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Ein Kinderdorf um einen Marktplatz

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Im Obergeschoss der neuen Kita Leipziger Straße sind die Räume durch die Satteldächer besonders großzügig gestaltet. Jeder Gruppenraum hat 80 Quadratmeter.
Im Obergeschoss der neuen Kita Leipziger Straße sind die Räume durch die Satteldächer besonders großzügig gestaltet. Jeder der Gruppenräume hat 80 Quadratmeter. © Monica Bielesch

Noch wird es mindestens ein halbes Jahr dauern, bis die Bauarbeiten an der Kita Leipziger Straße abgeschlossen sind. Aber ein Besuch auf der Baustelle zeigt schon jetzt die Dimensionen der Kita, die für insgesamt 200 Kinder ausgelegt ist.

Erlensee – Begleitet wurde der Besuch von den Architekten Felix Heitzenröder und Gösta Weber sowie der Fachbereichsleiterin Dorothee Minnameyer und Bürgermeister Stefan Erb (SPD). „Farblich“, so Architekt Weber beim Eintreten durch die Baustellentür, „ist der Bau zurückhaltend gestaltet. Die Farbe sollen die Kinder reinbringen.“

Beide Architekten haben bereits Erfahrung mit dem Bau und Umbau von Gebäuden für Kinder, so zeichnen sie beispielsweise auch für die noch laufenden Arbeiten bei der Grundschule Langendiebach verantwortlich. Auch die Krippe Nelly-Sachs und die Kita Friedensstraße wurden von ihren Büros gestaltet.

Noch liegen die Arbeiten an der Kita einigermaßen im Bauzeitenplan.
Noch liegen die Arbeiten an der Kita einigermaßen im Bauzeitenplan. Im Obergeschoss gibt es einen Balkon, der ums ganze Haus verläuft. © Monica Bielesch

Aber die Kita Leipziger Straße ist eine neue Dimension. Allein die große Halle, um die sich die Gruppenräume architektonisch gruppieren, ist rund 370 Quadratmeter groß. Die Idee dahinter ist ein Kinderdorf, das sich um einen Marktplatz gruppiert. „Dafür stehen sechs Würfel um den zentralen Innenbereich“, so Weber. Jede Gruppe ist in einem dieser rechteckigen Gebäudewürfel untergebracht, die Einteilung darin ist jeweils identisch. So hat jede Gruppe einen Eingangsbereich mit eigener Gadrobe, einen rund 80 Quadratmeter großen Gruppenraum, einen eigenen Sanitärraum, einen Lagerraum sowie einen extra Intensiv-Raum. Viele große Fenster, deren Simse auf Kinderhöhe sind, machen die Räume hell. Hohe Decken schaffen Großzügigkeit.

In einem Gruppenraum: Stefan Erb (von links), Felix Heitzenröder, Gösta Weber und Dorothee Minnameyer.
In einem Gruppenraum der neuen Kita: Stefan Erb (von links), Felix Heitzenröder, Gösta Weber und Dorothee Minnameyer. © Monica Bielesch

Es gibt zwei Turnhallen

Sowohl im Erdgeschoss, als auch im Obergeschoss gibt es eine Turnhalle. Die obere Halle bekommt durch das hohe Satteldach zusätzliche Höhe. Im Obergeschoss läuft um das ganze Gebäude ein Balkon. Der sei ausschließlich als zusätzlicher Notausgang gedacht, erläutert Architekt Heitzenröder. Das hätte die Planung immens vereinfacht, denn es musste nicht der gesamte Innenraum nach bestimmten, zusätzlichen brandschutztechnischen Bestimmungen ausgebaut werden. Im Obergeschoss gibt es einen großen Werkraum sowie eine kleine Küchenzeile für die pädagogische Arbeit. „Das ist die Weihnachtsbäckerei-Küche“, nennt Weber sie. Im Erdgeschoss gibt es lediglich eine Aufbereitungsküche, in der das angelieferte Essen erwärmt und für die Ausgabe vorbereitet werden kann. Bis zu 150 Essen täglich könnten hier ausgebeben werden, so Weber. Bürgermeister Erb berichtet, dass es in den meisten Kitas bis zu 80 Prozent Essenskinder gebe. Darauf sei auch die neue Kita vorbereitet.

Aktuell werden im Erdgeschoss die Elektroarbeiten abgeschlossen. Im Obergeschoss wurde der Estrich für die Verlegung der Fußbodenheizung vorbereitet, die im Untergeschoss bereits gelegt wurde. Auch die Versorgung des Gebäudes mit Strom, Gas und Wasser sei schon hergestellt worden, so Fachbereichsleiterin Minnameyer.

Die Arbeiten liegen „einigermaßen“ im Zeitplan

In der Mitte der großen Halle steht das offene Treppenhaus und der Fahrstuhlschacht. Durch diese offene Gestaltung gelangt auch durch die Oberlichter im Gebäudedach Licht ins Erdgeschoss und verstärkt die weitläufige und helle Anmutung des Hauses.

Bisher würden die Arbeiten noch einigermaßen im Bauzeitenplan liegen, so Minnameyer. Sie hofft, dass das auch so bleibt, denn natürlich müsste auch diese Baustelle mit den Folgen der Pandemie und der Lieferverzögerungen bei Baumaterialien klar kommen. Ausstehend sind noch die Malerarbeiten, Trockenbauer und Fliesenleger sowie die Bodenbeläge und der Einbau der Türen. Ganz am Schluss wird die Außenanlage gestaltet, inklusive der 4200 Quadratmeter an Spielfläche.

Ein- und Ausfahrt für die Eltern wird als Einbahnstraße gestaltet, damit wegfahrende Autos nur nach rechts auf die stark befahrene Leipziger Straße auffahren können. Auch die Sicht- und Lärmschutzwand soll noch vor dem Einzug der ersten Kinder, der im Herbst erfolgen soll, fertig sein.

Schon jetzt sind die Erzieherinnen und Ute Leonhardt-Krause, die zukünftige Leitung der Kita, in die Planungen mit einbezogen. Leonhardt-Krause leitet aktuell die Kita Am Rathaus, die im Herbst komplett in die Leipziger Straße ziehen wird.

(Von Monica Bielesch)

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