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Roßdorfer Querspange: Umweltprüfung beginnt

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Das Straßenprojekt ist in Bruchköbel umstritten: Gegner fürchten um die Artenvielfalt auf dem Naturstreifen. Befürworter hoffen auf verkehrliche Entlastung.
Das Straßenprojekt ist in Bruchköbel umstritten: Gegner fürchten um die Artenvielfalt auf dem Naturstreifen. Befürworter hoffen auf verkehrliche Entlastung. © HA

Bruchköbel – Für das umstrittene Straßenbauprojekt südlich von Roßdorf, die sogenannte Querspange, beginnen in diesem Monat die Untersuchungen im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie. Dies teilte die landeseigene Straßenbehörde Hessen Mobil jetzt auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung sollen Auswirkungen des geplanten Vorhabens auf Mensch, Tiere und Pflanzen untersucht werden. Für die Studie sind umfangreiche Kartierungsarbeiten erforderlich, die über eine gesamte Vegetationsperiode innerhalb eines Jahres erfolgen müssen und die damit den gesamten Zeitplan der Planung grundlegend bestimmen. Um die zeitkritischen Kartierungsarbeiten in diesem Jahr durchführen zu können, sei in einem ersten Arbeitsschritt die Vergabe dieser Arbeiten vorbereitet worden. Im Zuge eines EU-weiten Vergabeverfahrens konnte nach Auskunft der Behörde Ende letzten Jahres ein Fachbüro gefunden werden.

Die geplanten floristischen und faunistischen Kartierungen werden zwischen Anfang Februar und Ende November durchgeführt. Im Vorfeld fand hierzu vergangene Woche ein sogenannter Scopingtermin mit Vertretern der Stadt Bruchköbel zur Festlegung der Untersuchungsinhalte und des Untersuchungsumfanges unter Beteiligung der Umwelt- und Naturschutzbehörden sowie der anerkannten Naturschutzverbände statt. Die Kartierungen finden in einem abgegrenzten Korridor statt. Zur Durchführung der Vorarbeiten müssen vorhandene Wege und Straßen begangen, Flurstücke betreten und Hilfsmittel zur Kartierung (zum Beispiel Horchkisten, Fangnetze) aufgestellt beziehungsweise ausgelegt werden.

Die Vorarbeiten und Untersuchungen dienten der Vorbereitung der Planung, durch sie werde nicht über die Ausführung der geplanten Straße entschieden. Eine Aussage darüber, ob und in welchem Umfang Flächen für die spätere Baudurchführung in Anspruch genommen würden, sei damit nicht verbunden.

Vor einem Jahr hatte die Stadtverordnetenversammlung Bruchköbel beschlossen, dass die Planungen für die Verbindungsstraße zwischen dem Pferdchenkreisel und der B 45 wieder aufgenommen werden sollen. Zuvor hatte das Land Hessen das Bauvorhaben priorisiert.

Befürworter des Projekts erhoffen sich eine verkehrliche Entlastung der Stadt Bruchköbel und glauben an bessere Entwicklungschancen im Hinblick auf Gewerbe- und Wohngebiete in der Stadt. Gegner befürchten indes, dass durch den Bau der Straße ein einzigartiger und artenreicher Naturstreifen für immer zerstört wird. Sie bezweifeln zudem die verkehrliche Notwendigkeit der Maßnahme. (Von Holger Weber-stoppacher)

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