Erlensee: Neuauflage des Weihnachtsmarkts übertrifft alle Erwartungen

Auf dem Platz vor dem Rathaus ist am Samstagabend stellenweise kaum ein Durchkommen. Warteschlagen haben sich vor den Getränke- und Imbissbuden gebildet. Vermutlich war es auf einem Weihnachtsmarkt in Erlensee schon lange nicht mehr so voll. Eigentlich sollte es in der Kleinstadt überhaupt keinen mehr geben. Der bisherige Organisationsverein hatte im Oktober das Handtuch geworfen, nachdem von mehr als 60 angeschriebenen Vereinen, wohl nur sieben ihre Teilnahme zugesagt haben sollen (wir berichteten).
Erlensee – Für die bisherigen Veranstalter war dies keine Grundlage, nach der Corona-bedingten zweijährigen Pause, den Markt wieder in der Rückinger Wasserburg zu veranstalten. Eine Absage, die der örtliche Unternehmer Dominik Schulze nicht hinnehmen wollte. Er stellte den Weihnachtsmarkt mit unterstützender Manpower der Stadt am vierten Adventswochenende auf die Beine. Nicht an einem so idyllischen Ort wie die Burg, dafür jedoch mit vollem Erfolg.
21 Stände bieten ihre Waren feil
„Wir hatten 23 Beschicker, zwei mussten leider wegen Krankheit kurzfristig absagen, sodass es 21 Stände auf dem Markt gab“, sagt Schulze auf Anfrage dieser Zeitung. Mit der Bestückung seien „alle Erwartungen übertroffen“ worden.
Die Mindestvorgaben habe bei zehn Ständen gelegen, heißt es. Schulze kontaktierte auf die Schnelle Vereine und regionale Kunsthandwerker. Um die Entscheidung der potenziellen Beschicker zu forcieren, wurde mit einem mietfreien Standplatz geworben. Lediglich der Stromverbrauch musste bezahlt werden. So kam für die drei Tage ein ordentliches Angebot zusammen.
Neben der klassischen und einer spanischen Imbissversorgung gab es Kunsthandwerkliches verschiedener Art, was augenscheinlich bei den Besuchern Interesse fand. Auch ein Kinderkarussell und eine kleine Bühne für Live-Musik waren vorhanden. Laut Schulze sollte der Weihnachtsmarkt ebenso den Anspruch erfüllen, für jüngere Leute und Familien interessant zu sein.
Platz vor dem Rathaus ein idealer Standort
Der Platz vor dem Rathaus habe sich als idealer Ort herausgestellt, so der Veranstalter. Einziges, aber wohl behebbares Manko war die Stromversorgung. Den zeit- und stellenweisen Ausfall nahmen Besucher wie Standbetreiber jedoch gelassen hin. „Da müssen wir beim nächsten Mal sehen, dass es ausreichend Strom geben wird“, sagt Schulze.
Wird es ein nächstes Mal geben? „Wenn wir dürfen, würden wir gerne auch im kommenden Jahr den Weihnachtsmarkt wieder ausrichten“, sagt Schulze. Dann werde ein fünfköpfiges Organisationsteam bereit stehen. „Der Weihnachtsmarkt 2023 wird mit mehr Buden größer und schöner“, sagt er.
Von Detlef Sundermann