Stabwechsel in Oberissigheim

Bruchköbel – Ganz sicher wird Friedemann Koß das diesjährige „Christival 22“ in Erfurt als ein sehr besonderes Ereignis in Erinnerung behalten. Für ihn war das konfessionsübergreifende Event in Erfurt mit rund 13 000 Personen die erste Großveranstaltung nach Corona – und seine letzte als Kinder- und Jugendreferent der christlichen Gemeinschaft in Oberissigheim.
Am Pfingstsonntag wurde in einem feierlichen Gottesdienst der bisherige Pastor Frank Bruhn von seinen Diensten entpflichtet und Friedmann Koß in sein neues Amt als Pastor eingeführt.
„Ich freue mich einfach auf die neue Aufgabe“, sagte Koß. „Ich freue mich darauf, die Gemeinschaft voranzubringen. Wir wollen nicht nur für uns, sondern für die Menschen da sein. Ich glaube, als Gemeinschaft haben wir viel zu geben, mit Jesus können wir Halt und Sicherheit vermitteln.“
Seit vier Jahren in Oberissigheim
In Oberissigheim ist Friede-mann Koß ist kein Unbekannter. Der Kinder- und Jugendreferent lebt seit vier Jahren mit seiner Familie in dem Bruchköbeler Ortsteil. Viele Kinder und Jugendliche haben ihn bei Kinder-Action-Tagen (KAT) der christlichen Gemeinschaft kennengelernt. „Die KAT der Gemeinschaft haben eine große Reichweite. Unsere Mitarbeiter betreuen bis zu 60 Kinder.“ Nicht nur die großen Events gehörten zu den Aufgaben von Koß, sondern die vielen Kreise und Gruppen, die er für Kinder ab drei Jahren, für Jugendliche und junge Erwachsene ausgestaltete. Als Kinder- und Jugendreferent sorgte er zudem für die Aus- und Weiterbildung von Ehrenamtlichen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.
Wie wichtig es ist, dass sich Kinder in einer Gemeinschaft wohlfühlen und in ihrem Glauben gestärkt werden, das hat Friedemann Koß in seiner Heimatgemeinde im Erzgebirge erfahren. Seine Eltern und auch er selbst haben aktiv in der Landeskirchlichen Gemeinschaft mitgearbeitet. Nach seinem Schulabschluss wollte der Koß einen „handfesten“ Beruf lernen. Er machte eine Ausbildung zum Elektriker, holte das Abitur nach und entschied sich schließlich doch noch für ein Studium am Johanneum, der Bibelschule in Wuppertal. Nach vielen Jahren als Jugendreferent wird Friedemann Koß durch den Inspektor des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Hessen-Nassau (EGHN) Stefan Piechottka in seinen Dienst als Pastor eingeführt.
Die Aufgaben und Themen, die Koß zukünftig im Auge behalten muss, sind breiter und vielfältiger. Der Kinder- und Jugendarbeit wird er im Rahmen der Mitarbeiterqualifizierung weiterhin verbunden bleiben. „Ich verstehe mich in erster Linie als Brückenbauer zwischen den Generationen, zwischen Alt und Jung. Die verschiedenen Interessen zusammenzubringen, das liegt mir sehr am Herzen.“ Zum Beispiel kann sich Friedemann Koß generationenübergreifende Angebote und mehr Angebote für Familien gut vorstellen. Gerade nach der Pandemie gebe es hierfür Anfragen. In der Erwachsenenarbeit – beispielsweise Hauskreise begleiten –wird sich der Pastor schnell zu Hause fühlen. Im Gottes-dienst wolle er öfter mal neue Formen ausprobieren, so Koß.
Gute Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde
Zu seinen regelmäßigen Verpflichtungen gehören selbstverständlich das Feiern der Gottesdienste, Taufen und Trauungen, die seelsorgerische Begleitung und auch Beerdigungen. Nicht zuletzt wird die christliche Gemeinschaft das gute Verhältnis zur evangelischen Kirchengemeinde weiterhin pflegen, die Vorstände tauschen sich regelmäßig aus. „Wir haben jeweils unser eigenes Profil, sind aber bei Veranstaltungen in Issigheim auch gerne zusammen unterwegs.“
Für seine künftigen Aufgaben wünscht sich Koß ein gutes Miteinander in der Christlichen Gemeinschaft Oberissigheim. „Im Gegensatz zu den gesellschaftlichen Entwicklungen hoffe ich, dass wir in unserer Gemeinschaft uns in unserer Unterschiedlichkeit stehen lassen können und nicht polarisieren.“
Festgottesdienst
Der Festgottesdienst mit der Verabschiedung von Pastor Frank Bruhn und der Einführung von Friedemann Koß beginnt am Pfingstsonntag, 5. Juni, um 14 Uhr im Bürgerhaus Oberissigheim. Nach dem Gottesdienst lädt die Christliche Gemeinschaft zu Kaffee und Kuchen ein. Währenddessen soll noch Zeit und Raum gegeben werden für einen gemeinsam Rückblick über die vergangene Jahre. zu halten. (Von Ulrike Pongratz)