Verein Erlensee Rockt stellt sich neu auf

Erlensee – Im Vorfeld der für 2024 geplanten „Erlenseer Kulturnächte“ (wir berichteten) stellt sich auch der Verein Erlensee Rockt neu auf. Wie Anfang des Jahres bekannt geworden war, arbeitet der von Eventmanager Thomas Blasius geführte Verein nun noch enger als bislang mit der Stadt Erlensee zusammen, um ein mehrtägiges Kulturprojekt für Rockmusik-Liebhaber aus Nah und Fern auf die Beine zu stellen.
Bereits im vergangenen Jahr kündigte der Verein an, in 2023 eine personelle und strukturelle Neuaufstellung durchführen zu wollen. Dieses Vorhaben schreitet laut Blasius im Zuge der gemeinsamen Planungen mit der Stadt gut voran. So konnte im Dezember der Vereinsvorstand neu gewählt werden, Blasius ist alter und neuer Vereinsvorsitzender.
Coronapandemie hat Folgen
Insgesamt funktioniere der im Kern von zwölf engagierten Mitgliedern und zusätzlichen Unterstützern getragene Verein weiterhin „hervorragend“, so Blasius. Lediglich der in der Vergangenheit angebotene Musikunterricht sei durch die Auswirkungen der Coronapandemie weggefallen.

„Wir sind ein Verein ohne Mitgliedsbeiträge – wir leben nur von unseren Veranstaltungen“, erklärt der 62-Jährige. Trotz der Ausfälle des geplanten „Dorfrocker“-Konzerts und der „Erlensee Rockt Tribute Night“ Ende des vergangenen Jahres zeigt er sich erfreut über die jüngste Vereinsentwicklung: „2022 war unser Jahr“, bilanziert Blasius. Das Open-Air-Konzert „Erlensee Rockt“ lockte laut Vereinsangaben etwa 1800 Rockfans auf das bisherige Festivalgelände am Autohof in Erlensee/Neuberg.
Insgesamt habe der 2017 eingeleitete Umzug des vormals unter dem Namen „Freigericht Rockt“ operierenden Vereins nach Erlensee „super geklappt“, allerdings habe die Coronapandemie die Entwicklung des Vereins stark eingeschränkt.
Nun will Erlensee Rockt einen gehörigen Schritt nach vorne machen und gemeinsam mit der Stadt internationale Musikstars wie etwa Suzi Quatro oder andere Musik-Größen im kommenden Jahr in den Main-Kinzig-Kreis locken.
„Es hat sich die Frage gestellt, was wir jetzt in der Zukunft machen“, erklärt Blasius diese Entwicklung. „Es wäre ein Leichtes gewesen, auf 2022 einen draufzusetzen“, so seine Prognose was eine Fortsetzung des klassischen „Erlensee Rockt“-Festivals angeht. Aber statt der sicheren Variante will der Verein mit den „Erlenseer Kulturnächten“ lieber neue Maßstäbe setzen.
„Es herrscht Optimismus im Verein, ansonsten hätten wir das auch nicht gemacht“, sagt Blasius in Bezug auf die nun intensivierte Zusammenarbeit mit der Stadt, die das Projekt finanzieren will. Wie unsere Zeitung berichtete, sind im diesjährigen Haushalt bereits 100 000 Euro eingestellt worden, dieselbe Summe soll wohl auch 2024 zur Verfügung stehen.
Als Probelauf sind Konzerte in 2023 geplant
Auch wenn das geplante Mega-Event noch nicht in diesem Jahr stattfinden kann, der Verein bastelt schon fleißig an einem die „Kulturnächte“ vorbereitenden Programm für die kommenden Monate. So soll das als neues Veranstaltungsgelände auserkorene Feld hinter dem Fußballzentrum am Fliegerhorst im Sommer mit einem Rockfestival in bekannter „Erlensee Rockt“-Manier eingeweiht werden: „Das Open-Air in diesem Sommer am Fußballzentrum ist quasi ein Probelauf für die großen Dinge, die 2024 auf uns zukommen“, so Blasius, der die Bedingungen bei den Kickern des 1.FC Erlensee als vorteilhaft ansieht.
Aktuell ist das „Probe-Konzert“ für den dritten Samstag im Juli geplant. Welche Bands dann auf der Bühne stehen sollen, kann Blasius allerdings noch nicht sagen. Auch die Details der „Erlenseer Kulturnächte“ stehen noch nicht fest, daran gewerkelt wird aber in einer von der Stadtverordnetenversammlung einberufenen Arbeitsgruppe, die sich Mitte Januar konstituierte. „In der Arbeitsgruppe, bei deren Gründung auch Bürgermeister Stefan Erb anwesend war, wird keine Politik gemacht, sondern auf Sachebene entschieden“, betont der mit Erb lange bekannte Blasius. Aktuell gilt wohl der 13. Juli 2024 als ein vorläufiger Termin für eines der insgesamt drei geplanten Konzerte im Rahmen der „Kulturnächte“.
Bei deren Organisation gibt es zu beachten, dass beispielsweise das Ticketing-System oder die Bühnen- und Getränke-Infrastruktur im Vergleich zu den bisherigen Festivals von Erlensee Rockt überarbeitet werden müssten. „Wenn eine Stadt mit so etwas anfängt, bestehen ja keinerlei Kontakte“, so Blasius, der diesbezüglich betont: „Wir haben die Connections!“ Insgesamt findet er, dass die Kulturnächte „eine super Idee für Erlensee“ sind, „längerfristig kann da richtig was kommen“.
Umstellungen bei Ticketing-System
Doch um Erlensee in Zukunft tatsächlich als einen für die Tourplanung der internationalen Musikstars relevanten Kulturstandort in Stellung zu bringen, gilt es für den Verein Erlensee Rockt erst einmal, das diesjährige Programm auf die Beine zu stellen.
Spätestens wenn in diesem Sommer dann das „Probekonzert“ über die Bühne gegangen ist, werden Blasius und seine Mitstreiter bestens einschätzen können, wie gut man bei den Fußballern am Fliegerhorst auch als Rockfan feiern kann.
Von Lennart Nickel