Friedhofsgebühren sollen um rund 70 Prozent angebhoben werden

Großkrotzenburg. Die Diskussion um die Gebühren und Abgaben steht derzeit im Mittelpunkt der Kommunalpolitik. Neben der Gebührenbefreiung in den Kitas für täglich sechs Stunden und einer gleichzeitigen Erhöhung der Gebühren für die U3-Betreuung hat sich im Haupt- und Finanzausschusses (HFA) mit den Friedhofsgebühren beschäftigt.
Von Per Bergmann
Bürgermeister Thorsten Bauroth (parteilos) sprach bereits vor der Sitzung von einer „gravierenden Erhöhung“, die im Bereich der Friedhofsgebühren auf die Bürger zukomme. Grund sei eine Neukalkulation, die von einem externen Büro vorgenommen wurde. „Eigentlich sollten die Gebühren bereits im vergangenen Jahr angehoben werden“, gibt der FDP-Fraktionsvorsitzende Daniel Protzmann zu bedenken.
„Wir sollten diesen Berechnungen der Experten jetzt vertrauen und nicht wieder alles in Frage stellen“, findet auch SPD-Chef Uwe Bretthauer.
Einzelne Punkte seien nicht nachvollziehbarZuvor hatten mehrere Ausschussmitglieder deutlich gemacht, dass sie einzelne Punkte der neuen Gebührenordnung nicht nachvollziehen können.
Unter anderem werde jetzt das „öffentliche Grün mit 15 Prozent eingerechnet“, erklärt Bauroth einen Teil der Erhöhung. Ein weiterer Grund für den Anstieg sei eine deutliche Unterbelegung in den letzten Jahren.
Die neue Gebührenordnung wurde den Fraktionsvorsitzenden bereits vor einigen Wochen vorgestellt. Trotzdem sah man im Sitzungssaal noch viele Fragezeichen in den Augen der Ausschussmitglieder. Weshalb beispielsweise die größte Erhöhung von sage und schreibe 125 Prozent ausgerechnet die Kindergräber betreffe, war niemandem mehr schlüssig. Auf Bitten der Krotzebojer Grünen wurde deshalb eine entsprechende Änderung in die Empfehlung an die Gemeindevertretung aufgenommen. Diese besagt, dass die Gebühr für Kindergräber – wie bei normalen Gräbern auch – um rund 70 Prozent angehoben wird, statt der vorher veranschlagten 125 Prozent.
„Hier besteht Klärungsbedarf“Max Schad, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten, konnte zudem die Kosten für die Beisetzung einer Urne in ein bereits bestehendes Familiengrab nicht nachvollziehen. 700 Euro soll diese laut dem neuen Papier kosten. „Hier besteht Klärungsbedarf“, stellt Schad klar. Der Gemeindevorstand soll nun bis zur kommenden Sitzung der Gemeindevertretung am Freitag, 22. Juni, klären, wie diese Erhöhung genau begründet wird.
Am Ende sprach sich der Ausschuss bei sechs Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen der CDU für die neue Gebührenordnung aus. Sie wird der Gemeindevertretung zum Beschluss empfohlen. Mit exakt dem gleichen Abstimmungsergebnis gab der HFA auch die am Tag zuvor diskutierte neue Gebührensatzungen für die Kindertagesstätten an die Gemeindevertretung weiter. Thematisiert wurde lediglich ein geplantes einheitliches, digitales Anmeldeverfahren im Bereich der Kindertagesstätten.
Dieses soll zudem eine bessere Steuerungsmöglichkeit, mehr Transparenz und eine schnellere Bedarfsermittlung bewirken. Eingeführt werde es voraussichtlich aber erst im kommenden Jahr.
„Die Angebote sind eingeholt“Was eine neue Urnenwand auf dem Friedhof angeht, sei „noch keine Entscheidung getroffen“, erklärte Bauroth zu Beginn der Sitzung. Angedacht seien derzeit bis zu vier neue Urnenwände. „Die Angebote sind eingeholt, jetzt geht es nur noch um die Beauftragung“, informierte der Bürgermeister.