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Initiative sortiert sich neu

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Ulrich Fischer, Silvia Feuerbaum und Hans Kunkel beim Sommerfest der Initiative am Wochenende.
Ulrich Fischer, Silvia Feuerbaum und Hans Kunkel beim Sommerfest der Initiative am Wochenende. © Per Bergmann

Die Initiative Zukunftssichereres Großkrotzenburg (Initiative), die bei der Kommunalwahl 2021 einen historischen Erfolg schaffte und auf Anhieb die meisten Stimmen erhielt, musste in den zurückliegenden Monaten einen erheblichen Aderlass hinnehmen. Zwei ihrer Fraktionsvorsitzen warfen das Handtuch und kehrten der Initiative den Rücken.

Nach dem Abgang von Aloys Lenz verließ auch dessen Nachfolger Michael Schäfer die Fraktion. Beide sitzen nun als fraktionslose Mitglieder in der Gemeindevertretung. Innerhalb kurzer Zeit verlor die Initiative ihre Stellung als zahlenmäßig stärkste Fraktion an die CDU, die sieben Sitze im Parlament hat. Die Initiative hat aufgrund der Austritte von lenz und Schäfer nur noch sechs Sitze.

Lenz hat Aufstieg des Vereins begünstigt

In der kurzen Zeit, in der die Wählergemeinschaft nun im Parlament vertreten ist, kehrten insgesamt ein Dutzend Mitglieder dem Verein den Rücken. Auch der überraschende Rückzug des Vereinsvorsitzenden Marcus Rosen von seiner Kandidatur als Bürgermeister schwächte die Position der Initiative.

Gerade der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete Lenz habe den Aufstieg des Vereins mit seinem Engagement und durch seine Kontakte begünstigt. „Dessen sind wir uns bewusst“, stellt Hans Kunkel klar. „Er hat viele Mitglieder für die Fraktion begeistert und war sehr engagiert.“ Nach dem Umbruch muss sich die Initiative neu sortieren.

Die Verantwortlichen um die mittlerweile dritte Fraktionsvorsitzende Silvia Feuerbaum schauen optimistisch in die Zukunft, sagen sie. Das Klima innerhalb des Vereins sei nach personellen Neuaufstellung wieder „angenehmer“. Zuletzt habe sich auch die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen verbessert, was auch mit der neuen Bürgermeisterin Theresa Neumann (CDU) zusammenhänge. Als Erster Beigeordneter hat Ulrich Fischer Neumann in der Übergangsphase vor ihrem Amtsantritt unterstützt. „Wir arbeiten nach wie vor eng zusammen“, erklärt Fischer. Den Vorsitz der Gemeindevertretung, den Armin Klab inne hat, darf die Fraktion behalten. Die CDU um ihren Fraktionsvorsitzenden Max Schad verzichtet auf den Vorsitz, der ihr als stärkste Fraktion zusteht. Und auch die drei Sitze im neunköpfigen Gemeindevorstand bleiben der Wählergemeinschaft erhalten.

Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen entspannt

Die Initiative wertet dieses Entgegenkommen der anderen Fraktionen als Beleg dafür, dass sich die Zusammenarbeit der Fraktionen insgesamt entspannt hat. Der Verein werde seine Ziele weiterverfolgen. Im Zentrum sehen die Verantwortlichen dabei Themen wie eine mögliche interkommunale Zusammenarbeit mit Hanau.

Die Forderung nach einer Machbarkeitsstudie, einem „Vergleich der Lebenskosten für Bürgerinnen und Bürger“, war eine Schlüsselforderung bei der Gründung der Initiative. Der junge Verein konnte 2019 rund 1250 Bürger für ein Bürgerbegehren gewinnen. Forderung war eine „ ergebnisoffenen Studie“ in der die Möglichkeiten einer interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Großkrotzenburg und Hanau aufgezeigt werden sollten.

Die Fraktion sei aber „nicht für eine Eingemeindung“, stellt Kunkel klar. „Es geht lediglich darum, die Sache endlich auf den Prüfstand zu stellen und belastbare Zahlen vorzulegen, die bis heute fehlen.“

Bei dem Vergleich mit Hanau gehe es auch darum, „dass wir uns bei Hanau sicher etwas abschauen können“, erklärt Fischer.

„Können uns bei hanau sicher etwas abschauen“

Dies gelte unter anderem für das wichtige Thema Kinderbetreuung. Sein Eindruck sei, „dass Hanau seine Mitarbeiterinnen in diesem Bereich besser bezahlt“. Diese „faire Behandlung von Angestellten der Gemeinde“ müsse auch in Großkrotzenburg das Ziel sein.

„In unseren ersten zehn Sitzungen, haben wir insgesamt zwölf Anträge eingebracht, die größtenteils einstimmig beschlossen wurden“, berichtet Kunkel von den Erfolgen der Fraktion. Darunter die Forderung nach einem Verkehrskonzept für die Gemeinde sowie die Anregung von Outdoor-Fitnessgeräten und einer Gastronomie auf den Mainwiesen.

„Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass diese Vorhaben auch umgesetzt werden.“ Von Per Bergmann

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