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Unbekannte Täter jagen Geldautomat in Erlensee in die Luft

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Von: Monica Bielesch

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Trümmerteile des gesprengten Automaten flogen bis zur Seniorenwohnanlage und durchschlugen ein Fenster.
Trümmerteile des gesprengten Automaten flogen bis zur Seniorenwohnanlage und durchschlugen ein Fenster. © -

Schon wieder ist ein Geldautomat in der Region gesprengt worden. In der Nacht auf Mittwoch war es zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen ein freistehender Automat der Sparkasse, der von der Wucht der vermutlich zwei Detonationen förmlich zerfetzt wurde. Dieses Mal schlugen die unbekannten Täter in der Taunusstraße in Erlensee-Rückingen zu.

Erlensee. Zuletzt war in der Nacht zum 1. November ein Geldautomat im Bruchköbeler Gewerbegebiet Galgengarten auf dem Parkplatz eines Supermarktes in die Luft gesprengt worden. Die Vorgehensweise und sogar die Tatzeiten weisen Ähnlichkeiten auf. Auch in Erlensee schlugen die Täter mitten in der Nacht zu. Die Polizei erhielt nach eigenen Angaben um circa 2 Uhr in der Nacht zu Mittwoch mehrere Anrufe von Anwohnern. Diese meldeten laut Polizei einen lauten Knall. Die angerückten Polizeistreifen fanden kurze Zeit später den gesprengten Geldautomaten vor.

Offenbar flüchteten mindestens zwei dunkel gekleidete Männer in einem dunklen Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn 66 in Fahrtrichtung Fulda, so der Polizeibericht. Zeugen beschreiben zwei circa 20-jährige Männer, zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß. Ersten Schätzungen zufolge wird der Sachschaden laut Polizei auf über 100 000 Euro beziffert.

Aufgeregte Diskussionen in den sozialen Medien

Am Morgen nach der Tat untersuchte ein Großaufgebot von Kriminalpolizisten den Tatort und sicherte Beweisstücke. Zaungäste, die die Aufräumarbeiten beobachteten, erzählten, sie hätten in der Nacht zwei Detonationen gehört. Aus dem Fenster hätten sie zwei Männer beobachtet, die in den Trümmern Geldscheine zusammen rafften und in einem dunklen Auto davonfuhren.

Auch in den sozialen Medien sorgte diese neuerliche Sprengung eines Geldautomaten für Diskussionen. Einige Nutzer in Facebook berichteten, dass die Detonationen sogar bis Langenselbold und Hammersbach zu hören gewesen seien.

Mindestens sieben parkende Autos beschädigt

Laut Landeskriminalamt, bei dem unsere Zeitung nach der Tat in Bruchköbel nachgefragt hatte, agieren die Täter in der Regel immer nachts oder in den frühen Morgenstunden. Sie nutzen zum Sprengen sogenannte Festsprengstoffe anstatt der sonst üblichen Mischung aus Acetylen-Sauerstoff aus Gasflaschen. Die Gefahrenmomente für unbeteiligte Dritte seien dabei noch höher, weil die Sprengungen mittels Sprengstoffen im Vergleich zur Wirkung von Gasgemischen eine größere Energie entfalteten.

Diese zerstörerische Energie der Sprengung ist auch am Morgen danach an der Taunusstraße noch sichtbar. Sogar große Trümmerteile sind meterweit geflogen. Laut Polizei wurden mindestens sieben parkende Autos beschädigt. Ein Metallteil ist durch die Wucht der Denotation sogar bis zur benachbarten Seniorenwohnanlage Martin Luther geschleudert worden und hat dort eine Fensterscheibe zerschlagen. Ein Fahnenmast der Sparkasse ist durch die Sprengung abgebrochen und auf ein Auto gekracht, Verletzt wurde zum Glück niemand.

Sparkasse äußert sich nicht zu weiteren Plänen

Bereits 2017 war in Langenselbold ebenfalls ein Cash-Point der Sparkasse von Räubern gesprengt worden. Nach einem Rückgang der Anzahl dieser Sprengungen im vergangenen Jahr, verzeichnet das hessische Landeskriminalamt in diesem Jahr wieder einen Anstieg der Anzahl bei diesen Taten.

Sparkassen-Sprecher Stefan Schüßler hatte nach dem Fall in Bruchköbel betont, dass die Automaten des Geldinstituts mit allen gängigen Sicherheitsausstattungen ausgerüstet seien. Die Sparkasse Hanau betreibt insgesamt vier freistehende Automaten in ihrem Zuständigkeitsbereich. In Bruchköbel ist der zerstörte Automat mittlerweile komplett abgebaut worden. Hatte der Sparkassensprecher vor sechs Wochen noch dessen Wiederaufbau verkündet, wollte er sich nach der neuerlichen Tat in Erlensee nicht mehr zum weiteren Vorgehen der Sparkasse äußern.

Zeugen sollen sich bitte bei der Kriminalpolizei melden: z 06181 100-123

Von Monica Bielesch

Der Geldautomat in der Taunusstraße wurde von unbekannten Tätern gesprengt und völlig zerfetzt.
Der Geldautomat in der Taunusstraße wurde von unbekannten Tätern gesprengt und völlig zerfetzt. © Axel Häsler
Anwohner alarmierten in der Nacht zu Mittwoch die Polizei – die fand ein Trümmerfeld vor.
Anwohner alarmierten in der Nacht zu Mittwoch die Polizei – die fand ein Trümmerfeld vor. © -

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