Altes Schulgebäude in neuem Glanz

„Diese Grundschule“, sagte Rektorin Tatjana Bommer am Dienstagvormittag sichtlich stolz bei der feierlichen Einweihung des sanierten Altbaus, „diese Schule steht schon seit über 150 Jahren hier“. Das nun nach vier Jahren Bauzeit endlich auch das letzte Gebäude an der Grundschule Langendiebach fertiggestellt und die Schule keine Baustelle mehr ist, freute auch die 265 Schülerinnen und Schüler.
Erlensee – Mit viel Musik und Gesang gestalteten die Kinder die Einweihungsfeier, zu der unter anderem auch Landrat Thorsten Stolz (SPD), Schuldezernent Winfried Ottmann (CDU) und für den Erlenseer Magistrat Werner Bös (Grüne) gekommen waren.
Das nun fertig sanierte denkmalgeschützte Gebäude wurde 1898 als eingeschossiges Haus erbaut und 1907/1908 erweitert und ausgebaut. In dessen Erdgeschoss befindet sich nun die Schulverwaltung. Die Koordinatoren des Ganztagsangebots an der Schule haben ebenfalls ein Büro erhalten und: „Wir haben endlich wieder ein Lehrerzimmer bekommen, das hat sehr gefehlt in den Containern“, war Bommer dankbar über den Raumgewinn.

Container müssen noch einige Jahre stehen bleiben
Die Container hinter dem alten Schulgebäude, die als Übergangslösung während der Bauzeit als Unterbringungsmöglichkeit für die Verwaltung dienten, werden allerdings noch einige Jahre zum Schulbild gehören. So musste Kreisschuldezernent Ottmann in seiner Rede eingestehen: „Wir haben gedacht, wir können die Container durch die neuen Räume ersetzen. Aber die Container müssen noch ein paar Jahre stehen bleiben, bis die neue vierte Grundschule in Erlensee entstanden ist.“ Bis dahin müssen drei Klassen in den Containern hinter dem Altbau die Schulbank drücken.
Insgesamt 7,7 Millionen Euro hat der Main-Kinzig-Kreis in die Grundschule Langendiebach investiert. Diese Summe beinhaltet den Abriss des zweiten Altbaus samt Neubau an gleicher Stelle, der vor zwei Jahren eingeweiht wurde. Und die Sanierung des Altbaus sowie die Gestaltung des Außengeländes. „Ein rundum gelungenes Projekt“, so Bommer dankbar. Im sanierten Altbau, der unter anderem durch das restaurierte Treppenhaus mit seinen alten Stein- und Holztreppen seinen Charme behalten hat, haben nun in der mittleren Etage die Klassen 3a, 3c und 2b ihre Klassenzimmer. Und diese Zimmer erstrahlen in kräftig leuchtenden Farben. Besonders freue sich das Kollegium über die digitalen Schultafeln, betonte Bommer und hofft, dass auch die Klassenräume im Neubau bald mit diesen modernen Tafeln ausgestattet werden können.
Gute Unterstützung durch die Stadt
Sie bedankte sich in ihrer Rede auch für die kontinuierliche Unterstützung der Stadt, die von Magistratsmitglied Werner Bös vertreten wurde, weil Bürgermeister Stefan Erb (SPD) noch im Urlaub war.
Auch ihrem engagierten Team gebühre Dank, so Bommer. „Wir mussten in den vergangenen vier Jahren drei Mal umziehen.“ Die vielen Einschränkungen durch die Baustellen hätten ohne das engagierte Schulteam nicht so gut gemeistert werden können.

Landrat Stolz betonte, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei, mit der Grundschule mitten im Ort zu bleiben und den Standort zu erhalten. „Das sanierte alte Schulhaus hat eine lange Geschichte und viel Charme. Es ist gelungen, diese Geschichte zu erhalten und gleichzeitig alles auf den neuesten Stand der Technik zu bringen.“ Und Stolz weiter: „Für den MKK ist es sehr wichtig, in Bildung zu investieren.“ Darum werde der Kreis auch weiterhin Gelder zur Verfügung stellen, etwa für die dringend benötigte vierte Grundschule in Erlensee, für die Sanierung alter Schulgebäude sowie für die weitere Digitalisierung der Schulen.
Bommer, die seit acht Jahren Rektorin ist, nutzte die Gelegenheit am Rande der Feier, den Verantwortlichen des Kreises nochmals zu verdeutlichen, dass trotz des Neubaus und des sanierten Altbaus weiterhin auch die Räume des benachbarten Regenbogenhauses für die Schule wichtig sind. Denn die Schule wächst weiter: Im kommenden Schuljahr werden hier 285 Kinder sein.
(Von Monica Bielesch)