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Ortsentwicklung unter Zeitdruck

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Das wenig ansprechende Areal vor dem Rathaus war Ausgangspunkt der Initiative zur Ortsentwicklung. Ihn attraktiver zu gestalten, wird voraussichtlich das erste Projekt zur Aufwertung des Alten Ortskerns sein.
Das wenig ansprechende Areal vor dem Rathaus war Ausgangspunkt der Initiative zur Ortsentwicklung. Ihn attraktiver zu gestalten, wird voraussichtlich das erste Projekt zur Aufwertung des Alten Ortskerns sein. © Per Bergmann

Im Rahmen des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ möchte die Gemeinde ihren Ortskern aufwerten. Fördermittel von bis zu 250 000 Euro müssen nach derzeitigem Stand jedoch bis Ende diese Jahres abgerufen werden. Deshalb soll es nun schneller vorangehen.

Nach einem Workshop im Juli des vergangenen Jahres, bei dem Bürgerinnen und Bürger Ideen zur Entwicklung der Ortsmitte einbringen konnten, wurden nun dessen Ergebnisse vorgestellt.

Frauke Bonewitz vom organisierenden Planungsbüro Egel, die im Umwelt- und Bauausschuss (UBA) eine Zusammenfassung lieferte, hob die Bedeutung eines Ansprechpartners in der Verwaltung für die Ortsentwicklung sowie die Erstellung eines Verkehrsgutachtens für das gesamte Gemeindegebiet hervor.

Für eine konkrete „Freiraumplanung, die sich vielleicht viele gewünscht hätten“, sei es zu früh, so Bonewitz. Ohnehin beschränken sich die freien Flächen im großzügig gefassten Planungsgebiet auf die Wiesen am Mainufer sowie auf den Vorplatz des Römerkastells. Beide Orte seien schon jetzt „Attraktionen“, die im ersten Schritt besser genutzt und mit dem Rest des Ortes verbunden werden müssten, erklärte die Planerin.

Kaum einer kennt die sehenswerte Ortsmitte um das Römerkastell

„Jeder kennt den Badesee, aber kaum einer die sehenswerte Ortsmitte um das Römerkastell“, fasste Bonewitz das Problem zusammen. Eine intensivere Nutzung dieser Bereiche könne durch eine bessere Beschilderung mit Hinweisen auf diese Attraktionen, durch eine Sicherstellung der „Radverbindung zwischen Bahnhof und Römerkastell“ und durch besseres „Parkplatzmanagement“ erzielt werden. Dafür brauche es jedoch zunächst das angesprochene Gesamtverkehrskonzept.

An dieser Stelle kommen sich die sinnvolle Gesamtentwicklung mit Weitblick und die Frist für das Abrufen der Fördermittel in die Quere. Der UBA-Vorsitzende Erich Fischer (CDU) verwies auf eine „Frist bis Dezember 2023“, aufgrund derer „wir jetzt auch vorankommen müssen“. Bürgermeisterin Theresa Neumann (CDU) kündigte an, erneut das Gespräch mit dem zuständigen Ministerium zu suchen und „um eine Verlängerung zu bitten“.

Parallel zu diesen Gesprächen müsse jedoch schnellstmöglich ein zeitnah umsetzungsfähiges Projekt gefunden werden, für das die Fördermittel verwendet werden können, betonten mehrere Ausschussmitglieder.

Dringlichkeit im Hinterkopf behalten

Neumann verwies dabei auf den Rathausvorplatz als ersten Schwerpunkt. Dieser Stand auch im Fokus der Bürgerinitiative Quo Vadis, die die Abfrage der Förderfähigkeit vor über einem Jahr initiiert hatte. Grundlage einer schnellen Umsetzung sei die Besetzung derzeit vakanter Stellen in der Bauverwaltung, die dann auch wieder ihrer Aufgabe als Ansprechpartner für Fragen der Ortsentwicklung nachkommen könnten, betonte Neumann. „Eine „Bautechniker-Stelle kann voraussichtlich bis März besetzt werden“, zwei weitere sollen nun ausgeschrieben werden.

Angesichts des Zeitdrucks warnte ein Besucher im Ausschuss abschließend davor, „dass sich die Neugestaltung eines Teilbereichs mit dem künftigen Gesamtverkehrskonzept in die Quere kommt“. Das müsse man bei aller Dringlichkeit im Hinterkopf behalten.

Eine Anwohnerin aus der Ortsmitte bat zudem darum, „die zentrale Frage, was mit den leerstehenden Geschäften passiert“, nicht aus den Augen zu verlieren.

Die zeitnahe Umsetzung eines konkreten Projektes soll nun vom Gemeindevorstand – unter Einbeziehung Dritter, wie der Bürgerinitiative Quo Vadis – weiter vorangetrieben werden. Per Bergmann

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