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Breitbandausbau in Großkrotzenburg in den Startlöchern / Vertrag unterzeichnet

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Von: Christine Semmler

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Ende 2022 könnte der Glasfaserausbau schon fortgeschritten sein.
Ende 2022 könnte der Glasfaserausbau schon fortgeschritten sein. © dpa

Der Vertrag mit der Deutschen Giganetz GmbH ist seit gestern unterschrieben. Piero Irrera, Regionalleiter des Unternehmens für die Region West, und Bürgermeister Thorsten Bauroth (parteilos) machten damit das schnelle Internet für Großkrotzenburg möglich. Künftig soll ein flächendeckender Zugang der Haushalte zum Glasfasernetz für Garantieleistungen bis zu 1000 Mbit pro Sekunde sorgen.

Großkrotzenburg - Derzeit läuft der Anschluss der Haushalte an die Verteilerkästen über Kupferleitungen. So erreicht das Internet eine Standardgeschwindigkeit zwischen 25 und 50 Mbit pro Sekunde. In Zeiten, in denen Eltern und Kinder parallel im Netz arbeiten, Streamingdienste und Smarthome-Funtkionen nutzen, ist diese Bandbreite längst nicht mehr zeitgemäß.

So ist nun der Plan: In diesem Herbst will der neue Kooperationspartner der Gemeinde in die Vermarktungsphase gehen und bei Nutzern um Verträge werben. Erst wenn eine gewisse Quote erreicht ist, nämlich 40 Prozent der Haushalte, kann der Ausbau des Netzes starten. In der Regel dauere die Vorbereitungsphase drei bis fünf Monate, so die Erfahrung Irreras. In Schöneck, in der die Giganetz ebenfalls den Breitbandausbau in die Hand nimmt, sei die Begeisterung der Bevölkerung allerdings so groß gewesen, dass es nur zwei Monate bis zum ersten Spatenstich gedauert hat. Der ist übrigens just heute.

Baustart vielleicht schon im ersten Halbjahr 2022

„Wir wünschen uns einen Baustart im ersten Halbjahr 2022“, sagt Irrera. Dann dauere es nur wenige Monate, bis die ersten Haushalte vom schnellen Internet profitierten. Innerhalb eines Jahres könnte dann ganz Großkrotzenburg mit Glasfaserleitungen vernetzt sein. Das Unternehmen bietet Pakete von 300, 400, 600 und 1000 Mbit pro Sekunde an, inklusive Fritzbox und Festnetz-Telefonie. Nach einer günstigeren Werbephase im ersten Jahr fallen dafür Kosten zwischen 45 und 75 Euro pro Monat an.

Zunächst profitierten diejenigen Nutzer, die im Vorfeld einen Vertrag mit Giganetz abschließen. Diese Haushalte werden dann sukzessive mit einer eigenen Glasfaserleitung versorgt, egal ob sie in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus wohnen. „Wer in der ersten Phase dabei ist, bekommt diesen Service kostenlos“, erklärt Irrera. Wer sich erst später entscheide, zahle für die Anbindung ins Netz rund 1000 Euro.

Bürgermeister Thorsten Bauroth (links) und Piero Irrera von der Giganetz GmbH beim Besiegeln der Kooperation.
Bürgermeister Thorsten Bauroth (links) und Piero Irrera von der Giganetz GmbH beim Besiegeln der Kooperation. © christine Semmler

Irrera betont die nachhaltige Unternehmensphilosophie: „Wir bauen sehr teuer, aber dafür nur einmal.“ Deshalb ist das Verlegungsverfahren der Rohre recht aufwendig: Entlang der Gehwege wird ein 60 Zentimeter tiefer Schacht für die Leitungen gegraben. Alles was höher liegt, sei laut Irrera zu anfällig für Beschädigungen, beispielsweise wenn Straßenbauarbeiten folgen. Das Unternehmen legt die Leitung bei Kunden bis in die Wohnung.

Kosten für Ausbau trägt der Kooperationspartner

Bei allen anderen ende der Zugang an der Grundstücksgrenze. Die Kosten für den Ausbau trägt Giganetz. Mit dem neuen Kooperationsvertrag hat sich die geplante Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis und der Breitband Main-Kinzig-GmbH erst einmal zerschlagen. Aufgrund bestehender Infrastrukturen sei bis zum Jahr 2023 kein geförderter Ausbau möglich gewesen – eine Zeitspanne, die man den Bürgern nicht hätte zumuten können, so Bauroth. Gleichwohl bleibe Großkrotzenburg eine vollwertige Mitgliedskommune der Gigabitregion FrankfurtRheinMain. Langfristig könne Giganetz seine Infrastruktur auch für die Konkurrenz öffnen, versichert der Bürgermeister. Mit der Breitband Main Kinzig GmbH, die derzeit das Netz in den Gewerbegebieten ausbaut, suche man ebenfalls das Gespräch, so Irrera.

Noch vor dem Termin im Rathaus erreichte ein Statement der SPD die Redaktion, die bei aller Zustimmung auch Kritik übt. Die „inhaltliche Beteiligung der Gemeindevertretung und der Öffentlichkeit“, heißt es dort, sei ausgeblieben. Man hätte schon längst das Bürgerinteresse wecken können. „In anderen Gemeinden wurde dieses Projekt deutlich professioneller von der Gemeinde gestaltet.“  (Christine Semmler)

» deutsche-giganetz.de/ privatkunden

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