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Umfrage zur Wahl auf dem Krotzenburger Markt / Viele besorgt über Ukraine-Krieg

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Nicole Dziallas und Manuela Müller bewegen als junge Mütter vor allem soziale Themen wie Kinderbetreuung.
Nicole Dziallas und Manuela Müller bewegen als junge Mütter vor allem soziale Themen wie Kinderbetreuung. © Per Bergmann

Keine Woche bleibt mehr bis zur Bürgermeisterwahl. Auf dem Markt, wo jeden Monat viele Menschen zusammenkommen, haben wir am Samstag die Stimmung in Großkrotzenburg vor der mit Spannung erwarteten Wahl eingefangen.

Großkrotzenburg - Es ist wieder Krieg in Europa. Auf dem Markt rückte diese erschreckende Erkenntnis auch die bevorstehende Bürgermeisterwahl in den Hintergrund, die für die Zukunft Großkrotzenburgs von so elementarer Bedeutung ist. Für die meisten der über 100 Besucher war jedoch der Einmarsch der Russen in die Ukraine aktuell das wichtigste Thema.

Um die bevorstehende Wahl kommt keiner herum

Um die bevorstehende Wahl kam auf dem Markt dennoch niemand herum, schließlich nutzten vier der fünf Kandidaten die Gelegenheit, noch einmal mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und für sich zu werben. Lediglich Michael Ruf verzichtete am Samstag auf diese Gelegenheit, „weil ich meiner Verpflichtung auf dem Wertstoffhof nachkommen musste“.

„Wir hoffen, dass soziale Themen, wie die Kinderbetreuung und das Jugendzentrum wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt werden“, sind sich die beiden jungen Mütter Manuela Müller und Nicole Dziallas einig. „Ich bin froh, dass es mehrere gute Kandidaten und Kandidatinnen gibt, die sich im Wahlkampf um Transparenz bemüht und viele Informationen geteilt haben“, ergänzt Müller.

Anne Zimmermann würde sich freuen, wenn die „Diskussionen wieder sachbezogener geführt“ würden.
Anne Zimmermann würde sich freuen, wenn die „Diskussionen wieder sachbezogener geführt“ würden. © Per Bergmann

„Diskussion soll sachbezogener geführt werden“

„Ich wünsche mir eine wertschätzende Kommunikation, sowohl innerhalb der Verwaltung, als auch nach außen“, erklärt Anne Zimmermann. Wichtig sei ihr, „dass Beschlüsse des Parlaments zügig umgesetzt werden, dass Diskussionen wieder sachbezogener geführt werden und es weniger Konkurrenzdenken unter allen politischen Verantwortlichen gibt“.

Einen Wechsel an der Spitze des Rathauses wünscht sich Viktoria Eltner: „Wir brauchen jemanden, der unsere Ziele lösungsorientiert und motiviert verfolgt“, ist die 23-Jährige überzeugt.

Viktoria Eltner wünscht sich „einen Wechsel an der Spitze“ des Großkrotzenburger Rathauses.
Viktoria Eltner wünscht sich „einen Wechsel an der Spitze“ des Großkrotzenburger Rathauses. © Per Bergmann

Freilich meldeten sich auf dem Markt auch Männer zu Wort, die jedoch anonym bleiben wollen: „Der Service im Rathaus muss verbessert werden. Der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin muss das angehen“, sagte ein 66-Jähriger, der zuletzt Probleme beim Tauschen seines alten Führerscheins gehabt habe. „Es muss viel mehr für Gewerbetreibende getan werden. Das vermisse ich gefühlt seit 30 Jahren“, so ein 70-Jähriger.

Die vom HA veranstaltete Online-Diskussionsrunde mit den fünf Kandidaten Lucas Bäuml (Grüne), Thorsten Bauroth (parteilos), Theresa Neumann (CDU), Detlef Protzmann und Michael Ruf (beide parteilos) am vergangenen Donnerstagabend haben einige der Marktbesucher verfolgt.

Harmonie in HA-Podiumsdiskussion wird gespalten aufgefasst

Auseinander gehen ihre Meinungen zur dort beobachteten Stimmung: Während manche meinen, es sei zu harmonisch gewesen, das tatsächliche politische Klima in der Kommune sei nicht widergespiegelt worden, beobachteten andere eine Harmonie, die sie in den vergangenen Jahren vermisst hätten. Klar ist, dass es eine historische Wahl werden könnte, wenn Theresa Neumann (CDU) am Ende die Nase vorne hätte. Bisher gab es in Großkrotzenburg nämlich noch keine Rathauschefin. Seit der ersten Direktwahl des Bürgermeisters im Jahr 1998, kandidierte dort überhaupt erst eine Frau für dieses Amt.

Eine Studie der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF) kam im Jahr 2020 zu dem Ergebnis, dass bundesweit nicht einmal jedes zehnte Rathaus von einer Frau regiert wird. Der weibliche Anteil liegt bei lediglich neun Prozent und stagniert damit seit Jahren auf sehr niedrigem Niveau. Von Per Bergmann

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