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Großkrotzenburger Jugend stellt Fragen an die Kandidaten

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Die Jugendlichen sammeln ihre Fragen für die Kandidaten. Obwohl die meisten von ihnen noch nicht wählen dürfen, verfolgen die Jugendlichen mit Spannung die bevorstehende Bürgermeisterwahl.
Die Jugendlichen sammeln ihre Fragen für die Kandidaten. Obwohl die meisten von ihnen noch nicht wählen dürfen, verfolgen die Jugendlichen mit Spannung die bevorstehende Bürgermeisterwahl. © Per Bergmann

Großkrotzenburg - Die Wahl einer neuen Bürgermeisterin oder eines neuen Bürgermeisters steht kurz bevor. Auch Kinder und Jugendliche machen sich Gedanken darüber, wer die Geschicke ihrer Gemeinde in Zukunft lenken wird, obwohl sie noch nicht wählen dürfen.

Zusammen mit Jugendbetreuer Reiner Uftring haben rund 25 von ihnen ihre Fragen an die Kandidaten und eine Kandidatin zusammengefasst. Eigentlich sollten sich diese selbst im JUZ vorstellen, das geplante „Bürgermeistercasting“ musste jedoch pandemiebedingt ausfallen, eine digitale Ersatzveranstaltung kam nicht zustande.

Das Publikum im Jugendzentrum reicht von Kindern im Grundschulalter bis zu jungen Erwachsenen, die vor ihrer ersten Wahl stehen. Sie alle machen sie sich offensichtlich Gedanken über ihre Zukunft. Viel hat sich seit dem Jugendforum vor zweieinhalb Monaten nicht verändert, eine Veranstaltung, bei der die Jugendlichen ihre Fragen direkt an Bürgermeister Thorsten Bauroth (parteilos) richten durften.

Wie geht es mit dem JUZ und den Ferienspielen weiter?

„Wie geht es mit dem Juz und den Ferienspielen weiter?“, fragen die Jugendlichen mit Blick auf den bevorstehenden Renteneintritt des langjährigen Jugendbetreuers Reiner Uftring und auf die ungewisse Zukunft des Bürgerhauses, in dem das Jugendzentrum untergebracht ist.

Bei den jungen Erwachsenen sind die Fragen schon etwas existenzieller. „Wie kann mehr bezahlbarer Wohnraum für junge Menschen geschaffen werden?“ Immer wieder kommt zudem die Bitte, einen „überdachten Treffpunkt im Freien“ zu schaffen. Ein Platz für zehn bis 15 Leute, etwas weiter weg von der Wohnbebauung, „um niemanden zu stören“, massive Sitzgelegenheiten, „sicher vor Vandalismus“, so formulierten es die Jugendlichen bereits vor zweieinhalb Monaten.

Die Gedanken der jungen Menschen gehen über die eigenen Interessen hinaus. „Was kann meine Oma den ganzen Tag tun?“, fragt einer der jüngeren Juz-Besucher. „Wohnen die Geflüchteten für immer in Containern?“ Auch auf solche Fragen sollten Politikerinnen und Politiker vorbereitet sein.

Wie sieht Großkrotzenburg aus, wenn wir erwachsen sind?

Am Ende geht es den jungen Menschen um die Frage: „Wie sieht Großkrotzenburg aus, wenn wir erwachsen sind?“ Wo würden die Menschen, die Bürgermeisterin oder Bürgermeister werden wollen, ihre Prioritäten setzen, wofür würden sie das meiste Geld investieren wollen?

Hessen zählt neben Sachsen, Bayern, dem Saarland und Rheinland-Pfalz zu den Bundesländern, in denen junge Menschen erst ab 18 Jahren an Kommunalwahlen teilnehmen dürfen. In allen anderen Bundesländern erhält man das Wahlrecht bereits mit 16 Jahren, teilweise sogar auf Landesebene.

Dementsprechend hat die tatsächliche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, oder gar eine Beteiligung an Entscheidungsprozessen, wie sie die Gemeindeordnung festschreibt, hierzulande Seltenheitswert.

Jugendforum seit 2021 wieder existent

Das 2004 eingeführte Jugendforum, in dessen Rahmen das Rathaus einmal jährlich mit der Jugend ins Gespräch kommen sollte, war zuletzt eingeschlafen. Erst auf Druck des Sozialausschusses wurde es im November 2021 wieder eingeführt. (Von Per Bergmann)

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