SPD-Neujahrsempfang mit Musikeinlage

Erlensee – Zum Neujahrsempfang des Ortsverbandes der SPD kamen am Sonntagvormittag auch der Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl und der Landtagsabgeordnete Christoph Degen in die Erlenhalle. Sie hörten nicht nur eine erfrischende Gesangsaufführung der Klangsternchen der Chorgemeinschaft.
Sie erlebten auch den amtierenden Landrat Thorsten Stolz als Hauptredner, der mit einer sachlich fundierten Rede punkten konnte. Dabei nahm Stolz ausschließlich die Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises in den Blick und was er für den Kreis in den kommenden Jahren für wichtig hält. Angriffe auf dem politischen Gegner ließ er dabei völlig außen vor. Das sei seine Art, Wahlkampf zu führen, betonte er. „Ohne Hauen und Stechen.“ Gerade in der aktuellen Situation sei es im Gegenteil wichtiger, den Menschen, die von vielen Sorgen und auch Ängsten geplagt seine, Halt und Orientierung zu geben. „Darum will ich Sachthemen in den Mittelpunkt stellen.“
Laut Stolz unverzichtbar: Georg-Büchner-Gesamtschule
Und diese Themen sind für Stolz bezahlbarer Wohnbau, Schule und Bildung, Pflege und medizinische Versorgung, Stärkung der Polizei im Kreis, Sicherung der Wasserversorgung, Ausbau der erneuerbaren Energien und Sicherung des Wirtschaftsstandortes. Denn dass der MKK mit seinen 430 000 Einwohnern als bevölkerungsreichster Kreis in Hessen wirtschaftlich aktuell gut da stehe, sei kein Selbstläufer. Denn: „Wir sind voll in der wirtschaftlichen Transformation.“ Da sei jeder Arbeitsplatz, der geschaffen werde, wichtig. Auch Investitionen in Schule und Bildung sind für Stolz essenziell. Für Erlensee bedeute dies unter anderem eine vierte Grundschule. „In Erlensee müssen und werden wir eine weitere Schule bauen.“ Die Gespräche dazu seien im Gange. Ebenso gab Stolz ein klares Bekenntnis zu den Integrierten Gesamtschulen ab. „Sie sind wichtig und unverzichtbar, die werden wir stärken und darin investieren“, sagte er unter viel Applaus im Hinblick auf die Georg-Büchner-Gesamtschule. Ebenfalls viel Applaus erhielt der amtierende Landrat beim Thema Wohnungsbau. Es sei eine zentrale Verantwortung für die öffentliche Hand, in Sachen bezahlbarer Wohnraum Verantwortung zu übernehmen.
Stolz ist der Meinung, der Kreis müsste sich noch stärker engagieren und eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft gründen. „Weil wir es hier mit einem Marktversagen zu tun haben.“ Es entstünden zwar neue Wohnungen, aber nur im teuren Preissegment. Bezahlbare Wohnungen aber seien nicht nur wichtig, um Fachkräfte und junge Familien in die Region zu locken und hier zu halten. „Das ist eine Daseinsvorsorge und hat mit Menschenwürde zu tun.“
Beim Thema Wasserknappheit geht es Stolz um die Versorgungssicherheit. Dazu soll in diesem Jahr ein neues Projekt zur Trinkwassergewinnung aus dem Oberflächenwasser des Kinzigstausees angeschoben werden. Damit soll es gelingen, zehn Millionen Kubikmeter Wasser aufzubereiten. Denn es sei wichtig, die Grundwasserreserven zu schonen.
Stolz überzeugte mit viel Detailwissen, war gewohnt rhetorisch sattelfest und ließ sich auch nicht von einem kaputten Mikrofon oder lauten Zwischenrufen zum Thema Hallenbad aus der Ruhe bringen.
Forderung nach mehr Polizisten in den Wachen des MKK
Er blickte auf die positiven Entwicklungen im MKK genauso wie auf die verbesserungswürdigen Seiten. Wie etwa die personelle Ausstattung der Polizeiwachen: „Das ist mein Herzensthema“, so Stolz. So würden beispielsweise die Einwohnerzahl des MKK und die Zuweisung neuer Polizeikräfte nicht im Verhältnis stehen. Da sei einiges im Argen.
Er werde nicht müde, vom Land Verbesserungen zu fordern, da der MKK in diesem Bereich seiner Meinung nach stiefmütterlich behandelt werde. Seine Zuhörer bat er am Ende um Unterstützung im Wahlkampfendspurt. „Damit der MKK auch nach dem 29. Januar noch in guten Händen ist.“
(Von Monica Bielesch)