So lange ausgehalten wie noch nie: Beliebte Wasserbüffel mit stillem Abgang

Zum ersten Mal haben die beliebten Wasserbüffel den Jahreswechsel in Erlensee (Main-Kinzig-Kreis) verbracht. Nun sind sie in ihr Winterquartier umgezogen – das hat einen guten Grund.
So lange haben es die Wasserbüffel in den Weideswiesen in Erlensee noch nie ausgehalten. Seit die Tiere das Feuchtgebiet ihr Zuhause nennen, war es wohl das erste Mal, dass sie auch den Jahreswechsel in Erlensee verbracht haben. Dafür hatte die Saison allerdings auch später begonnen. Wegen Futterknappheit waren die Tiere erst Ende Mai in Erlensee angekommen.
Aufgrund des milden Winterwetters habe man die Büffel so lange wie möglich ihre Freiheit gelassen, so Züchter Veit Leinberger. Kurz nach Silvester hat er die neun Tiere dann von den Weideswiesen abgezogen und in ihr Winterquartier gebracht. Nicht unbedingt wegen der Kälte, sondern vielmehr wegen der Wassermenge, die sich aufgrund der starken Regenfälle in dem Feuchtgebiet angesammelt hatte. „Die Büffel mögen zwar Wasser, in dem sie sich ausgebiebig suhlen können, aber sie sind ja keine Fische“, meinte Leinberger augenzwinkernd.
Erlensee (Main-Kinzig-Kreis): Nahrung für Wasserbüffel bei überfluteten Wiesn knapp
Deshalb werde die Nahrung knapp, wenn die Wiesen überflutet seien. Insgesamt sei die Saison wieder gut verlaufen, bilanzierten Züchter und auch Michael Heilmann, der im Fortsamt Wolfgang für das Büffelprojekt zuständig ist. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Herde jedoch nicht so stark vermehrt. 2021 erblickten in den Weidesweisen nur zwei Kälber das Licht der Welt. Im Vorjahr waren es doppelt so viele Tiere.
Im Frühjahr sollen die Büffel dann wieder zurückkommen. Dann steht die 12. Saison in Erlensee an. In der Stadt haben die Tiere längst einen Kultstatus.
Ankunft der Wasserbüffel in Erlensee (Main-Kinzig-Kreis) vor Corona ein Spektakel für Zuschauer
Vor Corona wurde die Ankunft immer von hunderten Besuchern begleitet. Auch gibt es in Erlensee das bekannte Wasserbüffelfest. Und seit vergangenem Jahr stehen vor dem Rathaus eine Büffelkuh und zwei Kälber in Bronze. Die Wasserbüffelherde hat in den Weideswiesen aber auch eine ökologische Funktion. Die Tiere, die vorwiegend in Asien und Afrika beheimatet sind, drängen in dem Feuchtgebiet ungewollte Gräser wie Sumpfrandpflanzen zurück. (how)