Wer erbt Schulleitungsposten an der Böll?

Bruchköbel – Zehn Jahre war Ernst Münz Schulleiter an der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Bruchköbel, wo er insgesamt 15 Jahre Lehrer war. Nun wird er am 20. Juli in einer internen Veranstaltung in den Ruhestand verabschiedet. Aber nicht nur Münz scheidet aus dem sechsköpfigen Schulleitungs-Team aus, Auch seine Stellvertreterin Renate Weimert sowie Martin Schneider, Stufenleiter der Jahrgänge neun und zehn gehen in Pension.
Wie es um die Neubesetzung der Stellen bestellt ist, hat unsere Zeitung bei den zuständigen Stellen angefragt. Für Schulleitungsstellen ab einer gewissen Gehaltsstufe ist das Hessische Kultusministerium (HKM) in Wiesbaden zuständig. Auf Nachfrage teilte die dortige Pressestelle mit: „Wir können Ihnen derzeit noch nicht sagen, wann das Verfahren abgeschlossen ist. Sicher ist aber, dass die Schule im neuen Schuljahr nicht ohne Leitung dastehen wird.“
Die Stelle des Schulleiters wird zum 1. August aufgrund des Ruhestands von Münz vakant. Die Erstausschreibung erfolgte laut HKM vom 9. August 2021 bis zum 20. September 2021. Da keine Bewerbungen eingingen, erfolgte eine zweite Stellenausschreibung vom 13. Dezember 2021 bis zum 24. Januar 2022. Zum Stand des laufenden Stellenbesetzungsverfahrens könne zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft gegeben werden, so das HKM.
Schulischer Betrieb wird sichergestellt
In den Fällen, in denen eine vorübergehende Vakanz trotz aller unternommener Anstrengungen nicht vermieden werden könnte, werde durch organisatorische Maßnahmen der schulische Betrieb sichergestellt, betont das HKM. Bei Schulleiterinnen und Schulleitern erfolge – je nach Art der zu besetzenden Stelle – die Vakanzvertretung durch die stellvertretende Schulleitung, eine gewählte Abwesenheitsvertretung, ein damit beauftragtes anderes Schulleitungsmitglied oder die Leiterin oder den Leiter einer benachbarten Schule.
Wie unsere Zeitung erfahren hat, soll die Nachfolgerin von Münz schon feststehen. Es soll sich um Christine Georg handeln. Sie ist aktuell Schulleiterin der Gesamtschule am Mainbogen in Frankfurt-Fechenheim. Da sie die einzige Bewerberin für den Posten sein soll, ist davon auszugehen, dass Georg im neuen Schuljahr die integrierte Gesamtschule in Bruchköbel leiten wird. Georg ist im Main-Kinzig-Kreis keine Unbekannte. Erst vor neun Jahren wurde sie als Schulleiterin der Philipp-Reis-Schule Gelnhausen verabschiedet. In ihrer damaligen Abschiedsrede an der Schule legte sie sich noch mit dem damaligen designierten Kreisschuldezernenten Matthias Zach (Grüne) an. Georg gehört außerdem dem CDU-Stadtverband Langenselbold an, ist dort Schriftführerin.
Für die zwei weiteren vakanten Stellen im Schulleitungs-Team ist das Staatliche Schulamt Hanau zuständig. Die dortige Schulamtsleiterin Sonja Litzenberger teilte auf Nachfrage zu den Neubesetzungen mit: „Ich bin zuversichtlich, dass die Stellenbesetzungsverfahren zügig durchgeführt werden können, sodass die Schule auch weiterhin so erfolgreich wie bisher ihren Bildungsauftrag für unsere Schülerinnen und Schüler aus der Region erfüllt.“
Keine Details zu Bewerbungsverfahren
Sie teilt auch mit, dass das Schulamt keine Details zu den laufenden Bewerbungsverfahren oder eingegangenen Bewerbungen preisgibt, um eine ordnungsgemäße Durchführung des Verfahrens zu gewährleisten und Verzögerungen zu vermeiden.
Auf eine im Mai gestellte Anfrage von SPD-Landtagsmitglied und bildungspolitischem Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Christoph Degen, teilte das HKM im Juni mit, dass es auf die Ausschreibung des stellvertretenden Schulleiters zwei Bewerbungen gegeben hätte. Die Stelle der Stufenleitung Jahrgänge 9/10 musste ein zweites Mal ausgeschrieben werden, weil die einzig Bewerbung zurückgezogen worden sei. (Von Monica Bielesch)


