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Hundekot wird immer mehr zum Problem auf den Feldern

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Von: Monica Bielesch

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Aktuell häufen sich in der Stadtverwaltung die Beschwerden über Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner in Wald und Flur nicht aufsammeln.
Aktuell häufen sich in der Stadtverwaltung die Beschwerden über Hundehalter, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner in Wald und Flur nicht aufsammeln. © dpa

Es ist nicht nur rücksichtslos, es kann auch teuer werden, wenn Hundehalter den Kot ihrer Vierbeiner nicht nach dem großen Geschäft der Tiere wieder einsammeln.

Erlensee – In der Stadtverwaltung Erlensee häufen sich aktuell Beschwerden über solche rücksichtslose Hundehalter, die sowohl auf privaten und öffentlichen Flächen, als auch auf landwirtschaftlich genutzten Grundstücken den anfallenden Hundekot des Haustieres nicht ordentlich entsorgen.

Es droht eine Geldstrafe

Laut Fachbereichsleiter Marc Schilling müssen Hundehalter gemäß Abfallordnung ab 50 Euro aufwärts zahlen, wenn sie sich nicht an die vorschriftsgemäße Entsorgung von Hundekot halten. Bei wiederholten Missachten der Vorschriften werde der Betrag verdoppelt.

Immer wieder seien laut Verwaltung Hundehaufen auf Bürgersteigen, Geh- und Radwegen, Spielplätzen und Grünanlagen zu finden. Diese Orte wollen eigentlich von Fußgängern, Schulkindern und schwerbehinderten Menschen genutzt werden, ohne ständig darauf aufpassen zu müssen, nicht in einen Hundehaufen zu treten.

Auch in Hofeinfahrten von Privathäusern, in Pflanzbeeten oder Grünstreifen, die gereinigt, gepflegt oder gemäht werden müssen, könne der Kontakt mit diesen Verunreinigungen eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefährdung darstellen.

Und auch die Landwirte haben damit zu kämpfen, dass die Hinterlassenschaften der Vierbeiner ihnen beim Mähen oder Abernten der Anbaufläche teilweise buchstäblich um die Ohren fliegen, so die Pressestelle. Das sei nicht nur ekelerregend, sondern könne auch dazu führen, dass gefährliche Krankheitserreger von den Weidetieren aufgenommen werden würden. Ortslandwirtin Anke Eyrich informiert auf Nachfrage unserer Zeitung, dass insbesondere tragende Weidetiere durch die besonderen Bakterien in Hundekot gefährdet seien. „Die sind für das Verdauungssystem der Tiere schädlich, es können Vergiftungserscheinungen auftreten bis hin zu einer Fehlgeburt.“ Eyrich, die seit Anfang des Jahres als Ortslandwirtin fungiert, meint: „Der Hundekot auf landwirtschaftlichen Flächen ist schon lange ein Problem, aber ich habe den Eindruck, das nimmt immer mehr zu.“ Sie bedauert die Gedankenlosigkeit vieler Hundehalter. „Fast noch schlimmer ist es, wenn der Hundehaufen zwar mit einem Tütchen aufgesammelt wird, der Plastikbeutel dann aber auf den Acker geworfen wird.“ Dieser Plastikmüll würde die landwirtschaftlichen Flächen, auf denen Lebensmittel angebaut werden ebenfalls belasten. Sie berichtet, dass Hundehalter auch nicht Halt vor den Plastikabdeckplanen der Spargelfelder machen. „Einer unserer Mitarbeiter hat bei der Spargelernte schon in einen Hundehaufen gegriffen, das ist richtig ekelerregend.“ Auch zwischen den Kartoffelpflanzen auf dem Kartoffelfeld findet sie die Hundehinterlassenschaften.

Zahlreiche Behälter mit Tüten entlang der Spazierwege

Im Ortsgebiet Erlensee sind für die richtige Entsorgung extra zahlreiche Behälter mit Hundekottüten aufgestellt, sodass auch Hundehalter, die kein Papier oder Ähnliches mit sich führen, eine Möglichkeit haben, den Hundekot aufzunehmen und ordentlich zu entsorgen.

Um das gemeinsame Zusammenleben ein Stück weit zu verbessern, wäre es laut Stadtverwaltung notwendig, dass alle Hundehalter so rücksichtsvoll sind und den anfallenden Hundekot ihrer Hunde auch entfernen und ordentlich entsorgen. Die Stadtverwaltung nimmt Hinweise zu Verstößen aus der Bevölkerung sehr ernst und wird diese auch für die Zukunft mit Ordnungswidrigkeitsverfahren ahnden.

Landwirtin Eyrich appelliert an die Hundehalter, Rücksicht auf die Weidetiere, die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und die Menschen, die in der Landwirtschaft leben zu nehmen. Sie spricht manchmal Hundehalter im Feld an. Manche reagieren einsichtig und verständnisvoll. Andere seien allerdings uneinsichtig und teilweise sogar aggressiv, so Eyrich. „Die meinen, sie zahlen Hundesteuer und damit sei alles abgegolten.“

(Von Monica Bielesch)

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