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„Digital Truck“ macht an Hammersbacher Grundschule Station

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Der Wechsel zwischen analogem und digitalem Arbeiten und der Einsatz moderner Technik macht den Viertklässlern der Astrid-Lindgren-Schule großen Spaß.
Der Wechsel zwischen analogem und digitalem Arbeiten und der Einsatz moderner Technik macht den Viertklässlern der Astrid-Lindgren-Schule großen Spaß. © Christine Fauerbach

Man muss nicht in eine Kristallkugel blicken, um zu erkennen, dass Künstliche Intelligenz zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft gehört. Viele Bereiche unseres Lebens sind bereits heute durch Digitalisierung geprägt. Umso wichtiger ist es, Kinder mit Hilfe von niedrigschwelligen Angeboten für digitale Technik zu begeistern und fit für zukünftige Anforderungen zu machen.

Hammersbach – Wie das geht, zeigte diese Woche die Astrid-Lindgren-Schule in Hammersbach. Der „Digital Truck“ ist im Auftrag des Kultusministeriums auf Tour an den hessischen Grundschulen. Innerhalb eines Jahres steuert er alle 15 hessischen Schulamtsbezirke an, wo jeweils drei Grundschulen besucht werden. Zum ersten Mal stoppte die mobile Digitalschule nun im Main-Kinzig-Kreis. Das sorgte für Aufregung und zugleich Neugierde bei den Hammersbacher Grundschülern.

In den beiden mit neuester Technik ausgestatteten mobilen Klassenzimmern machte Medienpädagoge Mohammed, kurz „Mo“, die Dritt- und Viertklässler in Workshops fit für die digitale Zukunft. Er wollte von ihnen wissen, was sie über Künstliche Intelligenz (KI), Roboter und Apps wissen, um sie dann zu informieren.

Mit der KI-Technologie kann man viel zum Guten in der Welt verändern, Maschinen, Arbeits- und Lernprozesse optimieren. Aber wie immer besteht bei Neuentwicklungen und so auch bei KI die Gefahr, dass sie für kriminelle Zwecke oder zur Überwachung der Bevölkerung missbraucht wird.

Medienpädagoge Mohammed „Mo“ und Lehrerin Lisa Manthey, die Digitalbeauftragte der Astrid Lindgren-Schule.
Medienpädagoge Mohammed „Mo“ und Lehrerin Lisa Manthey, die Digitalbeauftragte der Astrid Lindgren-Schule. © Christine Fauerbach

KI-Systeme sind in der Lage, ihr Handeln anzupassen, indem sie die Folgen früherer Aktionen analysieren und autonom arbeiten. Bereits nach kurzer Zeit hatten die interessierten Grundschüler verstanden, dass KI die Fähigkeit einer Maschine ist, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. Und dass sich gesammelte oder fotografierte Daten mit entsprechender Software und Apps im Computer bearbeiten und verarbeiten lassen.

Wie das geht, probierten die Schülerinnen und Schüler selbst aus, indem sie erst auf dem Papier und dann auf Tablets ein digitales Buch mit Hilfe herstellten. In Zweierteams verfassten die Schüler eine Geschichte, die sie dann mit eigenen Zeichnungen, Fotografien oder Bildern aus dem Internet illustrierten. Großen Spaß hatten alle daran, ihre Zeichnungen zu animieren, wie ein Blick in die Runde zeigte.

Lehrerin Lisa Manthey, die Digitalbeauftragte an der Astrid-Lindgren-Schule, freute sich über die Kreativität ihrer Schüler. Diese wechselten mühelos zwischen analogem und digitalem Arbeiten. „Ein Vorteil ist, dass alle Apps sprachbasiert und in viele Sprachen übertragbar sind. So konnten ein Kind aus der Ukraine sowie zwei Inklusionskinder problemlos dem digitalen Unterricht mit hohem Spaßfaktor folgen“, so Manthey.

Von der Urzeit ins Jahr 4011: Eli (9) und Antranik (11) aus der Klasse 4a haben eine Geschichte über Dinosaurier geschrieben. Ihre Klassenkameraden Leo (10) und Louis (9) eine Geschichte in der Zukunft.
Von der Urzeit ins Jahr 4011: Eli (9) und Antranik (11) aus der Klasse 4a haben eine Geschichte über Dinosaurier geschrieben. Ihre Klassenkameraden Leo (10) und Louis (9) eine Geschichte in der Zukunft. © Christine Fauerbach

Beim Schreiben ihrer Geschichten hatten die Schüler ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Da reichte die Bandbreite von Comics über Fantasy bis hin zu historischen und Zukunftsszenarien. Oft war es auch ein bunter Mix aus mehreren Genres.

Eli (9) und Antranik (11) aus der Klasse 4a haben mit „Die Urzeitechsen – Dinosaurier“ ihre Vorliebe für die ausgestorbenen Reptilien mit einer packenden Geschichte verbunden. Die Herrschaft der Dinosaurier dauerte 170 Millionen Jahre bis sie vor rund 65 Millionen Jahren ausstarben, informierten die beiden Schüler.

Ihre Klassenkameraden Leo (10) und Louis (9) ließen ihre Geschichte in der Zukunft spielen. In „Zukunft“ stürzen Peter und Klaus mit dem Flugzeug ab und liegen bis 4011 im Koma. Als sie im Krankenhaus in einer modernen Stadt aufwachen, befinden sie sich in einer fremden Welt.

Den Umgang mit der Technik spielend im Griff: Mia und Lucy lassen ihre fantastische Geschichte „Der Weg nach Hause“ im 12. Jahrhundert im „Elefanten-Einhorn-Land“ spielen.
Den Umgang mit der Technik spielend im Griff: Mia und Lucy lassen ihre fantastische Geschichte „Der Weg nach Hause“ im 12. Jahrhundert im „Elefanten-Einhorn-Land“ spielen. © Christine Fauerbach

Dagegen lassen Mia und Lucy ihre Geschichte „Der Weg nach Hause“ im Mittelalter und zwar im 12. Jahrhundert spielen. Damals erreichte das Rittertum eine erste Blüte. Handel und Geldwirtschaft weiteten sich aus, die Urbanisierung nahm stark zu, und die Wissenschaften begannen ihren Aufschwung. Doch die beiden Schülerinnen lassen ihre Protagonistinnen Maria und Lara mit dem Fallschirm ins „Elefanten-Einhorn-Land“ abspringen – und das Abenteuer beginnt.

Die Viertklässler waren von den technischen Möglichkeiten begeistert. Stolz präsentierten sie ihren Mitschülern ihre multimedialen Bücher. Alle wünschten sich, dass der „Digital Truck“ nächstes Jahr wieder in Hammersbach hält. (Von Christine Fauerbach)

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