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Tagesmütter bilden sich fort

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Der Spaß steht an erster Stelle: Seminar-Leiterin Irene Smak macht vor, wie sich Alltagsmaterialien bei der psychomotorischen Förderung nutzen lassen.
Der Spaß steht an erster Stelle: Seminar-Leiterin Irene Smak macht vor, wie sich Alltagsmaterialien bei der psychomotorischen Förderung nutzen lassen. © Per bergmann

Im Rahmen eines Seminars haben die Kindertagespflegekräfte der Gemeinde eine pädagogische Fortbildung erhalten. Im Zentrum stand das Thema „Psychomotorik für Kinder“ und wie sich diese auch mit einfachen Mitteln und Alltagsmaterialien fördern lässt.

Großkrotzenburg - „Es ist schön zu sehen, dass das Betreuungspersonal in Großkrotzenburg gut vernetzt ist“, bemerkte Seminar-Leiterin Irene Smak mit Blick auf die Teilnehmerinnen. Neben den drei örtlichen Tagesmüttern nutzten auch zwei Übungsleiterinnen des Turnvereins sowie die beiden Leiterinnen des Familienzentrums Hey Fritzi die Gelegenheit für eine pädagogische Fortbildung.

Neben grundlegenden Möglichkeiten, „Kindern die Angst davor zu nehmen, sich vor einer Gruppe zu öffnen“, lag der Fokus des Seminars darauf, „dass es günstige Alternativen zu relativ teuren Geräten für die psychomotorische Förderung gibt“, erklärte Smak, die über viele Jahre eine Kita in Großkrotzenburg leitete und heute Betreuungseinrichtungen berät und deren Personal coacht.

Bürgermeisterin Neumann zu Gast

Die psychomotorische Förderung sei „auch mit Alltagsmaterialien und in kleinen Räumen“ möglich. Für Tagesmütter, die das Seminar in Krotzenburg selbst angeregt hatten, ist dieses Wissen über günstige Alternativen „besonders wichtig“, weiß Smak. Am Donnerstag konnten die Teilnehmerinnen selbst ausprobieren, welche Alltagsgeräte sich eignen.

Bei der Auswahl der verwendeten Gegenstände seien „der Kreativität keine Grenzen gesetzt“. Sämtliche Arten von Bällen, Eimer, Chiffontücher, Schwämme, Pappteller – zur spielerischen, motorischen Förderung finden sich praktisch in jedem Haushalt geeignete Materialien. „Aus leeren Flaschen lässt sich zum Beispiel wunderbar ein Parkour zur Wahrnehmungsförderung aufbauen.“

Auch Zeitungen lassen sich auf vielfältige Weise verwenden, „man kann sie zusammenknüllen und werfen oder auf dem Kopf balancieren“, so Smak. All diese scheinbar leichten Übungen seien geeignet, um die Psychomotorik von Kindern spielerisch zu verbessern, aber auch zur Gesundheitsförderung, „um Haltungsschäden vorzubeugen“. Zudem sei es „wichtig, die Kinder mitgestalten zu lassen und sie so in den Mittelpunkt einer Übung zu stellen“.

Sowohl die teilnehmenden Betreuungskräfte als auch Bürgermeisterin Theresa Neumann, die der Veranstaltung einen Besuch abstattete und sich aktiv beteiligte, hatten während des Seminars sichtlich Spaß. „Es ist schön, dass solche Fortbildungen auch direkt bei uns stattfinden“, stellte Neumann klar. Schließlich seien Kindertagespflegekräfte „ein wichtiger Bestandteil des Betreuungsangebotes in Großkrotzenburg“.

Gerade mit Blick auf die Kosten für einen Betreuungsplatz, seien entsprechende „Tagespflegepersonen eine gute Alternative“ zu den Kitas, erklärt Elke Fink, eine von nur noch drei Tagesmüttern, die in Krotzenburg aktiv sind.

Tagesmütter sind voll ausgelastet

„Vor rund sieben Jahren waren wir noch doppelt so viele.“ Dabei sei die Nachfrage sehr groß. Aktuell seien alle drei Tagesmütter „bis Anfang 2024 bereits voll ausgelastet“, erklärt Tagesmutter Christina Barnikol, „und es kommen regelmäßig neue Anfragen von Eltern rein“.

„Wir würden uns freuen, wenn unser Team wieder größer wird“, erklärt Fink. Mit Blick auf die verspätete Eröffnung der neuen Kita St. Laurentius (wir berichteten) und „personellen Engpässen auch in anderen Kitas“, seien neue Kindertagespflegepersonen umso wichtiger.

„Die Arbeit macht Spaß“ und sie lohne sich: „Nach einer neunmonatigen Ausbildung und und drei Jahren Berufserfahrungen bekommt man zusätzlich die Mittlere Reife.“ Von Per Bergmann

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