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Neuer Verein will ein Backhaus errichten und unterhalten

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Geht es nach den Vereinsmitgliedern, so kann bald in einem Holzofen eingeheizt werden. Symbolbild: Archivfoto
Geht es nach den Vereinsmitgliedern, so kann bald in einem Holzofen eingeheizt werden. Symbolbild: Archivfoto

Großkrotzenburg. Früher gab es vielerorts öffentliche Backöfen oder sogar kleine Backhäuser, in denen die Menschen ihr Brot an einem Tag in der Woche backen konnten. Fast jede Gemeinde hatte eine solche Einrichtung. Diese Tradition soll in Großkrotzenburg wiederbelebt werden.

Von Per Bergmann

Die fortschreitende Digitalisierung bringt viele positive Effekte und Annehmlichkeiten mit sich. „Auf der anderen Seite leidet darunter das Zusammensein innerhalb eines Ortes“, sagt Michael Ruf. „Um dieses Zusammenleben wieder zu stärken, wollen wir einen neuen Verein gründen.“

Gemeinsam mit weiteren Interessenten habe er die Idee entwickelt, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, die nicht nur eine spezielle Zielgruppe anspricht, wie es beispielsweise viele Sportvereine tun.

Neuer Verein für das BackhausAus dieser Idee entstand jetzt der neu gegründete Verein Backhaus Großkrotzenburg. Er soll „den Austausch und das Gemeindeleben vorantreiben“, erklärte Ruf bei der Gründerversammlung im Heimatmuseum.

Bereitwillig stellte Museumsleiter Ralf Eltner, der sich ebenfalls in mehreren Vereinen für das Gemeindeleben engagiert, die Räumlichkeiten für die Gründung zur Verfügung.

Der alte Ortskern vor dem Museum, im Schatten des altehrwürdigen Kirchturms, unweit des Römerkastells, soll der Standort für den neuen Holzbackofen sein, der im Zentrum des Vereinslebens stehen wird.

5300 Euro für den BackofenDessen Anschaffung ist nun die erste große Aufgabe des Vorstands. Nach den ersten Recherchen werde der Bau eines soliden Backofens im Freien rund 5300 Euro kosten, stellt Ruf klar.

Weitere Kostenpunkte in der Anfangszeit sind unter anderem die Eintragung ins Vereinsregister und Versicherungsbeiträge. Mit der Gründung ist der wichtigste Schritt aber bereits getan.

Die Idee für den Backhaus-Verein sei bereits im Herbst entstanden, erklärt Ruf. Sie sei „von allen, die davon gehört haben, sehr gut angenommen worden“. Schon vor der Gründung habe es zirka 25 bis 30 Interessenten gegeben.Wie nachhaltig dieses Interesse war, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, wenn der Vorstand eine erste Bilanz in Sachen Mitgliedsanträge zieht.

Sammeln und Umsetzen diverser RezepteEin Ziel des Vereins sei die „Pflege und Förderung der Heimatkunde“, teilten die Gründungsmitglieder bei ihrer ersten Versammlung mit. Umgesetzt werde dieses Ziel zum Beispiel durch „das Sammeln und Ausprobieren alter, historischer und internationaler Brotbackrezepte“. Alte Brotbacktechniken sollen ausprobiert werden.

So soll auch der alte Ortskern wiederbelebt werden. Regelmäßig werde man Kurse – auch für Nicht-Mitglieder – anbieten. Dabei werde es auch immer wieder Bezüge zu Großkrotzenburgs römischer Vergangenheit geben. Der Verein sei stets selbstlos tätig und verfolge keine eigenwirtschaftlichen Ziele. Jetzt gilt es, dem Verein Leben einzuhauchen. Das benötigte Backhaus lasse sich mit Mitgliedsbeiträgen alleine nicht stemmen, ist sich der Vorstand sicher. Man sei aber zuversichtlich, „dass wir Sponsoren finden werden“, blickt Ruf voraus.

Der Fraktionsvorsitzende der Krotzebojer Grünen und Leiter der Gründerversammlung wolle sich zunächst nicht selbst an der Vorstandsarbeit beteiligen. Er agiere lediglich als einer der Initiatoren und werde dem Verein als Mitglied und Berater zur Seite stehen.

Vier Ortsbürger als VorstandNeben der Namensfindung, der Wahl der Rechnungsprüfer und dem Festlegen von Mitgliedsbeiträgen und einer Satzung, mussten die Gründer einen ersten Vorstand wählen. Der Vorstand des „Backhaus Großkrotzenurg“ setzt sich aus vier Ortsbürgern zusammen: Erster Vorsitzender ist Ralf Meuchel, sein Stellvertreter Stefan Kotzulla, Schatzmeisterin wird Irmgard Kranwitter, Schriftführer Thomas Koch. Um die Rechnungsprüfung kümmern sich Ute Schulz und Tina Wedel.

Mit Berthold Bauer hat der Verein zudem einen Bäckermeister in den eigenen Reihen. Er wird sich zunächst auch als Mitglied und Berater engagieren. „Wir sind froh, dass wir auf seine Expertise zurückgreifen können“, erklärt Ruf.Der Verein wolle „gerade auch Familien ansprechen. Es soll kein elitärer Verein werden. Jeder ist willkommen.“ Deshalb werde auch eine vergünstigte Familienmitgliedschaft angeboten. Natürlich braucht der Verein auch die Unterstützung der Gemeinde. „Wir gehen davon aus, dass wir einen kleinen Teil des Grundstücks am Museum von der Gemeinde pachten können“, so Ruf.

Wer dem neuen Verein „Backhaus Großkrotzenburg“ beitreten oder sich darüber informieren will, erhält weitere Informationen per E-Mail an backhaus-grosskrotzenburg@t-online.de.

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