Mehr Weihnachtsglanz geht nicht

Wer abends zur Weihnachtszeit in die Straße einbiegt, in der Renate und Ralf Schneider wohnen, der bleibt gerne mal mit offenem Mund stehen und staunt: 26 000 LED-Lämpchen tauchen das Haus des Ehepaars aus Erlensee in ein Lichtermeer der Weihnachts-Extraklasse.
Erlensee – „Angefangen hat alles im Jahr 2013, als unser ältester Sohn Daniel mich mit einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk überraschte“, erzählt Renate Schneider. Sie wunderte sich damals noch, warum ein Hubsteiger angefahren kam.
Beim ersten Mal war es eine Überraschung
Daniel hatte eine Deko-Firma mit dem Anbringen der Beleuchtung beauftragt und seine Mutter nicht in den Plan eingeweiht, damit die Überraschung auch wirklich gelingt. „Sechs Männer haben zwei Tage lang gearbeitet, um das Haus von außen zu schmücken und 26 000 LEDs anzubringen“, so Renate Schneider.
Es war ihre Idee, aus der Geschenk-Aktion eine Tradition zu machen und so glitzern bis auf wenige Ausnahmen jedes Jahr zur Weihnachtszeit tausende Lämpchen an der Hauswand und tauchen die Umgebung in ein warmweißes Licht.
Die Lichterketten hüllen das Haus von oben bis unten ein und bringen nicht nur Kinderaugen zum Strahlen. „Eigentlich stehen jeden Abend Menschen vor unserem Haus und bewundern die Beleuchtung“, fügt sie hinzu und merkt an, dass sogar die Hessenschau schon von ihrem festlich funkelnden Haus berichtet hat. „Es ist auch schon passiert, dass Leute einfach über den Gartenzaun gestiegen sind, um Fotos zu machen. Aber das ist zum Glück die Ausnahme“, erzählt Ralf Schneider und fügt schmunzelnd hinzu: „Uns wurde auch schon vorgeschlagen, einen Bratwurststand oder eine Glühweinbude aufzumachen, weil das gut ankommen würde.“ Es sei auch schon häufiger passiert, dass Leute in Autos wie in einem Konvoi langsam am Haus vorbeifahren, um einen Blick auf das Lichtermeer zu erhaschen.

Lichter lagern in über 20 großen Säcken
Mittlerweile kümmert sich der älteste Sohn Daniel mit seiner Sicherheitsfirma um die Anbringung der Lichterketten. „Für das Wohlergehen der Jungs beim Aufbau ist natürlich gesorgt. Es gibt Weihnachtsplätzchen und nach der Arbeit auch mal einen selbst gemachten Eierlikör“, schildert Renate Schneider das Prozedere. Lichterketten haben gewiss schon den einen oder anderen in den Wahnsinn getrieben, wenn sie so verknotet sind, dass sie stundenlang entwirrt werden müssen. Die Männer, die für das Anbringen und nach Weihnachten auch für das Entfernen der aufwendigen Dekoration am Haus der Schneiders zuständig sind, verwenden deshalb eine bewährte Technik. „Sie strecken den Arm aus und wickeln dann auf dem Arm die Lichterketten gleichmäßig auf“, erklärt Renate Schneider. Verstaut werden die riesigen Mengen an Außen-Dekoration im Nebengebäude. Dort stehen im Raum über der Waschküche dann 20 bis 25 große Säcke, allesamt beschriftet. Darin warten die vielen Lichterketten dann, bis sie pünktlich zur nächsten Weihnachtszeit das Haus wieder in festlichen Lichterglanz hüllen werden. Einen Glanz, der ein striktes Vorbeigehen auf dem angrenzenden Bürgersteig unmöglich macht.
(Von Paula Schäfer)