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Roßdorf bekommt eine neue Grundschule

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Schulleiterin der Brückenschule
Schulleiterin der Brückenschule © -
Zu klein, zu alt und nicht zu sanieren: Das Bestandsgebäude der Brückenschule in Roßdorf wird abgerissen. Die Schule wird an einem anderen Ort an der gleichen Straße wieder aufgebaut.
Zu klein, zu alt und nicht zu sanieren: Das Bestandsgebäude der Brückenschule in Roßdorf wird abgerissen. Die Schule wird an einem anderen Ort an der gleichen Straße wieder aufgebaut. © Holger Weber
Melanie Neumann
Melanie Neumann © -

Bruchköbel – Gute Nachrichten für Eltern und Schüler in den Bruchköbeler Stadtteilen: Die Brückenschule in Roßdorf soll mittelfristig komplett neu errichtet werden. Wie Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann gestern per Pressemitteilung verlautbaren ließ, wird der vorgesehene Neubau der Grundschule nur wenige Hundert Meter vom jetzigen Standort auf einer Freifläche am Ende der Blochbachstraße realisiert.

Die vorbereitenden Gespräche mit Bruchköbels Bürgermeisterin Sylvia Braun sowie mit der Schulleitung haben bereits stattgefunden. „Dank der Unterstützung der Stadt ist es gelungen, ein tragfähiges Konzept für die Brückenschule zu entwickeln“, sagt Ottmann. Ein Neubau oder eine Modernisierung auf dem jetzigen Gelände sei keine Option gewesen. Zum einen stößt die Grundschule auf dem Gelände schon jetzt an ihre Grenzen. Und außerdem hätte es auch keinen alternativen Unterrichtsort für die Schüler während der Umbauzeit gegeben. Auch aus energetischer Sicht ist das Gebäude ein Sanierungsfall.

Auch Landrat Thorsten Stolz begrüßt die aktuelle Entwicklung ausdrücklich: „Eine Grundschule vor Ort bedeutet eine enorme Aufwertung eines Stadtteils in Sachen Lebensqualität, ist wichtiger Dreh- und Angelpunkt des örtlichen Lebens und vor allem für die Familien eine enorme Bereicherung.“

Bestandsbau nicht sanierungsfähig

Das jetzige Schulgebäude an der Roßdorfer Blochbachstraße sei nicht mehr sanierungsfähig und zudem zu klein. Fünf Klassen sind bereits seit mehreren Jahren in Containern am Eingang des Schulgeländes untergebracht, schildert Schuldezernent Winfried Ottmann. Aktuell werden hier etwa 250 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, bei den Planungen wird von einem weiteren Wachstum ausgegangen – nicht zuletzt durch die neuen Baugebiete, die es in Butterstadt geben soll. Das für den Neubau vorgesehene etwa 9000 Quadratmeter große Gelände konnte bereits im Vorfeld durch die Stadt Bruchköbel erworben werden. Die erforderlichen nächsten Schritte wie Bauleitplanung und Erschließung werden in enger Abstimmung zwischen der Stadt Bruchköbel und dem beim Landkreis zuständigen Amt für Schulwesen, Bau- und Liegenschaftsverwaltung vorgenommen.

„Wir danken der Stadt Bruchköbel für die gute Unterstützung in dieser frühen Phase und werden gemeinsam den Standort zukunftsfähig machen“, blickt Ottmann voraus.

Bürgermeisterin Sylvia Braun bewertet das Vorhaben ebenfalls positiv, denn neben der räumlichen Erweiterung werde die Grundschule auch qualitativ deutlich aufgewertet. Der Schulneubau soll alle Aspekte einer modernen Grundschule erfüllen, insbesondere werde er die Anforderungen des Ganztags abbilden. Neben einer Ausgabeküche und einem Speiseraum werden Räume für den Ganztag entstehen. Zurzeit kann die Betreuung der Schulkinder nicht am Schulgelände stattfinden und ist in das Förderstufengebäude der fußläufig zu erreichenden Heinrich-Böll-Schule ausgelagert.

Braun: „Ersehnter Neubau“

„Umso mehr freut es mich, dass die Brückenschule nun endlich den lang ersehnten Neubau bekommen wird und dabei am Standort in Roßdorf bleiben kann. Nach all den Jahren mit unterschiedlichen Provisorien hat es die Brückenschule geschafft, den Ganztag an den Start zu bringen und auszubauen. Nun ist es mehr als verdient, dass der Schulträger hier für die Bruchköbeler Stadtteile Roßdorf, Niederissigheim und Butterstadt in eine zukunftsfähige Grundschule investieren wird“, ergänzt die Bürgermeisterin.

Zu Erinnerung: Viele Jahre lang war die Brückenschule zweigeteilt: Ein Teil der Schüler wurde in den Gebäuden des Schulstandorts Nord (Heinrich-Böll-Schule) unterrichtet. Dies war nicht nur für Eltern und Schüler mit vielen Unannehmlichkeiten verbunden, sondern auch für die Lehrer, die teilweise die Unterrichtsmaterialien von einem zum anderen Standort fahren mussten. Die Aufteilung hatte zu grotesken Situationen geführt. Je nach Wohnort konnte es passieren, dass in Roßdorf Nachbarkinder nicht nur in verschiedenen Klassen, sondern auch in verschiedenen Schulgebäuden unterrichtet wurden.

Vor allem die im vergangenen Jahr in Pension gegangene Rektorin Edith Köppel hatte sich viele Jahre für einen einzigen Standort in Roßdorf stark gemacht. Ihre Nachfolgerin Melanie Neumann zeigte sich gestern im Gespräch mit unserer Zeitung erleichtert und erfreut über die Nachricht: „Für uns bedeutet das eine räumliche Entlastung. Wir bekommen endlich die Fachräume, die wir so lange vermisst haben. Die Verzahnung von Vor- und Nachmittag ist jetzt möglich. Wir freuen uns auf ein modernes neues Gebäude und sind schon jetzt sehr euphorisch“, so die kommissarische Schulleiterin.

Schwerpunkt Naturpädagogik

Wie der Kreisbeigeordnete Ottmann in seiner Mitteilung ausführt, wird am neuen Standort zudem ein kleiner Schwerpunkt im Bereich Naturpädagogik abgebildet. Die kleine Sporthalle wird am jetzigen Standort verbleiben und weiterhin von der Brückenschule genutzt werden. Doch bis zur Fertigstellung ist noch Geduld gefordert, denn zum jetzigen Zeitpunkt der Planungen kann noch keine verbindliche Aussage zu einem genauen Zeitplan getroffen werden.(Von Holger Weber)

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