartig machen. So verkündete der Laufpapst und Bruchköbeler Lauftreffgründer Helmut Kreiß mit nahezu 80 Jahren bei seiner 30. Teilnahme seinen Abschied. „Mein letztes Rennen“ stand auf dem Schild, das er auf dem Karren montiert hatte. Doch die Renngemeinschaft ist sich sicher: Da bleibt sicherlich noch Luft für ein allerletztes Mal im kommenden Jahr.
Mit gehöriger Luftnot endete dagegen ein Comeback. 40 Jahre nach seinem letzten Start in seinem Heimatdorf kehrte Rainer Moosmann auf die Strecke zurück – und das im Yetikostüm. Überhaupt ließen es viele Teilnehmer beim Outfit wieder einmal nicht an Fantasie mangeln. Dafür, dass die Strecke nach dem Rennen wieder 1a sauber war, sorgte das Team des Bruchköbeler Bauhofs mit Bürgermeisterin Sylvia Braun an der Spitze. Die Mannschaft startete zu viert und schleifte neben den Schubkarren auch noch einen Mülleimer rund ums Roßdorfer Karree.
Während so manch ein Teilnehmer und Zuschauer am Morgen wegen des Regens noch mit bangem Blick gen Himmel geguckt hatte, herrschte bei den ausrichtenden Rennfreunden absolute Entspannung: „Zum Rennen ist bisher noch immer die Sonne rausgekommen“, sagte Vorstandsmitglied Karina Krestin. Das war auch 2023 so. (Von Holger Weber-stoppacher )








