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Hammersbach: Untersuchung zu Abwassereinleitung in Krebsbach läuft

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Der Krebsbach am Spielplatz Borngasse in Langen-Bergheim lädt Kinder zum Spielen ein. In der Nähe mündet ein Überlaufrohr des Abwasserkanals in den Bach.
Der Krebsbach am Spielplatz Borngasse in Langen-Bergheim lädt Kinder zum Spielen ein. In der Nähe mündet ein Überlaufrohr des Abwasserkanals in den Bach. © Thomas Seifert

Beide Anträge, die der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten am Mittwochabend auf der Tagesordnung hatte, wurden nach Diskussionen im Geschäftsverlauf belassen, weil noch Klärungsbedarf besteht und in einem Fall eine Untersuchung abgewartet werden soll. Dies beschloss das Gremium einstimmig.

Hammersbach – Von Anwohnern fotografisch dokumentierte Verfärbungen des Krebsbachwassers im Bereich der Borngasse in Langen-Bergheim und des dortigen Spielplatzes mit aufgeweitetem Bachbett hatten CDU und Grüne zum Anlass genommen, einen Antrag einzubringen, mit dem der Gemeindevorstand beauftragt werden sollte, zu untersuchen, ob es sich dabei um Auswirkungen von illegalen Einleitungen handelt. Da dieser Tagesordnungspunkt bereits am Montag auf der Tagesordnung des Bau- und Planungsausschuss gestanden hatte, trug Bürgermeister Michael Göllner (SPD) das Ergebnis der dortigen Diskussion vor. In diesem Bereich münde eine von der Unteren Wasserbehörde genehmigte Einleitung aus einen Regenrückhaltekanal, dessen Drossel nur im Falle von Starkregen geöffnet werde. Da aber ohnehin eine Untersuchung der Kanalisation in diesem Bereich anstünde, die voraussichtlich im Mai beendet sei, würde der Auftrag an die Fachfirma dahingehend erweitert, diesen Bereich des Krebsbachs nach eventuellen Fremdeinleitungen zu überprüfen. Sobald Ergebnisse vorlägen, würden diese dem Ausschuss präsentiert.

Luca Elsässer (CDU), in Vertretung der verhinderten Ausschussvorsitzenden Irmgard Beck (Grüne), erteilte zum anderen Tagesordnungspunkt, wo es um die Aufstellung eines Mähkonzepts zur nachhaltigeren Pflege der öffentlichen Grünflächen (Antrag von CDU und Grünen) ging, das Wort an Iris Sparwasser vom Landschaftspflegeverband. Sparwasser verwies auf das gemeinsam vom Main-Kinzig-Kreis und verschiedenen Kommunen – darunter auch Hammersbach – seit einiger Zeit laufende Programm „MKK.Blüht.Netz“, das den Insektenschutz und ökologische Bewirtschaftung von Blühflächen zum Ziel habe. Anhand einer kurzen Diaschau zeigte sie die verschiedensten Arten von Flächen auf, die für Insekten Lebensraum bieten und Möglichkeiten, wie diese ökologisch bewirtschaftet, sprich gemäht und gepflegt werden können.

„Das Dilemma besteht darin, dass die schonende Pflege entweder arbeitsaufwändig ist oder mit teuren Maschinen erledigt werden muss“, stellte Sparwasser klar. Allerdings könne man auch mit kleinen Schritten schon einige Fortschritte erzielen.

Bauhof bemüht sich um schonende Pflege von Grünflächen

Bauhofleiter Bock und ein Mitarbeiter betonten, dass sie schon seit Jahren versuchen würden, zwischen der Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde am Rand von Straßen und Wegen und einer ökologischen Bewirtschaftung von Grünflächen und Randstreifen einen machbaren Mittelweg zu gehen. Auch sie verwiesen auf den hohen Arbeitsaufwand einer insektenfreundlichen Bewirtschaftung.

Diese Einschätzung wurde auch von einigen Landwirten geteilt, die aber auch auf Fortschritte in der Gemarkung verwiesen und die gute Zusammenarbeit aller Akteure auf diesem Gebiet unterstrichen. Der Vorschlag, eine Rundfahrt mit den Mitgliedern des Ausschusses zu neuralgischen Punkten im Gemeindegebiet zu machen, wurde von diesen positiv aufgenommen.

Markus Gutjahr (CDU) betonte im Namen der Antragsteller, es gehe nicht darum, von heute auf morgen in Stein gemeißelte Mähpläne zu erstellen, an die man sich sklavisch zu halten habe. Ihm sei bewusst, dass eine differenzierte Betrachtung des komplexen Themas notwendig sei. Ziel sei aber, mit einem nachhaltigen Pflegekonzept die Mitarbeiter des Bauhofs zu entlasten, sie aus der Schusslinie von Kritik seitens einiger Bürger zu nehmen und ökologischer zu wirtschaften. In diese Überlegungen könnte auch die Neuanschaffung von geeigneteren Maschinen einbezogen werden, wenn es zu Ausmusterungen im Bauhof komme. Auch dieser Antrag bleibt zunächst nach einstimmiger Zustimmung der Mitglieder auf der Arbeitsagenda des Ausschusses. (Von Thomas Seifert)

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