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Jedes Großkrotzenburger Kind bekommt einen 20-Euro-Gutschein

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Von: Christine Semmler

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20 Euro – allerdings in Form eines Gutscheins – bereichern demnächst die Sparschweine der Großkrotzenburger Kinder. Symbol
20 Euro – allerdings in Form eines Gutscheins – bereichern demnächst die Sparschweine der Großkrotzenburger Kinder. Symbol © DPA

Rund 24 000 Euro will die Gemeinde in die Hand nehmen, um die Bürger und den lokalen Handel in der Corona-Zeit zu unterstützen. Die FDP hatte die Idee angestoßen, jetzt hat das Parlament grünes Licht gegeben: Alle Großkrotzenburger Kinder bis 17 Jahren sollen einen 20-Euro-Gutschein des Gewerbevereins Fachwerk erhalten.

Großkrotzenburg - Einwände von Aloys Lenz (Initiative), Gelder würden hier undifferenziert „mit der Gießkanne verteilt“ und seine Befürchtung, Kinder würden sich mit dem Geld womöglich nur „Gummibärchen und Lakritz“ kaufen, stießen nicht auf offene Ohren. Die Idee wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Wie die Gutscheine jetzt an die jungen Bürger kommen sollen, ist noch unklar.

Der kleine Geldsegen für die Bevölkerung war nur ein Posten einer langen Liste von 25 Tagesordnungspunkten, die am Freitagabend in der Mehrzweckhalle der Geschwister-Scholl--Schule diskutiert wurde. Die Parlamentarier trafen sich zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause – der ersten nach der Resolution des Parlaments gegen die Amtsführung des Bürgermeisters. Man ist zurück im „Business as usual“. Zu einer heftigen Debatte führte die von der CDU angeregte Verkehrsberuhigung am Rathausplatz, die innerhalb eines Gesamtkonzepts zur Stärkung des Ortskerns schon im Sommer beschlossen wurde. Inzwischen hat das Land Hessen für das Konzept 250 000 Euro Förderung . Die FDP hatte die Bürger vor einigen Wochen auf den Rathausplatz eingeladen. „Die überwiegende Zahl der Anwesenden hatte große Bedenken, dass eine Sperrung oder Straßenverengung negative Auswirkungen auf die Geschäfte hat“, so zunächst das Fazit von Daniel Protzmann (FDP). Deshalb fordere die FDP, die Sperrung oder Verkehrsberuhigung nicht weiter zu verfolgen. Inzwischen sei klar, dass die Förderung auch bei einer Planänderung fließt, beispielsweise wenn der Platz neu gestaltet wird.

Max Schad (CDU) konterte scharf: Die FDP habe die Bürger auf „Basis halber Informationen“ von vorneherein gegen das Projekt aufgebracht. Lediglich die Sperrung sei an jenem Abend Thema gewesen, obwohl das Gesamtkonzept noch offen sei und es weit mehr beinhalte. „Es ging der FDP nur darum Stimmung zu machen.“ Protzmann entgegnete, eine öffentliche Diskussion müsse erlaubt sein. Schließlich stimmte die Mehrheit gegen den Antrag der FDP, die Verkehrsberuhigung kategorisch auszuschließen. „Alles kann eine Form von Beruhigung sein“, so Lucas Bäuml (Grüne). „Dann kann möglicherweise gar nichts umgesetzt werden.“

Eine Entscheidung fiel auch, was die Lage des geplanten neuen Wohngebiets im Westen des Ortes angeht. Die Grünen favorisieren nach wie vor eine Fläche nordwestlich des Eichelackers: Es ermögliche ein verkehrsberuhigtes Quartier und man könne aufgrund der Nähe zum Bahnhof auf Fördermittel hoffen, so Bäuml. Im Umwelt- und Bauauschuss war diese Variante durchgefallen.

Die Entscheidung fiel auch im Parlament für den Alternativvorschlag der FDP: Das Areal hinter dem Hochhaus an der Taunusstraße soll künftig mit Wohnungen bebaut werden. Die Ansiedelung des Feuerwehrgerätehauses und neuer sozialer Einrichtungen wäre nur an dieser Stelle sinnvoll, so Christoph Zeller (FDP). Auch der Anschluss über die Hauptstraße sei einfacher umzusetzen.

Abschließend hatte Bürgermeister Bauroth (parteilos) noch positive Nachrichten in Sachen Oberwaldstadion-Sanierung: Alle Gewerke seien beauftragt und er sei „guter Dinge“, dass die bisher geltende Frist zur Wahrung der Bau-Fördergelder einzuhalten sei. Diese sollte Ende 2021 auslaufen. „Wir bekommen jetzt allerdings weitere zwei Jahre Zeit, ohne dass wir gewillt sind, diese Spanne auszuschöpfen“, so Bauroth. Grund der Verlängerung seien die erschwerten Bedingungen durch Corona. (Von Christine Semmler)

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