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Fitness und Stressresistenz müssen sein

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Marketingkampagne der Freiwilligen Feuerwehr Großkrotzenburg
Die Feuerwehr sucht händeringend Nachwuchs © Per Bergmann

Seit mehreren Jahren schlagen die Freiwilligen Feuerwehren in der Region Alarm. Den ehrenamtlichen Rettungskräften fehlt es an Nachwuchs. Um das Interesse junger Menschen zu wecken, informierte die Feuerwehr im Rahmen einer Infoveranstaltung über die Karrieremöglichkeiten bei den Lebensrettern.

Die außergewöhnliche Veranstaltung im Feuerwehrhaus am Anne-Frank-Platz stieß auf reges Interesse. Knapp 30 überwiegend junge Menschen ließen sich vor Ort von Sascha Reinke über die zahlreichen individuellen Möglichkeiten informieren, die eine Karriere bei der Feuerwehr zu bieten hat. Schließlich kümmern sich die „Blauröcke“ um weit mehr, als die Bekämpfung von Bränden.

Berufliche und finanzielle Sicherheit

Reinke arbeitet seit rund 25 Jahren für die Frankfurter Feuerwehr, seit zehn Jahren ist er dort für die Ausbildung von Nachwuchskräften zuständig. Darüber hinaus engagiert er sich ehrenamtlich als Ausbildungsleiter bei der Freiwilligen Feuerwehr in Großkrotzenburg. Der 47-Jährige wirkt äußerst zufrieden mit seinem gewählten Karriereweg, und das längst nicht nur, weil der „Beamtenstatus auf Lebenszeit eine gute Sache“ ist.

Neben der beruflichen und finanziellen Sicherheit bieten die Berufsfeuerwehren jungen Frauen und Männern die Chance, ihre individuellen Stärken weiterzuentwickeln und sie für die Sicherheit anderer Menschen einzusetzen.

Vom Maschinisten bis zur Medienfachfrau

Die Bandbreite der Expertinnen und Experten in den Feuerwehren reicht von Maschinisten, Tauchern und Höhenrettern bis zu Pädagogen und Medienfachleuten.

Feuerwehr-Ausbilder Sascha Reinke.
Feuerwehr-Ausbilder Sascha Reinke. © -

Das Hobby zum Beruf zu machen ist für viele Menschen ein Traum. „Bei der Feuerwehr kann er wahr werden“, ist sich Reinke sicher. Dabei sei ein ehrenamtliches Engagement bei einer Freiwilligen Feuerwehr die ideale Vorbereitung auf eine spätere Karriere in diesem Bereich, stellte Großkrotzenburgs Gemeindebrandinspektor Michael Thieroff klar.

Im dicht besiedelten und von Industrie geprägten Rhein-Main-Gebiet gebe es viele potenzielle Arbeitsstellen. „Neben Frankfurt, Offenbach oder Darmstadt gibt es seit dem vergangenen Jahr auch in Hanau eine Berufsfeuerwehr“, erklärte Reinke. „Hinzu kommen einige Werksfeuerwehren, wie im Industriepark Wolfgang, bei Heraeus oder am Kraftwerksstandort Staudinger“.

Kameradschaft und Teamgedanke sind die Basis

Um sich für eine entsprechende Ausbildung im sogenannten mittleren Dienst zu bewerben, reicht zunächst ein Hauptschulabschluss. Zudem muss eine theoretische und eine sportliche Prüfung bestanden und die gesundheitliche Eignung nachgewiesen werden. „Schließlich müssen unsere Einsatzkräfte körperlich fit und stressresistent sein“, so Reinke.

Am Ende würden sowohl ein ehrenamtliches Engagement als auch eine Karriere bei der Feuerwehr immer belohnt, betonte Thieroff.

Die Brandschützer brauchen dringend Nachwuchs. Großkrotzenburg setzt jetzt auf eine Marketingkampagne.
Die Brandschützer brauchen dringend Nachwuchs. Großkrotzenburg setzt jetzt auf eine Marketingkampagne. © -

Neben einem „großen Katalog an Seminaren und Fortbildungen“, die auch Ehrenamtler kostenlos absolvieren können, biete die Feuerwehr die Chance, „in einem eingeschworenen Team zu arbeiten“. Die „Kameradschaftlichkeit und der Team-Gedanke“ seien für Rettungskräfte eine besonders wichtige Grundlage. „Wie wichtig die Feuerwehren für unsere Gesellschaft sind, stellen sie bei ihren Einsätzen Woche für Woche unter Beweis. Weil sich zuletzt aber immer weniger Menschen freiwillig zum Dienst meldeten, wird es für uns immer schwieriger, die gesetzlichen Hilfsfristen einzuhalten“, spricht Thieroff ein Problem an, das viele Feuerwehren in der Region kennen. Umso wichtiger sei es, junge Menschen über die Vorteile zu informieren, die eine Karriere bei der Feuerwehr mit sich bringt. Die Infoveranstaltung war Teil einer breit angelegten Marketingkampagne, die die Freiwillige Feuerwehr kürzlich ins Leben gerufen hat und die bereits erste Früchte trage, so Thieroff. „Wer noch nicht genau weiß, was er oder sie nach der Schule machen soll, ist bei uns bestens aufgehoben.“ (Per Bergmann)

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