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Erneut Keime im Gründauer Trinkwasser - Warnung vor Chlor

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Von: Niklas Hecht

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Keime in Trinkwasser entdeckt
Erneut wurden Keime im Gründauer Trinkwasser gefunden. © picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod

Zum wiederholten Mal treten im Gründauer Trinkwasser im Main-Kinzig-Kreis Keime auf. Zum wiederholten Mal wird das Wasser gechlort.

Gründau - „Pseudomonas aeruginosa“, so heißen sie mit lateinischem Namen: die Keime, die wiederholt das Trinkwasser in der Gemeinde Gründau im Main-Kinzig-Kreis verunreinigen. Im Juni 2021 waren sie zum ersten Mal aufgetreten, wie Bürgermeister Gerald Helfrich im Gespräch mit dieser Redaktion erklärte. Nachdem die Gemeinde am 28. April dieses Jahres erfahren hatte, dass die Probe vom 26. April eine erneute Verkeimung des Trinkwassers aufwies, wurde um 16 Uhr die Desinfektionsanlage wieder angeschaltet und das Wasser gechlort.

Helfrich spricht von Glück, dass bald darauf mit dem 1. Mai ein Feiertag und Brückentag anstand. Dadurch, dass mehrere Leute zu Hause gewesen seinen, hätte es einen höheren Wasserverbrauch gegeben und das gechlorte Wasser hätte sich schneller verbreiten können. „Pseudomonaden stellen für die gesunde Bevölkerung in aller Regel kein Risiko dar“, unterstreicht die Gemeinde Gründau auf ihrer Homepage.

Keime im Trinkwasser im Main-Kinzig-Kreis: Gründauer Wasser nun gechlort

Für Patienten mit Mukoviszidose, Pflegebedürftige mit offenen Wunden oder stark abwehrgeschwächte Personen könnten sie gefährlich werden, wäre das Wasser mittlerweile nicht mit Chlor versetzt und so die Keime unschädlich gemacht worden. So sollten nun nur noch Personen, die besonders empfindlich auf Chlor reagieren, Schwangere und Säuglinge bis zur Entwarnung auf abgepacktes Wasser zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen ausweichen, wie die Gemeinde auf ihrer Webseite mitteilt.

Bürgermeister Helfrich vergleicht die Pseudomonaden mit einem Krankenhauskeim, der sich auch hartnäckig hält und über dessen Herkunft man rätsele. Schwierig sei auch, dass der Keim in fünf Ortsteilen der Gemeinde nachgewiesen wurde und sich so nicht näher lokalisieren lässt. Experten schätzten die Chance, dass der Keim im Trinkwasser nicht erneut auftauche, auf 50 Prozent. Nun sei parallel ein neues Wasserkonzept der Gemeinde angelaufen, das mit zweiten Leitungen arbeiten soll.

2021 standen in Babenhausen Biber unter dem Verdacht, Grundwasser zu verunreinigen. (lea)

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