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Gremium nimmt Abstand von Baugebiet „SGK 25.3“: Empfehlung für Fläche weiter südlich

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2019 beschloss das Parlament die Planung eines neuen Wohngebietes nördlich der Straße Eichelacker. Der neue Umwelt- und Bauausschuss empfiehlt nun, von den Plänen abzusehen und stattdessen eine Fläche weiter südlich zu entwickeln.
2019 beschloss das Parlament die Planung eines neuen Wohngebietes nördlich der Straße Eichelacker. Der neue Umwelt- und Bauausschuss empfiehlt nun, von den Plänen abzusehen und stattdessen eine Fläche weiter südlich zu entwickeln. © Per Bergmann

Der Umwelt- und Bauausschuss (UBA) sprach sich am Montagabend gegen das geplante Neubaugebiet „SGK 25.3“ aus. Stattdessen wird der Gemeindevertretung die Erschließung eines nahegelegenen Baugebietes an der Hauptstraße empfohlen.

Großkrotzenburg - Seit über fünf Jahren diskutiert das Gemeindeparlament regelmäßig über ein neues Wohngebiet im westlichen Teil der Gemarkung. Im Oktober 2019 einigten sich die Fraktionen schließlich auf eine 3,5 Hektar große Fläche nördlich der Straße Eichelacker. Lediglich die SPD stimmte gegen die Planung der Fläche unter der Nummer SGK 25.3.

Als einzige Fraktion sprachen sich die Sozialdemokraten für eine Fortführung der Zusammenarbeit mit der Bauland-Offensive des Landes Hessen aus, die ein deutlich größeres Planungsgebiet ins Auge gefasst hatte. Das Planungsbüro des Landes sowie zwei weitere, unabhängige Büros hatten zudem empfohlen, das Gebiet von Süden her zu erschließen – für eine direkte Anbindung an die Hauptstraße.

Nachdem das Parlament 2019 beschloss, vorerst nicht mehr mit der Bauland-Offensive zusammenzuarbeiten, wurden die Entwürfe der Planer im UBA nun erneut diskutiert. Das Gremium empfiehlt der Gemeindevertretung, von den Plänen für das Neubaugebiet „SGK 25.3“ Abstand zu nehmen und einen Flächentausch vorzunehmen.

Gebiet soll vom Süden her erschlossen werden

Das Gebiet solle stattdessen von Süden her erschlossen werden, wie es das Planungsbüro des Landes bereits 2019 empfohlen hatte.

Argumente für die Rolle rückwärts lieferte Christoph Zeller (FDP): Dreh- und Angelpunkt für eine sinnvolle Entwicklung der „Neuen Mitte“, einem Gebiet um das Bürgerhaus an der Schulstraße, sei die Verlegung des dortigen Feuerwehrgerätehauses und der Station des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Diese könnten auf dem nun präferierten Neubaugebiet an der Taunusstraße ein neues Zuhause finden, so die Pläne der FDP.

Im vergangenen Jahr gab es erste Gespräche mit mehreren Investoren, die sich für das Gebiet der „Neuen Mitte“ interessieren. Ihre Ideen und Angebote wurden bisher nicht öffentlich diskutiert. Im Parlament sickerte lediglich durch, dass die Geldgeber sowohl den Bau einer größeren Seniorenwohnanlage, als auch die Schaffung von neuem Wohnraum vorschlagen.

Investoren interessieren sich für „Neue Mitte“

Dass sich Investoren für die „Neue Mitte“ inklusive Feuerwehr- und ASB-Gelände interessieren, wundert nicht. Architekt Thomas Egel vom gleichnamigen Planungsbüro aus Langenselbold, der am Montag zur UBA-Sitzung eingeladen war, bezeichnet das Gebiet als „Filetstück“ der Kommune und empfiehlt, eine „urbane Fläche“ zu planen, die „eine freiere Gestaltung“ ermögliche.

Egel sprach sich zudem für die ursprünglichen Pläne der Bauland-Offensive aus, die 2019 vom Parlament abgelehnt wurden. Gegen das „SGK 25.3“ spreche sowohl die „schwierige Erschließung von Norden her“, als auch die Bahnstrecke in unmittelbarer Nähe, die einen zusätzlichen Lärmschutz nötig mache. Der Flächentausch in Richtung Taunusstraße mache auch deshalb mehr Sinn.

Wie groß das neue Planungsgebiet letztendlich wird, hänge auch davon ab, „inwieweit eine weitere Verdichtung gewollt ist“, so Egel. Großkrotzenburg ist schon jetzt die am dichtesten besiedelte Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis. Die Empfehlung des Ausschusses wird in die Sitzung der Gemeindevertretung einfließen, die am Freitag ab 19 Uhr in der Halle des Turnvereins an der Kahler Straße stattfindet. (Von Per Bergmann)

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