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Jubel für Großkrotzenburgs neue Bürgermeisterin Theresa Neumann

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Von: Yvonne Backhaus-Arnold

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Applaus für Theresa Neumann (links) im Theodor-Pörtner-Haus: Die CDU-Kandidatin hat die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Großkrotzenburg gewonnen.
Applaus für Theresa Neumann (links) im Theodor-Pörtner-Haus: Die CDU-Kandidatin hat die Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Großkrotzenburg gewonnen. © Mike Bender

Theresa Neumann ist aufgeregt. Es ist 17.45 Uhr. Gleich schließen die Wahllokale. 5872 Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, einen neuen Rathauschef zu wählen. Beim ersten Wahlgang am 6. März hatte die 31-jährige CDU-Kandidatin überraschend rund 39 Prozent der Stimmen geholt, hinter ihr Lucas Bäuml (Grüne) mit rund 22 Prozent.

Großkrotzenburg – Der parteilose Amtsinhaber Thorsten Bauroth und die beiden unabhängigen Kandidaten Detlef Protzmann und Michael Ruf landeten auf den hinteren Plätzen. Die CDU trifft sich an diesem Sonntag wieder im Theodor-Pörtner-Haus. Stühle werden gerückt. Ex-Bürgermeister Friedhelm Engel hängt zwei Plakate auf, dann wird die Leinwand entrollt, der Landtagsabgeordnete Max Schad schließt den Laptop an und Neumanns Mutter Gabriele legt den Sekt kalt. „Sie gewinnt“, sagt sie mit Blick auf ihre Tochter, „das weiß ich. Sie hat so viel Energie in diesen Wahlkampf gesteckt.“

Knappes Rennen zwischen Neumann und Bäuml

Um 18.16 Uhr ist der erste von sieben Bezirken ausgezählt. 55,3 Prozent für Neumann, 44,6 für ihren Lebensgefährten Bäuml. Nach dem dritten Wahlbezirk ist der Abstand noch geringer. Dass es so eng werden würde, hat hier wahrscheinlich niemand erwartet. Dann ist Nummer 4 ausgezählt. Neumann baut ihren Vorsprung wieder aus. 100 Stimmen sind es jetzt.

Gespanntes Warten. Was passiert eigentlich bei gleicher Stimmzahl, fragt jemand. Noch eine Stichwahl? „Nein, bitte nicht“, sagt Neumann und lacht. Jetzt fehlen nur noch die beiden Briefwahlbezirke.

300 Stimmen mehr für Theresa Neumann

18.54 Uhr dann endlich die Gewissheit. 57 Prozent haben für Neumann gestimmt, 300 mehr als für Bäuml. Es gibt Applaus. „Frau Bürgermeisterin“, ruft jemand. Die Wahlgewinnerin wird ganz rot unter ihrer Maske. Überwältigt sei sie, gesteht Neumann, freue sich riesig über das Ergebnis. Sie weiß, dass viel erwartet wird von der Neuen. „Jetzt fängt die Arbeit erst an, aber ich habe große Lust, die Herausforderungen anzugehen.“

Anstoßen auf den Sieg: Der Landtagsabgeordnete Max Schad verbeugt sich vor Theresa Neumann und ihrem Wahlerfolg.
Anstoßen auf den Sieg: Der Landtagsabgeordnete Max Schad verbeugt sich vor Theresa Neumann und ihrem Wahlerfolg. © Mike Bender

„Großartig“, sagt Katja Leikert. „Das ist ein echter Neuanfang für Großkrotzenburg“, ist sich die CDU-Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende sicher. Am Ende sei Theresa Neumann die überzeugendere Kandidatin gewesen. „Du bist jetzt die einzige CDU-Bürgermeisterin. Gut, wir haben nicht so viele Bürgermeister im Kreis, aber wir arbeiten daran“, erklärt Leikert mit einem Schmunzeln.

Am 23. Juni wird Theresa Neumann im Parlament vereidigt. Am 1. Juli hat sie ihren ersten Arbeitstag.

Auch Friedhelm Engel gratuliert, wünscht eine glückliche Hand und viel Erfolg. Max Schad erinnert daran, dass die 31-Jährige in die Politik gegangen sei, um den Ort voranzubringen, nicht, um in ein Amt zu kommen. „Das hat sich einfach so ergeben“, sagt der Landtagsabgeordnete, der den Wahlkampf bis zum letzten Tag mit begleitet hat.

Im Wahlkampf Konkurrenten, im echten Leben ein Paar: Lucas Bäuml, in der Stichwahl unterlegen, kommt kurz zum Gratulieren im Theodor-Pörtner-Haus vorbei.
Im Wahlkampf Konkurrenten, im echten Leben ein Paar: Lucas Bäuml, in der Stichwahl unterlegen, kommt kurz zum Gratulieren im Theodor-Pörtner-Haus vorbei. © Mike Bender

„Auf die Frauenpower im Rathaus“, ruft Peter Fink und erhebt das Sektglas. Dann seht Lucas Bäuml in der Tür. Zu gern hätte er im Restaurant schräg gegenüber seinen Wahlsieg gefeiert. „Ich hatte gehofft, vorbeiziehen zu können, aber ich gönne es ihr von ganzem Herzen.“ Mit seinem Ergebnis ist er dennoch zufrieden. „Ich habe mich enorm verbessert“, so Bäuml. Fünf Minuten später ist er weg, anstoßen mit den eigenen Unterstützern. Mit schnellen Schritten kommt da Detlef Protzmann nach oben. Gratulieren? „Natürlich“, sagt der im ersten Wahlgang Unterlegene. Wer gewinnen soll, wenn er nicht gewinnt, hatten wir bei der HA-Podiumsdiskussion gefragt. „Theresa“, hat er damals gesagt. (Yvonne Backhaus-Arnold)

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