Kreis investiert 8 Millionen Euro in Grundschule

Die Grundschule Am Eulenhof an der Langendiebacher Straße ist stark in die Jahre gekommen. Das Gebäude stammt aus dem Baujahr 1965. Die Schule besteht aus vier Gebäuden, die alle in eingeschossiger Flachdachbauweise errichtet wurden. Die einzelnen Gebäude sind mit Pausengängen verbunden. Aktuell hat die Schule rund 330 Schüler. Hervorgegangen ist die Schule aus der Georg-Büchner Grund-/Haupt- und Realschule.
Erlensee – Seit 1992 heißt sie Eulenhofschule. Der bekannte Hanauer Künstler Walter Kromp schuf damals eine Eulenskulptur für den Schulhof. Nun investiert der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger acht Millionen Euro in die Erneuerung der brandschutztechnischen Anlagen, wie es auf Anfrage unserer Zeitung dazu vom Kreis heißt. Unsere Fragen und die Antworten des Kreises zu den Plänen.
Was genau bedeutet „komplette brandschutztechnische Sanierung“? Was heißt das konkret?
Bei einer kompletten brandschutztechnischen Sanierung wird das Gebäude so ertüchtigt, dass an allen notwendigen Stellen hochfeuerhemmende tragende Bauteile und Baustoffe verwendet werden. Eingebaut werden auch Brandwände und feuerhemmende, rauchdichte und selbstschließende Türen, wo dies notwendig ist. Die Eulenhof-Schule ist ein altes Bestandsgebäude, entsprechend umfangreich fallen diese Sanierungsarbeiten aus. Auch das komplette Flucht- und Rettungswegesystem muss überarbeitet werden. Für jeden Unterrichtsraum müssen entsprechende voneinander unabhängige Fluchtwege vorhanden sein. Die Brandmeldetechnik wird erneuert, ebenso die Sicherheitsbeleuchtung. Dazu gehört eine Sicherheitsstromversorgung für Alarmierungsanlagen und die elektrisch betriebenen Einrichtungen zur Rauchableitung in Hallen. Bei den einzelnen Schritten sind eine ganze Reihe an Vorgaben einzuhalten, etwa was die Breite der Flucht- und Rettungswege oder aber auch was die Abstände von elektrischen Leitungen zu den sie umgebenden Bauteilen angeht.
Wie setzen sich diese hohen Gesamtkosten von acht Millionen Euro zusammen?
Bei der Eulenhof-Schule handelt es sich um ein Gebäude aus dem Jahr 1965. Um dieses auf einen modernen Stand zu bringen, sind umfangreiche Arbeiten erforderlich: Energetische Sanierung (Fassade, Fenster), brandschutztechnische Sanierung und der Ausbau der Mensa mit einer Ausgabeküche sind hier die wichtigsten Vorhaben. Jedoch muss nach den Preissteigerungen der vergangenen Jahre durch die Corona-Pandemie nach wie vor auch mit starken Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine gerechnet werden. Allein die Materialkosten haben sich zum Teil verdreifacht. Damit einhergehend sind auch die Energiekosten stark gestiegen. Die Schule wird innerhalb der einzelnen Bauabschnitte praktisch komplett entkernt. Und: Für Sonderbauten wie Schulen gelten eine ganze Reihe von Auflagen.
Es heißt, auch „technischen Infrastrukturanbindung“ sollen geschaffen werden? Was heißt das?
Bei der technischen Infrastrukturanbindung geht es um die Erneuerung der Heizungs-, Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen, aber auch um das Legen von elektrischen Leitungen innerhalb der Schule. Aber es müssen auch neue Glasfaserleitungen innerhalb der Schule verbaut werden, um alle Räume für den digitalen Unterricht zu ertüchtigen und eine stabile Internet-Verbindung gewährleisten zu können. Diese Ertüchtigung beziehungsweise Erneuerung der technischen Infrastrukturanbindung (Heizungs-, Strom-, Wasser-, Abwasserleitungen) hat im Sommer begonnen und wird laut Pressestelle des Kreises noch dieses Jahr abgeschlossen.
Wie ist der weitere Zeitplan? Wann wird alles fertig sein?
Eine genaue Zeitplanung ist unter den gegenwärtigen Umständen wie Energiekrise, Fachkräftemangel und Ukraine-Krieg schwierig. Der Kreis ist davon abhängig, dass alle benötigten Handwerksfirmen zeitnah für Aufträge zur Verfügung stehen, dass das benötigte Material zeitnah geliefert wird und es nicht zu Lieferengpässen oder Verzögerungen kommt. Abgesehen davon soll 2022/23 begonnen werden, ein Ende ist für 2027 angestrebt. Die umfangreiche Sanierung wird in mehreren Bauabschnitten erfolgen, um den Unterricht möglichst wenig zu stören.
Wird es Container als Ausweich-Klassenzimmer geben?
Es sollen keine Container aufgestellt werden. Es soll im Bestand gebaut werden.
(Von Monica Bielesch)