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Adventuregolf im Strandbad

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Von: Christine Semmler

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Auf dem Gelände des „Spessartblick“ soll ein Adventuregolf-Park entstehen (so wie hier in Vaihingen an der Enz). Das Konzept sieht eine abwechslungsreichere Form von Minigolf vor.
Auf dem Gelände des „Spessartblick“ soll ein Adventuregolf-Park entstehen (so wie hier in Vaihingen an der Enz). Das Konzept sieht eine abwechslungsreichere Form von Minigolf vor. © PM/Golfprojekt.com

Wenn es nach der Firma „Abenteuer Golfprojekt“ geht, soll es schon im Frühjahr 2023 eine neue Attraktion auf dem Gelände des Strandbades geben: Einen „sehr hochwertigen 18-Loch Abenteuergolfplatz mit einer Mottowelt aus Großkrotzenburg, Spessart und Hessen“. Ein Slackline- und ein Kletterparcours, ein Biergarten sowie eine Eisstock-Kunststoffbahn sollen das Angebot ergänzen.

Mit dem zügigen Baustart Ende Dezember, wie es sich die Gesellschaft mit Nachdruck wünscht, könnte es allerdings knapp werden. Denn die Gemeindevertretung hat am Freitag beschlossen, dass das Vorhaben vor einem Grundsatzbeschluss zunächst noch in den Ausschüssen diskutiert wird. „Wir lassen uns keinen Druck machen und setzen das in dem Tempo um, das wir für richtig halten“, so CDU-Fraktionssprecher Max Schad.

Neuartige Bahnenlandschaft auf Kunstrasen

Der Golfpark, eine neuartige Bahnenlandschaft auf Kunstrasen, soll auf dem hinteren Areal zwischen Kiosk und Ferienspielgelände entstehen. Dass die Fläche für die Sommerfreizeit nicht angetastet werde, sei der Gemeinde wichtig gewesen, betont Bürgermeisterin Theresa Neumann (CDU). „Es ist fester Bestandteil unseres Kinderbetreuungsangebotes.“

690 000 Euro wollen die Investoren in die Hand nehmen, bei vier Monaten Bauzeit. Wenn der Park fertig ist, soll er von 31. März bis 31. Oktober von 10 bis 21 Uhr geöffnet sein und nach den Wünschen der Macher etwa 18 000 Besucher pro Saison anlocken. Hinter dem Adventuregolf steht neben Mark Loerke aus Bamberg auch der in Hanau bekannte Unternehmer Fedi Choukair.

Das Strandbad selbst wird seit einigen Jahren von der privaten Bäderservice Deutschland GmbH betrieben, in absehbarer Zeit allerdings läuft der Pachtvertrag aus, ebenso wie der des Kioskbetreibers. Zur Debatte steht dann unter anderem, ob das Strandbad wieder kommunal betrieben wird, möglicherweise durch die Gemeindewerke.

Das veranlasst den fraktionslosen Gemeindevertreter Aloys Lenz zum Plädoyer für ein Gesamtkonzept. Das eine, fordert er, solle nicht beschlossen werden, ohne das andere zu berücksichtigen. Schad hingegen sieht hier keinen Widerspruch: Der Betrieb des Minigolfplatzes habe seiner Meinung nach keinen Einfluss auf den Strandbadbetrieb.

Ganzjährige Öffnung soll geprüft werden

Auch die ganzjährige Öffnung des Strandbades stand am Freitag noch einmal auf der Tagesordnung. Lenz, der sich sehr für die Nutzbarkeit des Naherholungsgebietes im Winter einsetzt, hatte beantragt, dass der See nach Ende der Badesaison 2022 unverzüglich offen bleibt (wir berichteten). Um die Unfallrisiken von Spaziergängern am Wasser zu minimieren, stimmte der Rest der Gemeindevertreter allerdings für einen Aufschub. Der Gemeindevorstand soll nun beim Betreiber des Strandbades erfragen, wie teuer eine Öffnung außerhalb der Saison ist, wie teuer ein Gutachten für die Öffnung ist und unter welchen Rechtsgrundlagen die Städte Langenselbold und Hungen ihre Seegelände derzeit öffnen.

Die Ergebnisse sollen dem Haupt- und Finanzausschuss Anfang 2023 vorgelegt werden. Neben dem Strandbad beschäftigten sich die Abgeordneten mit unterschiedlichen Gebühren. Bürger müssen ab 1. Januar 68 Cent pro Kubikmeter Niederschlagswasser zahlen, das sind 4 Cent mehr. Beim Schmutzwasser erfolgt ein Aufschlag von 17 Cent auf 2,60 Euro. Silvia Feuerbaum (Initiative) kritisierte, dass die Preiserhöhung zu schnell und undiplomatisch erfolgt sei. Schließlich hätten die Bürger auch drastische Mehrbelastungen bei Strom, Gas und Fernwärme zu tragen.

Gute Nachrichten für Familien

Positive Nachrichten gibt es für Familien: Wenn Kitas künftig außerordentliche Schließzeiten haben, sollen die Eltern bessere Möglichkeiten für eine finanzielle Entschädigung erhalten. Anlass für diesen Beschluss waren die stark verkürzten Öffnungszeiten in der Kita am Limes ohne Gebührenentlastung für die Eltern (wir berichteten). Auch wurde eine Neufassung der Richtlinien zur Förderung der Kindertagespflege auf den Weg gebracht. Die Gemeinde will ihren Leistungszuschuss für Tagesmütter und -väter von einem auf zwei Euro pro wöchentlicher Betreuungsstunde erhöhen. Außerdem werden monatliche Zuschussbeträge der Gemeinde an die von Kitas angepasst, sodass die Kosten für Eltern sinken. Die Neufassung soll, auch um die Finanzierung zu klären, zunächst im Sozialausschuss diskutiert werden. (Christine Semmler)

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