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„Wir planen noch zehn Events“

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Von: Holger Weber-Stoppacher

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Vorsitzender Wundertüte
Vorsitzender Wundertüte © -

Bruchköbel – Der Bruchköbeler Kultursommer ist am vergangenen Wochenende mit dem Hof- und Gassenfest vielversprechend gestartet. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt der Vorsitzende des Kulturvereins „Wundertüte“, Sven Kusnetzoff, auf die nächsten Veranstaltungen und spricht über den Kulturstandort Bruchköbel. Kusnetzoff (55) ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Vereins und hauptberuflich als Großhändler für Ton- und Lichttechnik ebenfalls in der Veranstaltungsbranche tätig.

Herr Kusnetzoff, wie ist die „Wundertüte“ bisher durch zwei Jahre Pandemie gekommen?

Mit einem blauen Auge. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und ein neues Format erfunden: Im Zuge des Bruchköbeler Stadtdinners haben wir im Hof des Hotels und Restaurants „Zum Schwanen“ eine neue Veranstaltung kreiert, die gut angenommen wurde. Zudem waren wir beim Open-Air-Kino in Bruchköbel dabei, sodass wir gut beschäftigt waren, wenngleich natürlich nicht in dem Maße wie vor der Pandemie. Wir sind ja in der glücklichen Lage, dass wir keine hohen Kosten haben. Wir haben kein Vereinsheim, was auf der anderen Seite auch schade ist, denn dann wären wir noch flexibler, wenn es darum geht, Veranstaltungen auf die Schnelle zu organisieren.

Nach den Erfahrungen vom vergangenen Wochenende beim Hof- und Gassenfest : Haben Sie das Gefühl, die Menschen sind heiß auf Kultur und Musik?

Die Leute sind heiß auf Veranstaltungen. Alle Höfe waren beim Hof- und Gassenfest voll. Das ist anderswo derzeit genauso. Ich komme aus der Veranstaltungsbranche und bekomme mit, was bei meinen Kunden so los ist. Alle Veranstaltungen sind brechend voll, sofern sie im Freien stattfinden. Ich merke eine Zurückhaltung bei den Indoor-Veranstaltungen. Das sagen auch meine Kunden. Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind die Säle noch nicht einmal halb gefüllt.

Ihre nächsten beiden Veranstaltungen finden auf dem Hof Wilhelmi statt. Ebenfalls draußen?

Ja, vergleichbar mit Rock am Ring. Man muss sich halt dem Wetter entsprechend bekleiden.

Fürchten Sie nicht, dass die Euphorie ins Gegenteil umschlagen könnte, weil die Menschen schnell übersättigt sind. Derzeit finden viele Events, auch im privaten Bereich, statt, die während der Pandemie ausfallen mussten?

Da ist was dran, die Gefahr besteht durchaus, weshalb man den Menschen auch Qualität bieten muss, um aus der Masse der Angebote herauszustechen. Wir veranstalten beispielsweise am 12. und 13. August zwei Events im Hotel- und Restaurant „Zum Schwanen“. Wir werden dort die Band „Beautiful Noise“ zu Gast haben, eine sehr gute Neil-Diamond-Tributeband. Das restliche Programm steht noch nicht fest, das werden wir peu a peu bekanntgeben. Aber eines kann man schon sagen: Wir werden in diesem Sommer noch mindestens zehn weitere Events veranstalten.

Sven Kusnetzoff
Sven Kusnetzoff © -

Woher nehmen Sie die Mittel und die Energie?

Wir haben das große Glück, dass wir in das Förderprogramm „Ins Freie“ des Landes Hessen gekommen sind. Anfangs hieß es noch, der Topf sei leer. Wir hatten gar nicht mehr damit gerechnet. Wir waren gerade dabei, die Koffer für den Urlaub zu packen, als plötzlich das Telefon klingelte und man uns mitteilte, dass wir doch noch berücksichtigt werden. Das ist für uns natürlich großartig. Weil die Zusage jetzt so spontan kam, sind wir allerdings noch nicht dazu gekommen, das Programm für diesen Sommer bis ins Detail zu planen. Ich sage auf der Bühne immer, man soll sich überraschen lassen. Wenn Corona uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht, planen wir bis weit in den September hinein.

Wie bewerten Sie Bruchköbel generell als Kulturstandort?

Die Bruchköbeler sind ein anspruchsvolles Publikum, das Qualität zu schätzen weiß.

Welche Rolle spielt dabei das neue Stadthaus beziehungsweise trauern Sie dem Bürgerhaus hinterher?

Das alte Bürgerhaus hatte seinen Charme, den man mochte oder nicht – dem neuen Stadthaus stehen wir offen gegenüber. Wir müssen abwarten, welche Möglichkeiten wir dort für Veranstaltungen finden werden.

Das Gespräch führte

Holger Weber

Die nächsten Konzerte

Die nächsten Veranstaltungen des Kulturvereins Wundertüte finden am kommenden Wochenende auf dem Hof Wilhelmi statt. Am Samstagabend (9. Juli) treten dort die Rodgau Monotones auf. Für diese hessische Kultband gibt es allerdings keine Karten mehr. Tickets sind allerdings noch für den Vortag (8. Juli) zu haben, wenn an gleicher Stelle die „Glitter Twins“ die Bühne betreten. Dabei handelt es sich um eine Tribute-Band, die vorwiegend Stücke der „Rolling Stones“ im Repertoire hat. Beginn der Veranstaltung ist 20 Uhr. Einlass ist ab 19 Uhr. Veranstaltungsort ist der Hof Wilhelmi, an der Landwehr 9, in Bruchköbel. Tickets können online bei Eventim gekauft werden. Außerdem haben sich in Bruchköbel drei Geschäfte bereit erklärt, den Vorverkauf zu übernehmen: Schreibwaren, Hauptstraße 26 Silbervitrine, Martin-Luther-Str. 1, Karins Lädchen, Windecker Weg 26, Niederissigheim.

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